CeBIT 2015 Trends, Themen & Neuheiten

Am 16. März um 9 Uhr öffnet in Hannover die weltgrößte Computermesse CeBIT ihre Pforten. Die Fachbesucher aus IT und Wirtschaft erwarten 3400 Aussteller aus 70 Ländern.

Digitale Transformation: Als Motto hat sich die CeBIT den Begriff d!conomy einfallen lassen. Das steht für Digital Economy und das Leitthema der Messe, die digitale Transformation, die Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrem Grußwort so definiert: „Das Leitthema der CeBIT 2015 hat es in sich. Denn es beschreibt nicht weniger als die weitreichende Revolution durch die digitale Transformation. Sie erfasst nahezu sämtliche Lebens- und Arbeitsbereiche in unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Internet der Dinge und die umfassende Vernetzung treiben täglich die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, Verfahren und Produkte voran. Big Data und Cloud-Computing, Smart Services, Social Business, Data Security und anderes mehr – diese Stichworte stehen für große Herausforderungen, aber auch Chancen.“

Kurz: d!conomy fungiert als Dach für all die Hypes und Mega-Trends, die die IT und die Wirtschaft gerade umtreiben.

Microsoft-Deutschland-Chef Christian Illek prophezeit sogar ein „digitales Wirtschaftswunder, wenn wir die digitale Transformation entschlossen vorantreiben und die vierte industrielle Revolution als Jahrhundertchance begreifen“.

Diese rosigen Aussichten schlagen sich bereits in der Stimmung der Digitalwirtschaft nieder. Laut einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom im Vorfeld der CeBIT erwarten 79 Prozent der Unternehmen in den kommenden sechs Monaten steigende Umsätze. Unter den IT-Dienstleistern und Software-Anbietern rechnen sogar 86 beziehungsweise 84 Prozent mit einem Umsatzplus.

CeBIT Innovation Award: Seinen Ausdruck findet das Messemotto auch in den Preisträgern des CeBIT Innovation Awards: Die digipen technologies GmbH aus Kaiserslautern hat eine biometrische Signatur entwickelt, die eine handschriftliche Unterschrift nutzt, um eine digital geleistete Unterschrift fälschungssicher und rechtsgültig zu machen.

Mit der App von FOVEA bestimmen Förster und Beschäftigte der Holzindustrie Anzahl und Maße großer Mengen von Baumstämmen, indem die App aus Einzelbildern ein Panoramabild der Holzsammelplätze erstellt.

Überzeugt hat die Jury außerdem die E-Mail-App von Mynigma für iPhone und iPad, die Nachrichten zwischen Nutzern automatisch verschlüsselt.

Die digitale Transformation ist nicht nur etwas für Großunternehmen, lautet ein weiteres Credo der CeBIT. Ausdruck findet dies in der Mittelstandslounge in Halle 5. In Zusammenarbeit mit der bundesweiten Mittelstandsinitiative „digitalize your business“ stellt sie Wissens-, Informations- und Service-Angebote bereit und will viele Experten auf ihrem Weg in die Digitalisierung unterstützen.

Ein erster „Business-Schnell-Check“ lässt sich schon zu Hause im Browser durchführen. Nach etwa 15 Minuten soll der Teilnehmer dabei erfahren, wo er und sein Unternehmen in Sachen Digitalisierung aktuell stehen.

Start-up-Bühne: Zu den spannendsten Ausstellungsflächen der diesjährigen CeBIT zählen die 5000 Quadratmeter von Halle 16. Dort haben 50 Start-ups und junge Unternehmer aus 17 Ländern die Chance, ihre Lösungen für die Herausforderungen der Digitalisierung zu präsentieren. Es sind die Finalisten des Wettbewerbs CODE_n, für den diesmal innovative Geschäftsmodelle zum Internet der Dinge gesucht worden waren.

Drei Beispiele des Wettbewerbs: IS Predict aus Saarbrücken zeigt Resource Intelligence, eine selbstlernende Analyse- und Vorhersagelösung für tagesaktuelle Business-Empfehlungen. Greenbird aus Norwegen zeigt die Anwendung Metercloud, mit der sich Smart Metering und Smart Grids in vorhandene Business-Applications integrieren lassen.

Und aus Portugal kommt die App Muzzley, mit der sich verschiedene Devices kontrollieren und verbinden lassen.

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Developer World: Neu auf der CeBIT ist ein extra Bereich für Software-Entwickler. In Halle 11 soll die Developer World eine Plattform sein für alle Themen rund um professionelles Software-Engineering und Gelegenheit zum Networking bieten. Dazu gibt es themenspezifische Konferenzbühnen.

Als Partnerland der CeBIT tritt dieses Jahr die Volksrepublik China auf – und bringt erwartungsgemäß eine neue Rekordbeteiligung: Weit mehr als 600 chinesische Unternehmen werden vertreten sein. Auf dem 2576 Quadratmeter großen Zentralstand in Halle 6 stellen unter anderem Großunternehmen wie Alibaba, China Electronics, China Mobile, Huawei, TCL, Xiaomi und ZTE aus.

Zudem ist China mit Gemeinschaftsständen und Einzelausstellern in neun weiteren Hallen sowie auf den CeBIT Global Conferences in Halle 8 präsent.

Wie spiegelt sich das Leitthema der CeBIT, die digitale Transformation, im Ausstellerprogramm wider?

Oliver Frese: Sie zieht sich wie ein roter Faden durch die Hallen. Die Besucher können sie in allen Themen-Clustern anhand zahlreicher Beispiele live erleben. Zudem erhalten sie auf der CeBIT wie nirgends sonst auf der Welt einen Überblick über die gesamte digitale Wertschöpfungskette. Das ist besonders wichtig, weil jedes Unternehmen angesichts der rasanten Digitialisierung analysieren muss, wie sich Wertschöpfungsketten verschieben und ob das Geschäftsmodell noch tragfähig ist.

Welche Themen haben zuletzt an Anziehungskraft gewonnen?

Frese: Ein zentrales Thema ist dieses Jahr das Internet der Dinge, da viele Studien zeigen, dass ein Großteil der Umsätze dabei zwischen den Unternehmen gemacht wird. Auch Sicherheitsthemen stehen sehr hoch im Kurs. Etwas abgenommen hat dagegen der Hype um Smartphones und Tablets. Das große Geschäft wird heute mit Softwarelösungen und kompletten Infrastrukturen gemacht.

Um den Besuchern die Orientierung zu erleichtern, hat sich die Deutsche Messe einiges einfallen lassen. So bietet sie zum Beispiel zweistündige „Guided Tours“ zu Themen wie „d!conomy“, „Cloud“, „Enterprise Communication“ und „Enterprise Mobility“ an – für 15 Euro pro Person. Startpunkt ist täglich um 10 und um 14 Uhr das Informations-Centrum.

Und die offizielle CeBIT-App für iOS und Android enthält das komplette Aussteller-, Produkt- und Veranstaltungsverzeichnis sowie eine Merklisten-Funktion.

Anfahrt: Bei der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln erwartet die Messebesucher eine weitere Neuerung in diesem Jahr, denn erstmals seit 16 Jahren gibt es kein Kombiticket. Besucher, die mit Bus und Bahn anreisen, müssen extra eine Fahrkarte kaufen.

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