Hardware
29.04.2014
Eingabegeräte
1. Teil: „Alles über Tastaturen“

Alles über Tastaturen

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Tastaturen kosten zwischen 4 Euro  und 400 Euro. com! zeigt, woher  die gewaltigen Preisunterschiede  kommen – und woran Sie eine gute Tastatur erkennen.Tastaturen kosten zwischen 4 Euro  und 400 Euro. com! zeigt, woher  die gewaltigen Preisunterschiede  kommen – und woran Sie eine gute Tastatur erkennen.Tastaturen kosten zwischen 4 Euro  und 400 Euro. com! zeigt, woher  die gewaltigen Preisunterschiede  kommen – und woran Sie eine gute Tastatur erkennen.
Tastaturen kosten zwischen 4 Euro  und 400 Euro. com! zeigt, woher  die gewaltigen Preisunterschiede kommen – und woran Sie eine gute Tastatur erkennen.
  • Cherry MX-Board 3.0: Knapp 60 Euro kostet diese mechanische Tastatur von Cherry.
Die Tastatur ist das wohl älteste Eingabegerät für den PC. Mit ihr steuern Sie den PC und schreiben Briefe. Da man bei der Arbeit mit dem PC die meiste Zeit damit verbringt, den PC oder die darauf installierten Programme mit der Tastatur zu bedienen, sollten Sie sich das Eingabegerät vor dem Kauf genau ansehen und erst nach eingehender Prüfung zugreifen.
Grund: Tastatur ist nicht gleich Tastatur. Es gibt vielmehr große Unterschiede bei den Tastaturtypen. So ist zum Beispiel die Mechanik zum Teil komplett anders.
Bilderstrecke
Die lange Lebensdauer und ein einzigartiges Tippgefühl zeichnen mechanische Tastaturen aus. In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen, was dahinter steckt.
Die Bilderstrecke des Profi-Wissens „Tastaturen - PC-Eingabegerät Nr. 1“ zeigt Ihnen den Aufbau der wichtigsten Tastaturschalter. Der folgende Artikel erklärt Ihnen hingegen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Tastaturtypen und wie Tastaturen grundsätzlich funktionieren. Außerdem lesen Sie, was es mit Spezialbegriffen wie Bouncing and Delay, nKRO, Ghosting oder Key-Blocking auf sich hat.

Tastaturtypen

Die derzeit im Handel erhältlichen Tastaturen lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien einteilen – in Rubberdome- und in mechanische Tastaturen. Im Folgenden klären wir zunächst den Unterschied dieser beiden Tastaturvarianten.
2. Teil: „Rubberdome-Tastaturen - günstige PC-Tastaturen“

Rubberdome-Tastaturen - günstige PC-Tastaturen

Tastaturen, die auf der Rubberdome-Technik basieren, sind die am weitesten verbreiteten Modelle. Rubberdome bedeutet so viel wie Gummi- oder Silikonhaube. 
  • Rubberdome-Tastatur: Auf der oberen Plastikfolie sind Gummikappen angebracht. Werden Sie heruntergedrückt, fließt Strom und die Taste wird ausgelöst.
Der Aufbau einer Rubberdome-Tastatur ist recht einfach. Im Inneren der Tastatur liegen zwei einander zugewandte und leitfähig bedruckte Polyesterfolien, die im Ruhezustand von einer Abstandsfolie getrennt sind. Darüber befindet sich unter jeder Taste eine Silikonhaube. 
Wenn Sie nun eine Taste betätigen, wird die Silikonhaube eingedrückt und der Kontakt zwischen den beiden Polyesterfolien hergestellt. Die Taste wird ausgelöst. Eine schematische Darstellung finden Sie im Profi-Wissen „Tastaturen - PC-Eingabegerät Nr. 1“.
Bei der Rubberdome-Technik muss der Anwender die Taste komplett he­runterdrücken, damit der Kontakt zwischen den Leiterbahnen der Polyesterfolien hergestellt wird. Das kostet un­nötig Kraft – und ist daher nur bedingt ergonomisch. 
  • Tastaturaufbau: Bei der Rubberdome-Technik muss der Anwender die Taste komplett he­runterdrücken, damit der Kontakt zwischen den Leiterbahnen der Polyesterfolien hergestellt wird.
Dennoch haben die einfache Bauweise und die niedrigeren Herstellungskosten den Siegeszug der Rubber­dome-Tastaturen eingeleitet. Die günstigsten Rubberdome-Tastaturen sind bereits für rund 4 Euro zu haben. 

