25.07.2019
Kürzere Reaktionszeit
KI im Einsatz für die Cyberabwehr
Autor: Alexandra Lindner
Zapp2Photo / shutterstock.com
KI kommt vermehrt zur Abwehr von Cyberattacken zum Einsatz. Die Systeme sind nicht nur effizienter und ökonomischer als traditionelle Methoden. Sie sind auch schneller und aufgrund der zunehmenden Komplexität von Angriffen oft schon notwendig.
Künstliche Intelligenz (KI) im Bereich der Cyberabwehr zum Einsatz.
Mit der ständig anwachsenden Zahl an vernetzten Endgeräten steigt auch die Anzahl der potenziellen Einfallstore für Cyberkriminelle. Mehr Geräte bedeuten zudem auch eine höhere Komplexität bei der Verwaltung. Vermehrt kommt deshalb Derzeit nutzt zwar nur etwa jedes fünfte Unternehmen KI zur Cyberabwehr, bis 2020 sollen es aber laut einer Studie des Capgemini Research Institut etwa 63 Prozent sein. Entsprechend planen auch rund 48 Prozent der Unternehmen weltweit die Budgets für KI in der Cyberabwehr bis kommendes Jahr um durchschnittlich 29 Prozent anzuheben.
KI kann bei Cyberattacken vor allem dabei helfen, den Angriff schneller zu erkennen und gegebenenfalls sogar zu verhindern. Automatisierte Attacken hätten laut der Studie zudem drastisch an Tempo gewonnen. Traditionelle Reaktionssysteme würden deshalb nicht mehr ausreichen, um den Angriff zu stoppen.
KI verkürze die Reaktionszeit deutlich, sagen 74 Prozent der weltweit befragten Führungskräfte. Mittels KI habe die Zeit für Erkennung, Behebung und Bereitstellung beziehungsweise Implementierung von Patches um bis zu 12 Prozent reduziert werden können.
Kosten- und Zeitersparnis
Grundsätzlich sei zwar auch eine höhere Genauigkeit bei der Erkennung von Verstößen zu erkennen, aber Fehlalarme passieren dennoch. Die entsprechende Analyse kann ebenfalls von der KI übernommen werden und spart damit Zeit. All diese Punkte zusammengerechnet führen laut zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) zu einer durchschnittlichen Kosteneinsparung von rund 12 Prozent, so die Studie.
Die Vorteile von KI im Einsatz für die Cyberabwehr liegen damit auf der Hand. Dennoch zögern einige Unternehmen, derartige Systeme einzusetzen. Wie aber auch in anderen Anwendungsbereichen fehlt es häufig an Verständnis für die Technologie. Auch der Mangel an Proof of Concepts ist ein deutlicher Hemmschuh für die Firmen.
Oft fehlt es schlicht an gut ausgebildeten Fachkräften in diesem Gebiet. Der anhaltende Fachkräftemangel macht es schlicht schwer, KI-Spezialisten zu finden. Durch die Digitalisierung werden die Systeme und Netzwerke zunehmend komplexer. Über kurz oder lang wird wohl nichts anders übrig bleiben, als intelligente Technologien zur Abwehr von Cyberangriffen auf breiter Front einzusetzen.
Swisscom
Neue Cyberbedrohungen auf dem Radar
Der neue Cyber Security Threat Radar von Swisscom zeigt die Angriffsmethoden und das Vorgehen von Cyberkriminellen. Er beleuchtet neu auch die Entwicklungen in den Bereichen "Disinformation & Destabilisation", "Manipulated Generative AI" und "Unsecure IoT/OT-Devices".
>>
Personen
Nfon CCO Gernot Hofstetter tritt zurück
Gernot Hofstetter war sechs Jahre beim Münchner Cloud-PBX-Anbieter Nfon, zuletzt als Chief Commercial Officer. Nun hat er das Unternehmen verlassen und ist zum Start-up Stealth Mode gewechselt.
>>
Zum Welt-Passwort-Tag
"95 % der Cyber-Sicherheitsprobleme sind auf menschliche Fehler zurückzuführen"
Am 2. Mai ist Welt-Passwort-Tag. Ein guter Anlass für den Frühlingsputz bei alten Logins und ein grundsätzliches Überdenken der eigenen Cybersecurity. Miro Mitrovic von Proofpoint gibt dazu einige konkrete Tipps.
>>
Künstliche Intelligenz
Memary - Langzeitgedächtnis für autonome Agenten
Das Hauptziel ist es, autonomen Agenten die Möglichkeit zu geben, ihr Wissen über einen längeren Zeitraum hinweg zu speichern und abzurufen.
>>