27.02.2023
MWC
Mobilfunk-Firmen wollen Geld von Online-Riesen
Autor: dpa
Orange
Zum Auftakt des Mobile World Congress wiederholte Orange-Chefin Christel Heydemann eine alte Forderung vieler Netzbetreiber, wonach sich große Internet-Konzerne wie Google oder Netflix an den Kosten der Netze beteiligen sollen.
Mobilfunk-Anbieter fordern mit mehr Nachdruck, große Online-Dienste für die Nutzung ihrer Netze zur Kasse zu bitten. Täglich würden 55 Prozent des Datenverkehrs von nur fünf Unternehmen verursacht, sagte die Chefin des Telecom-Konzerns Orange, Christel Heydemann. Das koste europäische Telekommunikationsfirmen rund 15 Milliarden Euro im Jahr.
In den vergangenen Jahren seien allein in Europa 600 Milliarden Euro in Netze investiert worden, sagte Heydemann zum Beginn des Branchentreffens Mobile World Congress in Barcelona. Aber vielen Mobilfunk-Firmen falle es schwer, damit Geld zu verdienen. Verbraucher erwarteten, immer weniger zu bezahlen, und zum Teil habe man es mit veralteten Regulierungsmaßnahmen zu tun. Regulierern und der Politik falle eine zentrale Rolle dabei zu, diese "nicht nachhaltige" Situation auszubalancieren, sagte Heydemann.
Online-Konzerne sollen zahlen
Die Netzbetreiber fordern seit Jahren, dass Unternehmen wie Google, Netflix oder der Facebook-Konzern Meta sich an den Kosten der Netze beteiligen müssten, weil diese viel Datenverkehr verursachten. Die Online-Schwergewichte kontern, dass ihre Dienste erst die schnellen Datennetze für Verbraucher attraktiv machten.
Die Mobilfunk-Branche findet inzwischen mehr Gehör in der Politik als früher. Die EU-Kommission startete in der vergangenen Woche eine öffentliche Konsultation, in der es unter anderem darum geht, wer für die Kosten für den Netzausbau aufkommen soll.
EU-Kommissar Thierry Breton sagte in Barcelona, man müsse ein faires Modell für die Finanzierung der riesigen Ausbaukosten finden. Es gehe um mehr als einen Konflikt zwischen den Interessen von Netzbetreibern und Online-Diensten. Ziel müsse sein, Europa für den nächsten Schub der Vernetzung vorzubereiten und das Potenzial des gemeinsamen EU-Marktes besser zu nutzen.
Zugleich wollen Mobilfunk-Anbieter über ihr bisheriges Geschäft als Netzbetreiber hinauswachsen. "Es ist nicht mehr ein Telefon-Netzwerk. Es ist ein dezentralisierter und verteilter Supercomputer", gab Telefónica-Chef José María Álvarez-Pallete als Ziel aus. Dafür wollten die Mobilfunk-Konzerne einen gemeinsamen neuen Standard schaffen - wie einst mit den GSM-Netzen, die die schnelle Ausbreitung von Handys ermöglichten.
Per eSIM
Freenet startet eigenes Angebot für Daten-Roaming
Mit "freenet Travel" startet der Anbieter ein eigenes Daten-Roaming, das per eSIM von Neu- und Bestandskunden per eSIM auf dem Smartphone oder Tablet aktiviert werden.
>>
Erste Antenne
O2 Telefónica startet O-RAN im Netz mit Technik von Samsung
Mit Open-RAN (O-RAN) startet O2 Telefónica eine neue Netztechnologie im kommerziellen Betrieb. Dazu kommt erstmals Samsung als Ausrüster in Deutschland zum Einsatz.
>>
Swisscom
Neue Cyberbedrohungen auf dem Radar
Der neue Cyber Security Threat Radar von Swisscom zeigt die Angriffsmethoden und das Vorgehen von Cyberkriminellen. Er beleuchtet neu auch die Entwicklungen in den Bereichen "Disinformation & Destabilisation", "Manipulated Generative AI" und "Unsecure IoT/OT-Devices".
>>
Zum Jubiläum
Netcom startet Reise-Incentive nach Miami
Der Distributor Netcom feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag. Aus diesem Anlass veranstaltet das Unternehmen gemeinsam mit O2 ein Reise-Incentive, bei dem die Gewinner nach Florida reisen dürfen.
>>