Geringe Lebensdauer

Der größte Nachteil einer Rubber­dome-Tastatur ist deren vergleichsweise geringe Lebensdauer. Die Lebensdauer einer Tastatur bemisst sich nach der Anzahl der Anschläge pro Taste. Wenn überhaupt, geben manche Hersteller hier eine Lebensdauer von bis zu 5 Millionen Anschlägen an – das entspricht je nach Ausgabe in etwa der Zeichenzahl der Bibel inklusive Leer- und Sonderzeichen. 
Wie lange die Tastatur durchhält ist in erster Linie von der Qualität der Silikonhauben abhängig. Das Gummi beziehungsweise das Silikon oder Elastomer, das unter den Tastenkappen angebracht ist, verliert im Lauf der Zeit an Spannung oder wird spröde. Folge: Die Taste wird gar nicht mehr oder erst mit Verzögerung ausgelöst.
Mittlerweile gibt es auch qualitativ hochwertige Rubberdome-Tastaturen, die preislich nur knapp unter den mechanischen liegen. Doch trotz der höherwertigen Materialien reicht die Lebensdauer der Tastatur nicht im Mindesten an die einer mechanischen Tastatur heran. Seriöse Hersteller geben hier maximal 25 Millionen Anschläge pro Taste an. Das ist zwar fünfmal so viel wie bei einer Billig-Tastatur für 4 Euro, aber gerade einmal die Hälfte der Anschläge, die für mechanische Tasten angegeben wird.
3. Teil: „Mechanische Tastaturen - langlebige Tastenmodule“

Mechanische Tastaturen - langlebige Tastenmodule

  • Corsair Venegeance K95: Wenn Sie die Tastenkappe abziehen, wird darunter das mechanische Tastenmodul sichtbar – hier die roten Tastenmodule von Cherry.
Bei mechanischen Tastaturen sind im Gegensatz zu Rubberdome-Tastaturen unter jeder Taste mechanische Einzelschalter angebracht. Im Inneren dieses Schalters befinden sich eine Spiralfeder und zwei elektrische Kontakte, die im Ruhezustand voneinander getrennt sind.
Die Spiralfeder wird beim Betätigen der Taste zusammengedrückt. Wenn Sie die Taste weit genug nach unten drücken, treffen die beiden elektrischen Kontakte aufeinander und schließen einen Stromkreis – das Zeichen wird ausgelöst. Lassen Sie die Taste wieder los, dann entspannt sich die 
Spiralfeder und der elektrische Kontakt im Tastenmodul wird wieder unter­brochen. Im Profi-Wissen „Tastaturen - PC-Eingabegerät Nr. 1“  finden Sie die grafische Darstellung eines mechanischen Tastenmoduls. 
  • Steelseries 6GV2: Der Hersteller Steelseries garantiert für diese mechanische Tastatur eine Lebensdauer von 50 Millionen Anschlägen pro Taste.
Der größte Vorteil einer mechanischen Tastatur ist die lange Lebensdauer der Tastenmodule. Cherry etwa, dessen Tastenmodule in fast allen mechanischen Tastaturen verbaut sind, gibt die Lebensdauer mit rund 50 Millionen Anschlägen an, das entspricht  ungefähr der Zeichenzahl von zehn Bibeln oder dem Zehnfachen der Lebensdauer einer billigen Rubberdome-Tastatur für 4 Euro.
Hinzu kommt, dass bei einer mechanischen Tastatur der Auslösepunkt viel früher erreicht ist als bei einer Rubberdome-Tastatur. Das bedeutet: Sie müssen die Tasten einer mechanischen Tastatur nicht vollständig durchdrücken, damit die Buchstaben angezeigt werden. Bei den meisten mechanischen Tastaturen reicht es bereits, die Taste zwei Millimeter nach unten zu drücken, damit die Taste ausgelöst wird. 
Vielschreiber, die mit zehn Fingern tippen, müssen also viel weniger Kraft für die gleiche Textmenge ein­setzen. Mechanische Tastaturen haben aber nicht nur Vorteile. So macht eine mechanische Tastatur mit ihrem deutlich hörbaren Klicken im Vergleich zu einer Rubberdome-Tastatur regelrecht Krach. Rubberdome-Tastaturen sind aufgrund der Gummibauweise beim Tippen nahezu unhörbar. 
4. Teil: „Das Tastenmodul Cherry MX-Switch“

