Business-IT
25.10.2019
Konferenzraum-Hardware
1. Teil: „Huddle-Rooms für produktive Konferenzen“

Huddle-Rooms für produktive Konferenzen

Huddle RoomHuddle RoomHuddle Room
CYCLONEPROJECT / shutterstock.com
Viele Unternehmen statten kleine Konferenzräume mit Collaboration-Hardware aus. Welche Geräte schlussendlich benötigt werden, muss individuell entschieden werden.
  • Sennheiser SP 30: Die Lösung für Audiokonferenzen eignet sich fürs Büro oder für unterwegs.
    Quelle:
    Sennheiser
Für die einen ist es ein neues Buzzword in der ITK-Branche, für die anderen ein starker Trend in der Business-Kommunikation. Die Rede ist von Huddle-Rooms, kleinen Meeting-Räumen in Unternehmen. Der Begriff „Huddle“ kommt aus dem Sport; im American Football wird die kurze Versammlung eines Teams während der laufenden Partie zur Besprechung des nächsten Spielzugs oder zum gegenseitigen Anfeuern Huddle genannt. Im übertragenen Sinn passiert das auch in einem Huddle-Room: Mitarbeiter treffen sich in kleiner Runde und halten eine Projekt- oder Kundenbesprechung, eine Web-Konferenz oder eine Präsentation ab.
„Buzzword oder nicht - das liegt im Auge des Betrachters. Für manche Firmen ist es bereits ein Brot-und-Butter-Thema, das in die tägliche Arbeit und die Strategie mit einfließt“, sagt Gregor Knipper, Managing Director EMEA Central Region bei GN Audio. Und Ralf Kalker, Vertriebsleiter DACH bei Konftel, ergänzt: „Die Huddle-Rooms sind längst in der Realität der Unternehmen in Deutschland angekommen, nur der Begriff dafür ist noch nicht sonderlich stark verbreitet.“
  • Jabra PanaCast: Das Set besteht aus drei Kameras, die ein 180-Grad-Panoramasichtfeld bieten.
    Quelle:
    Jabra
Dass Huddle-Rooms zunehmend genutzt werden, zeigt auch eine Studie von Frost & Sullivan. Demnach sollen im Jahr 2022 bereits 70 Prozent aller Videokonferenz-Meetings in Huddle-Rooms stattfinden.

Spontane Meetings

Verstärkt wird der Trend zu den kleinen Konferenzräumen auch durch die zunehmende Anzahl an Großraumbüros.„In einem modernen Großraum­büro müssen die Mitarbeiter in der Lage sein, sich auch kurzfristig in einem störungsfreien Umfeld zu treffen. Sie benötigen Räume, die Platz bieten für viele verschiedene Arten von Besprechun­gen - ob Face-to-Face oder virtuell“, erklärt auch Lars Riis Rasmussen, Senior Vice President Global Sales Enter­prise Solutions bei Sennheiser.
2. Teil: „Hardware für den Huddle-Room“

