29.11.2018
McKinsey-Studie
Wie KI im Kampf gegen Armut helfen kann
Autor: Alexandra Lindner
agsandrew / Shutterstock.com
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, soziale Projekte erheblich zu unterstützen. Neben individuellen Lerninhalten für Schüler könnte die Technologie auch zu einem gesteigerten Ernteertrag von Landwirten beitragen.
Dass es sich bei Künstlicher Intelligenz (KI) längst nicht mehr um ein Trendthema handelt, ist hinlänglich bekannt. KI kann aber mehr, als nur Wirtschaftsprozesse zu optimieren oder Sprachassistenten zu unterstützten. McKinsey zeigt mit seiner neuen Studie "Notes from the AI front: Applying AI for social good" auf, wie KI zum Beispiel die Armutsbekämpfung unterstützen kann.
Die smarte Technologie sei dazu imstande, das Erreichen alle 17 UN-Nachhaltigkeitsziele entscheidend zu beeinflussen. KI könne weltweit hunderten Millionen Menschen helfen. Dies gelte sowohl für Industrienationen als auch für Entwicklungsländer.
Allerdings sei KI keineswegs das Allheilmittel für alle Probleme dieser Welt, so Peter Breuer, KI-Experte und Seniorpartner im Kölner Büro von McKinsey. Dennoch habe die Technologie durchaus das Potenzial, ganz entscheidend zum Wohl der Gesellschaft beizutragen. "Die größte Herausforderung ist, diese Lösungen weiterzuentwickeln und einsatzreif zu machen", so Breuer.
Besonders gut eigne sich die KI um Probleme rund um Gesundheit und Hunger, Bildung, Sicherheit und Justiz sowie Gleichstellung und Integration zu adressieren, so das Ergebnis der Studie. Im Bildungssektor könne KI etwa dazu verwendet werden, die Lerninhalte individuell auf das Niveau jedes einzelnen Schülers anzupassen.
In der Landwirtschaft wiederum besteht die Möglichkeit, mithilfe von Sensoren und Smartphones Schäden an Pflanzen frühzeitig zu erkennen und dagegen vorzugehen, ehe es zu einer eklatanten Ertragsminderung kommt. Profitieren sollen davon nicht nur große Agrarbetriebe, sondern auch Kleinstbauern, so die Experten von McKinsey.
Mangelnder Zugriff auf wichtige Datensätze
Eine Grundvoraussetzung für den Einsatz von KI ist allerdings der Zugriff auf entsprechende Datenpools. Oft habe man aber keinen Zugang dazu, weil diese Daten in Privatbesitz sind. Dies gelte vor allem für jene, die für den KI-Einsatz in sozialen Bereichen erforderlich seien, so McKinsey. Ebenso problematisch empfinden die Forscher aber auch bürokratische Hürden für den Zugang zu Daten, die in öffentlicher Hand liegen. Diese müssten selbst dann überwunden werden, wenn die benötigten Informationen keine datenschutzrechtliche Relevanz haben.
Hier sehen die Experten die Politik in der Pflicht. Zum einen müsse der Zugang zu relevanten Daten vereinfacht werden, zum anderen aber mangelt es auch weiterhin an KI-Experten. Staatliche Einrichtungen, aber auch Unternehmen stünden hier in der Pflicht, zum Beispiel Ausbildungsinitiativen zu starten.
Kooperation
On und Verity gehen mit KI und Robotik neue Logistikwege
Die Sportbekleidungsmarke On und Verity, ein Pionier in der KI- und Robotikbranche, haben eine strategische Partnerschaft angekündigt, um Lagerhausoperationen zu transformieren und das Bestandsmanagement zu optimieren.
>>
Untersuchung
Mitgefühl bleibt im Internet auf der Strecke
Das menschliche Gehirn kann laut einer Studie der New York University mit der Reizüberflutung im Internet nicht mithalten, die Empathie bleibt auf der Strecke.
>>
Distribution
TD Synnex setzt auf Künstliche Intelligenz
Die DACH-Chefin von TD Synnex, Barbara Koch, gab mit ihrem Team in einem Pressegespräch einen Überblick auf die wichtigsten Themen in den kommenden Monaten – im Zentrum steht KI.
>>
Künstliche Intelligenz
Google setzt neue Maßstäbe in der KI
Googles großes Sprachmodell Gemini kann nun mit bis zu zwei Millionen Token umgehen. Das entspricht bis zu 120 Minuten Video und erlaubt die Bearbeitung auch umfangreicher Dokumente.
>>