Das Tastenmodul Cherry MX-Switch

  • Coolermaster CM Storm: Die blauen Tastenmodule verursachen ein hörbares Klicken. Mit dem Hebel vorn entfernen Sie die Kappen von den Schaltern.
Der Kern einer mechanischen Tastatur ist das verbaute Tastenmodul. Es gibt unterschiedliche Hersteller von mechanischen Tastenmodulen, wobei eigentlich nur noch zwei von Bedeutung sind. Am weitesten verbreitet sind die MX-Schalter von Cherry. Die Tastenmodule sind in fast allen mechanischen Tastaturen zu finden. Außerdem noch wichtig: die Buckling-Spring-Technik, die von Unicomp verwendet wird. 

Cherry MX-Switch

Fast alle mechanischen Tastaturen, die derzeit erhältlich sind, arbeiten mit Tastenmodulen von Cherry. Die Tastenmodule sind besser unter dem Namen MX-Switch oder MX-Schalter bekannt. Die MX-Schalter gibt es in unterschiedlichen Ausführungen für unterschiedliche Tippgewohnheiten. 
Grundsätzlich lassen sich die Tastenmodule in drei Gruppen einteilen:
  1. Lineare Tastenmodule: Hier benötigen Sie von Anfang bis Ende die gleiche Kraft, um die Taste ganz nach unten zu drücken. Sie spüren zu keiner Zeit einen Widerstand, der Ihnen anzeigt, dass die Taste ausgelöst wird.
  2. Taktile Tastenmodule: Wenn Sie die Taste mit einer bestimmten Kraft nach unten drücken, treffen Sie nach kurzer Zeit auf einen Widerstand. Wenn Sie ihn mit leicht erhöhter Kraft überwinden, wird die Taste ausgelöst.
  3. Taktile Schalter mit Klicken: Diese Module sind so aufgebaut wie die taktilen Schalter, nur dass hier noch ein Klickring eingebaut ist. Auch bei diesem Schalter spüren Sie nach kurzer Zeit einen Widerstand. Ist er überwunden, wird die Taste ausgelöst und der Klickring fällt nach unten – was ein zusätzliches Klicken produziert.
Da es bei diesem Schalter keine Rückmeldung gibt, wann eine Taste ausgelöst wird, sind hier Vertipper die Regel, wenn zwei Tasten auf einmal getroffen werden. Da alle Tastenmodule gleich aussehen, hat Cherry sie zur Unterscheidung farbcodiert. Damit können Sie anhand der Farbe gleich feststellen, um welches Tastenmodul es sich handelt. So gehören die roten und die schwarzen Schalter zur Gruppe der linearen Tastenmodule.
Die Farben Braun und Transparent sind der Gruppe der taktilen Tastenmo­dule zugeordnet.Zu den taktilen Schaltern mit Klicken gehören beispielsweise die blauen sowie die weißen Tasten­module.
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Die lange Lebensdauer und ein einzigartiges Tippgefühl zeichnen mechanische Tastaturen aus. In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen, was dahinter steckt.
Die Schalter jeder Gruppe sind gleich aufgebaut, sie unterscheiden sich nur in der Federstärke – also in der Kraft, die Sie benötigen, um die Taste zu drücken. Eine Übersicht mit technischen Details zu den gängigen Tastenmodulen finden Sie ebenfalls im Profi-Wissen „Tastaturen - PC-Eingabegerät Nr. 1“.
5. Teil: „Das Tastenmodul Buckling Spring“

