01.09.2017
Raus aus dem Funkloch
Mesh-Netze verbessern das WLAN
Autor: dpa
Georgejmclittle/ Shutterstock.com
Irgendwo klemmt es immer im Funknetzwerk. Neuester Trend der Hersteller ist eine Technik namens Mesh-WLAN. Auf der IFA präsentieren sie ihre Lösungen für besseres WLAN in jeder Ecke. Aber was ist Mesh eigentlich? Und welche Lösungen gibt es noch?
Egal ob im Büro oder daheim, ein löchriges WLAN-Netzwerk ist für Nutzer von Smartphones, Tablets und Co. ein riesiges Ärgernis. Bisher löste man dieses Problem entweder mit einem Repeater - er verstärkt das WLAN-Signal. Oder über einen weiteren WLAN-Zugangspunkt, der mit dem Router per Kabel oder Steckdose verbunden ist. Das Problem: Meist funktionieren solche Lösungen nicht sehr gut. Häufig verbinden sich Geräte im WLAN entweder mit dem Router oder dem Repeater. Bewegt man sich innerhalb des Netzwerks, schalten sie nicht rechtzeitig um. Klebeeffekt nennt sich das. Mesh-WLAN soll dieses Problem lösen.
Bei der Technologie werden zwischen einzelnen Zugangspunkten neben den eigentlichen WLAN-Signalen auch Daten ausgetauscht. Hierdurch wird stets die aktuelle Position der eingewählten Geräte ermittelt und ein passender Zugangspunkt gewählt. Dies soll den Wechsel von einem Knotenpunkt zum nächsten fließend gestalten. Das gesamte Mesh-Netzwerk läuft dabei unter demselben Netzwerknamen (SSID).
Zwar heißen mehrere Lösungen auf dem Markt Mesh-WLAN, doch die Wege der einzelnen Hersteller zum perfekten WLAN unterscheiden sich. Nicht jedes als Mesh-Netzwerk vermarktetes System ist auch wirklich eins. Während einige Hersteller auf die Kommunikation der Geräte untereinander setzen, lassen andere das ganze Netz über eine Zentrale verwalten. Funktioniert es, spielt das für Anwender aber keine Rolle. Das Ziel ist dasselbe.
Mesh-Lösungen von Google, AVM und devolo
Google Wifi ist so eine Lösung. Eine Funkstation wird an den Router angeschlossen und organisiert drahtlos die einzelnen Funkstationen in einem vermaschten Netz. So soll sichergestellt werden, dass der Funkverkehr immer auf dem schnellsten Weg und über den Zugangspunkt mit der besten Signalstärke zum Endgerät kommt. Im Bedarfsfall wechselt das System automatisch Funkkanäle oder schaltet Geräte auf andere Zugangspunkte um.
Beim Hersteller devolo etwa will man das Wort Mesh gar nicht benutzen, erreicht mit dem von Marcel Schüll Smart Wifi genannten Netz aber einen ähnlichen Effekt. Devolo verbindet seine WLAN-Zugangspunkte über das Hausstromnetz mit dem Router. Über diese Powerline können sich nun auch die einzelnen Geräte untereinander austauschen. Ziel ist eine verbesserte Verwaltung verbundener Geräte. Wie in einem Mobilfunknetz verbinden sich Smartphone der Notebook automatisch immer mit dem Zugangspunkt, der das beste Signal liefern kann. Endgeräte sollen so nicht mehr kleben bleiben. Weil für die Kommunikation der Zugangspunkte untereinander die Stromkabel in der Wand genutzt werden, ist das System laut devolo stabiler als Systeme, die auf Funk setzen.
Auch der Berliner Hersteller AVM setzt bei seinen Fritzbox-Routern, Repeatern und Powerline-Adaptern auf eine intelligente Verwaltung der Zugangspunkte. Mesh wird hier als Begriff für die Vermarktung genutzt. AVMs Ansatz: Der Fritzbox-Router ist Schaltzentrale des Netzwerks, die einzelnen Zugangspunkte sprechen nicht direkt miteinander, sondern werden vom Router verwaltet. AVMs Mesh-System unterscheidet dabei nicht, ob ein Zugangspunkt per LAN-Kabel, Powerline oder drahtlos mit der Zentrale kommuniziert.
Mit der jüngsten Firmware-Version ihres FritzOS rollen die Berliner ab September die Funktion für viele ihrer neueren Produkte aus. Den Klebeeffekt soll ein dynamisches Umschalten von Endgeräten auf andere Zugangspunkte oder Funkbänder verhindern. Klingt kompliziert, soll in der Praxis aber im Hintergrund funktionieren. "Ziel ist, dass sich Anwender um nichts mehr kümmern müssen", sagt Doris Haar von AVM.
Glasfasernetz
GlobalConnect stellt B2C-Geschäft in Deutschland ein
Der Glasfaseranbieter GlobalConnect will sich in Deutschland künftig auf das B2B- und das Carrier-Geschäft konzentrieren und stoppt die Gewinnung von Privatkunden mit Internet- und Telefonanschlüssen.
>>
Pilot-Features
Google Maps-Funktionen für nachhaltigeres Reisen
Google schafft zusätzliche Möglichkeiten, um umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel zu fördern. Künftig werden auf Google Maps verstärkt ÖV- und Fußwege vorgeschlagen, wenn diese zeitlich vergleichbar mit einer Autofahrt sind.
>>
Untersuchung
Amerikaner sehen KI als Risiko für Wahlen
Die Unterscheidung zwischen echten Infos und KI-Inhalten fällt vielen politisch interessierten US-Amerikanern schwer, wie eine Studie des Polarization Research Lab zeigt.
>>
Zugangsdaten
Über eine halbe Million Account-Informationen von ChatGPT-Nutzern im Darknet
Experten von Kaspersky haben im Darknet tausende gestohlener Zugangsdaten für beliebte KI-Tools wie ChatGPT, Grammarly oder Canva entdeckt. Kriminelle gelangen mit Hilfe von Infostealern an die Zugangsdaten von Nutzern und bieten diese im Darknet zum Verkauf an.
>>