Hardware für den Huddle-Room

  • Logitech Tab: Das Gerät zur Steuerung von Konferenzen wurde für den Einsatz mit zahlreichen Collaboration-Lösungen wie Microsoft Teams optimiert.
    Quelle:
    Logitech
Wie ein Huddle-Room ausgestattet ist, dafür gibt es keine festen Vorgaben. In seiner einfachsten Form besteht er lediglich aus einem Tisch mit Stühlen und einer Flipchart oder einem Whiteboard.
Ein voll ausgestatteter Huddle-Room hat deutlich mehr Technik, wenn auch nicht so viel wie die großen und vergleichsweise teuren Telepresence-Räume, die man vor allem in großen Unternehmen findet.
Häufig ist ein Huddle-Room mit einem Display samt Mi­krofonen und Lautsprechern ausgestattet. Dazu kommen Schnittstellen, mit denen Mitarbeiter Inhalte von ihren Smartphones, Tablets oder Notebooks auf das Display übertragen können, die dann von allen Konferenzteilnehmern gesehen werden können. In Verbindung mit entsprechenden Collaboration-Tools ist auch das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten möglich. „Meetings werden so intelligenter und intuitiver, jeder Teilnehmende wird eingebunden“, hebt Rasmussen die Vorteile von Huddle-Rooms hervor.
Meist kommt in den kleinen Konferenzräumen Technik von verschiedenen Herstellern zum Einsatz. Der Zubehörspezialist Logitech hat schon seit geraumer Zeit Hardware für solche Räume im Programm, darunter beispielsweise die Kameras Rally und Rally Plus für mittlere und große Konferenzräume. Vor  Kurzem hat der Hersteller sein Angebot mit dem Logitech Tap zur Steuerung von Konferenzen erweitert. Die Bundles wurden für den Einsatz mit den Collaboration-Lösungen Google Hangouts, Microsoft Teams Rooms (früher Skype Room Systems) sowie Zoom Rooms
optimiert.
Sennheiser hat kürzlich seine Speakerphone-Serie mit dem SP 30+ erweitert, einer Konferenzlösung fürs Büro und auch für unterwegs. Somit können Mitarbeiter zum Beispiel auch auf Dienstreisen oder vom Homeoffice aus problemlos an virtuellen Konferenzen teilnehmen.
  • Konftel C20EGO-Paket: Es umfasst ein Freisprechgerät, eine Konferenzkamera sowie den OCC Hub.
    Quelle:
    Konftel
Konftel wiederum hatte seinen Schwerpunkt ursprünglich im Bereich der Konferenztelefone, seit einiger Zeit liefert der Hersteller die Hardware für Huddle-Rooms. Dazu gehört unter anderem das Konftel-C20EGO-Paket. Es umfasst ein Konftel-Ego-Freisprechgerät, eine Konftel-Cam20-USB-Konferenzkamera und den Konftel OCC Hub (One Cable Connection).
Konftel Ego sorgt dank der sogenannten
Omnisound-Technologie für guten Klang bei Konferenzen mit bis zu sechs Personen in einem Raum. 4K-Ultra-HD-Videos liefert die Konftel Cam20. Durch ihren 105-Grad-Aufnahmewinkel und das per Fernbedienung einstellbare Zoom sollen selbst in kleinen Räumen mit wenig Abstand zur Kamera alle Teilnehmer bequem ins Bild passen. Der Konftel OCC Hub schließt Freisprechgerät und Kamera sowie ein HDMI-Gerät, zum Beispiel einen Beamer oder ein TV-Gerät, mit einem USB-Kabel an den Laptop des Anwenders an.
Der Headset-Spezialist GN Audio, der seine Produkte unter der Marke Jabra anbietet, hatte im Februar dieses Jahres für 125 Millionen Dollar den Videokonferenz-Hersteller Altia Systems gekauft. Das Unternehmen bietet seine Produkte unter der Marke PanaCast an. Nun hat GN Netcom die beiden Marken vereint und mit der Jabra PanaCast eine Plug-and-Play-Video­lösung für Huddle-Rooms auf den Markt gebracht. Das Herzstück der Jabra PanaCast sind drei Kameras mit 13 Megapixeln,
koordiniert wird ihr Zusammenspiel vom „Jabra PanaCast Vision“-Prozessor. Die Multikamera-Array-Lösung bietet laut Hersteller ein 180-Grad-Panoramasichtfeld in 4K mit dynamischem Stitching, sodass alle Teilnehmer im Raum erfasst werden können. Jabras Konferenz-Freisprecheinrichtung Speak kann zudem in PanaCast integriert werden.
  • Polycom Studio: Die Video-Soundbar soll mit praktisch jeder Videoplattform kompatibel sein.
    Quelle:
    Polycom
Von Poly, dem gemeinsamen Unternehmen von Polycom und Plantronics, kommt unter anderem die USB-Video-Soundbar Polycom Studio, die ebenfalls für kleinere Konferenzräume konzipiert ist. Sie kann, wie auch die Jabra PanaCast, via Plug and Play in Konferenzräumen angeschlossen werden und ist laut Poly mit praktisch jeder Videoplattform kompatibel. Ergänzend hat der Hersteller mit der Calisto-
Serie mobile Konferenzraumsprecher im Programm.

Huddle-Rooms einrichten

Telepresence-Räume in großen Firmen werden oft von spezialisierten Systemhäusern  eingerichtet und erfordern ein profundes Know-how bei der Installation. Huddle-Rooms dagegen sind häufig Plug-and-Play-Lösungen. In vielen Fällen lassen sie sich auch selbst einrichten.

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