Das Tastenmodul Buckling Spring

  • Buckling Spring: Wenn Sie bei dieser Mechanik die Tastenkappe entfernen, dann erscheint direkt darunter die Knickfeder.
Die Tastenmechanik Buckling Spring gibt es bereits seit Mitte der 80er-Jahre und wurde in der Tastatur Model M von IBM verbaut. Buckling-Spring-Technik heißt so viel wie Knickfedertechnik.
Wenn Sie eine solche Taste nach unten drücken, knickt die Feder an einem gewissen Punkt ein und betätigt einen Hammermechanismus, der den elektrischen Kontakt auslöst. 
Das Einknicken der Feder und damit das Abnehmen der benötigten Druckkraft spüren Sie als taktiles Feedback.Die Kraft, die Sie anfangs aufwenden müssen, beträgt rund 70 Gramm. Wenn die Feder einknickt, sinkt sie jedoch auf ungefähr 50 Gramm ab.
Neben dem taktilen Feedback produziert diese Tastenmechanik auch einen Tastaturanschlagton – das sogenannte Klicken. Vielschreibern erspart dieses zweifache Feedback ein unnötiges Durchdrücken der Taste bis zum Ende. Sie vertippen sich dadurch weniger und können somit etwas schneller schreiben.
Tastaturen mit Buckling-Spring-Mechanik sind mit rund 2,5 Kilogramm sehr schwer. Grund: Im Inneren befindet sich eine Stahlblechplatte als Auflage für die Tasten. Die Produktion der Tastaturen mit Buckling-Spring-Mechanik hat IBM bereits vor längerer Zeit eingestellt. 
Der amerikanische Hersteller Unicomp produziert sie jedoch weiterhin. Die Tastaturen verfügen wahlweise über einen USB- oder PS/2-Anschluss. Das Tastaturlayout ist standardmäßig englisch, lässt sich aber mit einem Tastaturkonfigurator auf der Webseite pckeyboard umstellen. Der Preis für eine solche Tastatur liegt je nach Modell bei 60 bis 80 Euro.
6. Teil: „Bouncing and Delay einer PC-Tastatur“

Bouncing and Delay einer PC-Tastatur

Alle Tastaturen haben je nach Kons­truktion verschiedene Schwächen. Das gilt sowohl für Rubberdome-Tastaturen als auch für mechanische Tastaturen. Manchen bereitet es beispielsweise Probleme, mehrere parallel gedrückte Tasten zu erkennen, andere wiederum stellen einen falschen Buchstaben dar, wenn Sie eine bestimmte Tastenkombination ausführen. 
Die folgenden Abschnitte erklären, was in diesem Zusammenhang Spezialbegriffe wie Bouncing and Delay, nKRO, Ghosting oder Key-Blocking bedeuten.

Bouncing and Delay

Wenn Sie eine Taste auf Ihrer Tastatur drücken, dann prallen die beiden Kontaktstellen mehrmals aufeinander, bis schließlich der Kontakt richtig zustande kommt. Dieses Prallen wird im Englischen als Bounce bezeichnet.
Bilderstrecke
Die lange Lebensdauer und ein einzigartiges Tippgefühl zeichnen mechanische Tastaturen aus. In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen, was dahinter steckt.
Bis die Endposition erreicht ist, findet ein extrem schnelles Öffnen-Schließen-Öffnen der Kontakte statt, was sich am Bildschirm als regelrechtes Buchstabengewitter bei einem einzigen Tastendruck bemerkbar machen würde. Um das zu verhindern, bauen Hersteller einen Delay beim Tastenanschlag ein – er wird vom Prozessor in der Tastatur gesteuert. Delay heißt übersetzt Verzögerung. 
Je nach Qualität der Tastatur und der verwendeten Technik liegt diese Verzögerung bei 2 bis 50 Millisekunden. Bei den Tastenmodulen von Cherry liegt die typische Verzögerung, also die Zeit, bis ein Kontakt registriert wird, bei rund 5 Millisekunden. Bei Tastaturen mit Rubberdome-Technik kann die Verzögerung bis zu 50 Millisekunden betragen. 
Beim Tippen von Texten ist die Verzögerung kein Problem, für einen Spieler kann sie aber von enormer Bedeutung sein und über Leben und Tod im Spiel entscheiden.
7. Teil: „n-Key Roll­over einer PC-Tastatur“

