20.09.2017
Bitkom-Studie
Jedes dritte Unternehmen ignoriert die DSGVO
Autor: Alexandra Lindner
Marian Weyo / shutterstock.com
Viele Unternehmen fühlen sich bei der Umsetzung der DSGVO-Vorgaben allein gelassen. Rund ein drittel der deutschen Firmen hat sich noch gar nicht damit auseinandergesetzt. Damit riskieren sie allerdings hohe Bußgelder.
europäische Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) in Kraft. Dann sind Unternehmen dazu verpflichtet, die darin festgelegten Datenschutzbestimmungen umzusetzen. Gelingt dies nicht, drohen hohe Bußgelder.
Am 25. Mai 2018 tritt die Umso alarmierender sind nun die Ergebnisse einer Bitkom-Studie. Diese besagt, dass sich rund ein Drittel der deutschen Unternehmen noch gar nicht mit der Thematik DSGVO auseinandergesetzt haben. Selbst von Firmen, die sich damit beschäftigen, glauben der Studie zufolge nur rund 19 Prozent, dass sie die Vorgaben fristgerecht vollständig umgesetzt haben werden. Weitere 20 Prozent gehen immerhin davon aus, die Anforderungen größtenteils zu erfüllen.
55 Prozent hingegen geben an, bis zum 25. Mai 2018 die Regeln nur teilweise befolgen zu können. "Die Zeit drängt, um die Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung umzusetzen. Unternehmen, die bis jetzt abgewartet haben, müssen das Thema schnellstmöglich aufarbeiten", sagte Susanne Dehmel, Geschäftsleiterin Recht & Sicherheit bei Bitkom. "Wer den Kopf in den Sand steckt, verstößt demnächst gegen geltendes Recht und riskiert empfindliche Bußgelder zu Lasten seines Unternehmens."
42 Prozent haben kein Verfahrensverzeichnis
Unter anderem verlangt die DSGVO von Firmen bereits jetzt schon ein sogenanntes Verfahrensverzeichnis für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten. Jedoch gaben 42 Prozent der Umfrageteilnehmer an, über ein solches nicht zu verfügen. "Die neue Verordnung verlangt von den Unternehmen den Nachweis der rechtskonformen Datenverarbeitung. Eine solche Datenschutz-Dokumentation wird in Streitfällen eine wichtige Rolle spielen", so Dehmel weiter.
Als größtes Hemmnis, sich mit der DSGVO zu befassen, nannten 52 Prozent der Befragten den nicht abschätzbaren Aufwand, der damit verbunden ist. Rechtsunsicherheiten bestünden hingegen bei 43 Prozent und 32 Prozent bemängelten das Fehlen von praktischen Umsetzungshilfen.
"Das Gesetz ist an vielen Stellen vage und den Unternehmen fehlen Vorgaben, wie sie damit umgehen sollen. Konkrete Vorgaben wären hilfreich", so Dehmel.
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