05.08.2014
Gmail-Überwachung
Google deckt Kindesmissbrauch auf
Autor: Stefan Hofer
Foto: Shutterstock.com - turtix
Nachdem ein Texaner drei verdächtige Bilder per E-Mail verschickt hatte, zeigte ihn Google wegen Kinderpornografie-Verdachts an. Der US-Konzern überprüft offenbar automatisch alle Gmail-Konten.
Der Polizei in Houston war Googles Vorgehen eine Hilfe, für viele unbescholtene Nutzer des Services Gmail dagegen stellt es vermutlich ein Ärgernis dar: Der US-Konzern hat einen Texaner wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie angezeigt. Er hatte drei Bilder von seinem Gmail-Konto aus verschickt, die den Missbrauch eines kleinen Mädchens zeigten. Der als Sexualstraftäter registrierte Tatverdächtige wurde inzwischen festgenommen.
Der Fall zeigt allerdings auch, dass Google anscheinend Inhalte von E-Mails seiner Gmail-Kunden überprüft. Dabei könnte der Konzern eine Technologie anwenden, die auch beim Aufbau einer Datenbank zum Einsatz kommt. Diese hatte Google im vergangenen Sommer angekündigt. Dabei werden Hashwerte aller bekannten Bilder mit Kindesmissbrauch gespeichert – Hashwerte sind Kombinationen aus Ziffern und Zeichen, mit denen jedes Bild eindeutig identifiziert werden kann.
Über solche Datenbanken verfügen auch andere Unternehmen wie Microsoft. Nach US-amerikanischem Recht sind Provider dazu verpflichtet, illegale Inhalte wie pornografisches Material den Behörden zu melden. Eine aktive Suche nach solchen Inhalten ist allerdings nicht vorgesehen.
In den deutschen Nutzungsbedingungen von Google heißt es aber: "Mit der Nutzung von Google-Services erkennen Sie an und stimmen zu, dass Google Informationen zu Ihrem Konto und den mit diesem Konto verbundenen Content möglicherweise aufruft, erhält oder weitergibt, wenn dies aus rechtlichen Gründen erforderlich ist oder Google sich in gutem Glauben befindet, dass der Zugriff auf diese Informationen, die Beibehaltung oder die Weitergabe notwendig sind."
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