n-Key Roll­over einer PC-Tastatur

  • nKRO-Test: Wenn Ihre Tastatur – wie in der unteren Zeile dargestellt – Buchstaben verschluckt, ist das ein Hinweis darauf, dass sie kein 6KRO und schon gar kein Full nKRO unterstützt.
nKRO ist die Abkürzung von n-Key Roll­over. In der Praxis bedeutet das: Der nKRO-Wert gibt an, wie viele parallel gedrückte Tasten der Computer regis­triert. 2KRO bedeutet, dass garantiert zwei parallel gedrückte Tasten regis­triert werden, bei 3KRO sind es drei, bei 6KRO sechs und bei einem Full nKRO können Sie theoretisch alle Tasten zugleich drücken und alle würden dargestellt. 
Technisch betrachtet ist ein Full nKRO nur mit dem PS/2-, nicht aber mit dem USB-Anschluss möglich. Der USB-Anschluss erlaubt maximal 6KRO – also sechs gleichzeitig gedrückte Tasten. Warum das so ist, lesen Sie im Abschnitt „Anschlüsse“. 
Wie gut Ihre Tastatur mit mehreren parallel gedrückten Tasten zurechtkommt, können Sie selbst testen. Öffnen Sie den Editor Notepad mit [Windows R] und notepad. Drücken Sie beide Umschalttasten und halten Sie sie gedrückt. Geben Sie diesen Text ein:
Code-Beispiel
1
2
THE QUICK BROWN FOX JUMPS OVER THE LAZY DOG
 
Code per E-Mail versenden

Viele Tastaturen werden jetzt einzelne Buchstaben verschlucken. Das ist ein Hinweis darauf, dass die Tastatur kein 6KRO und natürlich kein Full nKRO beherrscht.

nKRO testen mit Aqua Key Test

  • Aqua Key Test: Die aktuell gedrückten Tasten werden dunkelgrau dargestellt. Gelb markiert das Programm funktionierende Tasten und hellgrau geblockte.
Wie viele Tasten Sie auf Ihrer Tastatur gleichzeitig drücken können oder welche Tasten dabei geblockt werden, zeigt das Programm Aqua Key Test.
Aqua Key Test ist ein Testprogramm für Tasta­turen. Mit Hilfe dieses Programms finden Sie heraus, welche Schwächen Ihre Tastatur beim parallelen Drücken mehrerer Tasten hat. Laden Sie das Programm herunter und speichern Sie es in einem Ordner Ihrer Wahl. Bei dem Programm handelt es sich um eine einfache EXE-Datei. Es muss nicht installiert werden.
Starten Sie das Programm mit einem Doppelklick auf die Datei „AquaKeyTest.exe“. Wenn eine Windows-Meldung erscheint, dass der Herausgeber der Datei nicht verifiziert werden konnte, entfernen Sie das Häkchen bei „Vor dem Öffnen dieser Datei immer bestätigen“ und klicken dann auf „Ausführen“. Dadurch erscheint die Meldung nur dieses eine Mal.
Sie sehen nun ein virtuelles Keyboard. Drücken Sie eine beliebige Tastenkombination – etwa die für Spieler wichtigen Tasten [W], [A] und [D] und halten Sie sie gedrückt. Betätigen Sie nun nacheinander alle anderen Tasten des Keyboards, um zu sehen, welche Tasten geblockt werden. Die gerade aktiven Tasten stellt das Programm dunkelgrau dar, bereits gedrückte Tasten gelb und noch nicht aktivierte oder geblockte Tasten hellgrau.
8. Teil: „Ghosting und Key-Blocking einer PC-Tastatur“

