07.03.2017
Bitkom-Prognose für 2017
1. Teil: „ITK-Branche sorgt für 21.000 neue Jobs“
ITK-Branche sorgt für 21.000 neue Jobs
Autor: Stephan von Voithenberg
wavebreakmedia / Shutterstock.com
Aktuellen Prognosen des Bitkom zufolge wird der TK-Markt in diesem Jahr leicht schrumpfen, Wachstumstreiber bleibt die IT. Insgesamt sollen 2017 in der ITK-Branche rund 21.000 neue Jobs entstehen.
Die Digitalisierung schafft neue Arbeitsplätze in Deutschland: Wie der Branchenverband Bitkom auf Grundlage aktueller Berechnungen mitteilte, sollen im Jahr 2017 voraussichtlich 21.000 zusätzliche Jobs in der ITK-Branche entstehen. Demnach werden Ende 2017 dort 1.051.000 Menschen beschäftigt sein. Das entspricht einem Plus von 2 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2016. "
Software-Häuser und IT-Dienstleister, die sich am dynamischsten entwickeln und viele neue Jobs schaffen", so Bitkom-Präsident Thorsten Dirks im Vorfeld der CeBIT, die am 20. März in Hannover beginnt. Die Branche verzeichne insgesamt ein stabiles Wachstum. Die Umsätze sollen 2017 um 1,3 Prozent auf 161,4 Milliarden Euro steigen.
"Wachstumstreiber sind die Vor allem die Informationstechnik treibt den Angaben zufolge das Wachstum der Branche an. Diese soll in diesem Jahr um 2,7 Prozent auf 86,0 Milliarden Euro zulegen. Am stärksten wächst dabei das Software-Segment mit einem Plus von 6,3 Prozent auf 23,0 Milliarden Euro. Die Umsätze mit IT-Dienstleistungen, die unter anderem das Projektgeschäft und IT-Beratung umfassen, verzeichnen mit 2,3 Prozent ebenfalls ein überdurchschnittliches Wachstum und steigen auf 39,0 Milliarden Euro.
Die Umsätze mit IT-Hardware bleiben mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent auf 24,0 Milliarden Euro stabil. Während der Markt für Server (-6,3 Prozent) und PCs inklusive Laptops (-4,0 Prozent) schrumpft, laufen die Geschäfte mit Workstations (+7,6 Prozent) und Tablets (+5,9 Prozent) deutlich besser.
In der Telekommunikation ist die Marktentwicklung hingegen leicht rückläufig. Die Umsätze sinken voraussichtlich um 0,2 Prozent auf 66,2 Milliarden Euro. Während der Markt für Telekommunikationsinfrastruktur um 0,7 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro wächst, schrumpft er bei den Telekommunikationsdiensten um 0,6 Prozent auf 48,9 Milliarden Euro. Sowohl die Umsätze im Festnetz (-0,7 Prozent) als auch im Mobilfunk (-1,7 Prozent) gehen weiter zurück. Hintergrund seien vor allem Eingriffe der Regulierungsbehörden, etwa bei den Roaming-Gebühren und mobilen Terminierungsentgelten.
"Die Telekommunikationsanbieter investieren kontinuierlich in die Infrastruktur. Aber stabilere Netze und größere Bandbreiten kann es nicht zum Nulltarif geben. Es ist daher wichtig, dass steigende Datenvolumen sich auch im Umsatz widerspiegeln", so Dirks. Der Smartphone-Markt verzeichnete 2016 mit einem Minus von 6 Prozent erstmals einen deutlichen Rückgang. Doch jetzt sollen die Umsätze wieder steigen: um 1,5 Prozent auf 10,1 Milliarden Euro.
Die Zukunftsfähigkeit Deutschlands erfordert nach Ansicht des Bitkom einen kontinuierlichen Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur. Bis 2025 müssen flächendeckend Gigabit-Infrastrukturen verfügbar sein. An diesem Ziel sollte sich eine neue Digitalstrategie für Deutschland orientieren, die Investitionsanreize für den Ausbau von Gigabit-Netzen schafft und einen fairen Wettbewerb ermöglicht.
2. Teil: „Unterhaltungselektronik stabilisiert sich“
Unterhaltungselektronik stabilisiert sich
Insgesamt entwickelte sich der ITK-Markt im vergangenen Jahr etwas schwächer als zunächst erwartet. Die Umsätze stiegen um 1,0 Prozent auf 159,3 Milliarden Euro, während die frühere Prognose bei 1,7 Prozent lag. Die Umsätze mit Servern, Halbleitern und Smartphones blieben 2016 hinter den Erwartungen zurück.
Auf dem Arbeitsmarkt wird die positive Entwicklung durch den steigenden IT-Fachkräftemangel getrübt. Nach einer Bitkom-Studie gab es Ende vergangenen Jahres 51.000 offene Stellen für IT-Experten. Das entspricht einem Anstieg um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit damals 43.000 unbesetzten Jobs. "Die schwierige Fachkräftesituation hemmt die Entwicklung der Digitalwirtschaft und gefährdet die digitale Transformation", sagte Dirks.
Bitkom fordert vor diesem Hintergrund, die Vermittlung von Digitalkompetenz und Medienkompetenz in Schule, Aus- und Weiterbildung besser zu verankern. Informatik solle ab der fünften Klasse zum Pflichtfach werden, Englisch ab der ersten Klasse.
Debatten über eine vermeintlich drohende Massenarbeitslosigkeit durch die Digitalisierung hält der Bitkom für verfehlt. "Die digitale Transformation schafft weltweit Millionen neuer Jobs. Diese Jobs sind oft nicht mehr an einen bestimmten Standort gebunden. Wir müssen diesen Prozess aktiv so gestalten, dass die Arbeitsplätze in Deutschland entstehen", sagte Dirks.
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