Ghosting und Key-Blocking einer PC-Tastatur

  • Roccat Ryos MK: Der Hersteller verspricht, dass mit dieser mechanischen Tastatur keine „Geist“-Buchstaben – also falsch registrierte Buchstaben – erscheinen.
Während die Tastatur bei nKRO zu wenige Buchstaben registriert, registriert sie bei Ghosting zu viele. Grund: Hier erkennt der Prozessor der Tastatur nicht mehr alle Tasten, die gedrückt wurden, und meldet dann zusätzlich falsche Tasten. Bei Spielern, die nicht selten mehrere Tasten gleichzeitig drücken müssen, um ihre Spielfigur zu bewegen, ist das kritisch – wenn zum Beispiel die 
Figur mit [W A Q] schräg nach links vorn kriechen soll, die Taste „Q“ aber mit einem zusätzlichen „S“ quittiert wird, was die Figur vielleicht aufstehen lässt. Einige Tastaturen werden speziell mit Anti-Ghosting beworben, etwa die Tastatur Ryos MK von Roccat. 

Key-Blocking

Key-Blocking ist der Gegenpart zu Ghosting. Das bedeutet: Manche Hersteller von Tastaturen versuchen Ghosting zu vermeiden, indem sie durch den Prozessor der Tastatur Scheineingaben der Tastatur blockieren – also Tasten blockieren, die durch eine Tastenkombination fehlerhaft ausgelöst werden könnten. Die an sich gute Idee kann sich allerdings bei Spielen negativ auswirken, da hier meist Tastenkombinationen mit mehr als drei Tasten genutzt werden müssen.
9. Teil: „Die verschiedenen Anschlüsse einer PC-Tastatur“

Die verschiedenen Anschlüsse einer PC-Tastatur

Tastaturen verfügen in der Regel über einen USB-Anschluss. In selteneren Fällen sind sie aber auch noch mit dem alten PS/2-Anschluss erhältlich. Wie sich die beiden Anschlusstechniken auf das Eingabegerät auswirken, zeigen die beiden folgenden Abschnitte.

USB-Anschluss für PC-Tastaturen

Die Funktionsweisen von USB und PS/2 unterscheiden sich komplett voneinander. Der USB-Anschluss wird im sogenannten Polling-Modus betrieben. Das heißt: Ein USB-Gerät darf nur Daten an den PC senden, wenn es vom Host-Kontroller abgefragt wurde. Diese Abfrage beansprucht die CPU.
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Schneller als eine Festplatte erlaubt: USB-3.0-Sticks mit über 200 MByte/s. Wir zeigen die schnellsten, ihre Besonderheiten und was es zu beachten gibt.
Eine USB-Tastatur legt, wenn eine Taste gedrückt wird, ein Paket bereit. Es wird erst nach der Abfrage an den Host gesendet. Der Host führt daraufhin einen Interrupt aus und die Taste wird registriert. Gibt es nun durch gleichzeitige Tastatureingaben sehr viele Pakete, kann es zu Engpässen oder Behinderungen der einzelnen Pakete kommen. Folge: Es lassen sich nicht mehr alle Tastatureingaben registrieren.
Daher ist bei USB-Tastaturen auch nur ein 6KRO garantiert. Der Vorteil von USB ist, dass sich die Tastatur auch im laufenden Betrieb anschließen oder wechseln lässt.

PS/2-Anschluss für PC-Tastaturen

Die PS/2-Schnittstelle gibt es bereits seit 1987 und wurde von IBM eingeführt. An diesen Anschluss wurden die Maus und die Tastatur angeschlossen. Seit der Einführung der USB-Schnittstelle verschwindet der PS/2-Anschluss immer mehr. Manche aktuellen Mainboards haben zum Beispiel gar keinen PS/2-Anschluss mehr.
Im Gegensatz zu USB spielt das Polling bei PS/2 keine Rolle, hier wird – sobald eine Taste gedrückt wird – der Interrupt direkt und ohne Verzögerung ausgelöst. Da die Kommandos unmittelbar an die PC-Hardware gesendet werden, entstehen hier auch keine Engpässe wie bei USB. Folge: Am PS/2-Anschluss ist rein technisch betrachtet ein Full nKRO möglich. 
Einige Hersteller von mechanischen Tastaturen mit USB-Anschluss legen deshalb auch oft einen USB-PS/2-Adapter bei, mit dem sich die Tastatur auch am PS/2-Anschluss nutzen lässt.
10. Teil: „Geklebte, gravierte & gedruckte Tastenbeschriftung“

Geklebte, gravierte & gedruckte Tastenbeschriftung

  • Pad-Printing: Hier wird ein bedruckter Aufkleber auf die Tastenkappe geklebt. Sie erkennen diese Methode am glänzenden Rand um das Zeichen.
Neben der Mechanik sprechen auch die Tasten selbst für die Qualität einer Tastatur. Vor allem bei der Beschriftung sind hier große Unterschiede festzu­stellen. Die nächsten Abschnitte zeigen, worin diese Unterschiede liegen. 

Aufkleber

Die erste, am meisten verbreitete und zugleich günstigste Methode Tasten zu beschriften ist, sie zu bedrucken. Im Englischen wird das Pad-Printing genannt.
Es wird nicht direkt auf die Tastatur gedruckt, sondern bedruckte Pads werden auf die Tasten geklebt. Man erkennt sie daran, dass der Buchstabe oder das Zeichen auf der Tastatur von einem Rand umgeben ist. 
Der Nachteil dieser Beschriftungsmethode ist, dass sich das Pad mit der Zeit ablöst oder abgerieben wird. Um dies zu verhindern, überziehen manche Tastaturhersteller die Pads mit einem klaren Lack, damit die Beschriftung länger hält. 

Lasergravur

Eine deutlich längere Haltbarkeit erreichen die Hersteller mit der Technik Laser Etching, was auf Deutsch so viel heißt wie Lasergravur.
Bei dieser Technik wird der Buchstabe oder das Zeichen bei hellen Tasten eingebrannt. Die Beschriftung hebt sich dann dunkel von der hellen Taste ab. Bei dunklen Tasten wird der Buchstabe zunächst eingraviert und anschließend mit heller Farbe gefüllt. Das Füllmittel ist später auf den Tasten als Unebenheit spürbar.
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Auf mechanische Schalter statt einfacher Gummianschläge setzt Matias bei der lärmgedämmten Quiet Pro. Gedacht ist die Tastatur für Vielschreiber und andere anspruchsvolle Nutzer.
Die Beschriftung per Laser ist sehr langlebig. Nachteile hat vor allem die Beschriftung von dunklen Tasten, da sie sich im Lauf der Zeit verfärbt. Lesbar bleibt sie jedoch.

Dye Sub

Noch wesentlich haltbarer, aber auch teurer ist die Beschriftungsmethode Dye Sub. Diesen Begriff könnte man als Farbsublimationsdruck bezeichnen. Hier wird der Buchstabe auf die Tastenkappe gedruckt und unter Hitze mit dem Plastik verschmolzen. Da das Plastik der Kappe dadurch eingefärbt wird, lässt sich die Beschriftung nicht mehr entfernen.
Diese Beschriftungstechnik lässt sich nur verwenden, wenn das Material der Tastenkappe heller ist als die Farbe der Beschriftung.

Double Shot

Am teuersten und schönsten ist die Beschriftung mit der Double-Shot-Technik. Bei der Double-Shot-Methode findet keine Beschriftung im eigentlichen Sinn statt, hier wird die Taste aus zwei unterschiedlich großen, verschiedenfarbigen Plastikkappen zusammengesetzt. So wird der Buchstabe oder das Zeichen aus der größeren Kappe – gewissermaßem dem Negativ – he­rausgestanzt.
Aus der kleineren Kappe wird nun derselbe Buchstabe oder das Zeichen auf der Oberseite herausgefräst. Die Kappe, quasi das Positiv, sieht anschließend aus wie ein Stempel. Im dritten Arbeitsschritt wird das Positiv in das Negativ gesteckt und fixiert. Auf der Oberseite der Taste erscheint nun der Buchstabe.

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