11.08.2014
Streit mit Ver.di
Amazon will Versand nach Osteuropa verlegen
Autor: Till Dziallas
Foto: Shutterstock.com/Photographee.eu
Im Machtkampf mit der Gewerkschaft Ver.di hat sich Amazon.de nun zu einem neuen Schritt entschlossen: Deutsche Verlage werden dazu aufgefordert, Bücher über ausländische Versandzentren zu schicken.
Der Online-Versender Amazon verlangt von deutschen Verlagen, ab September 2014 etwa 40 Prozent ihrer Bücher, Hörbücher und anderen Medien über neue Logistikstandorte in Polen und Tschechien an deutsche Kunden zu verschicken. Das gehe aus einem Schreiben hervor, das der US-Konzern an die Verlage schickt, berichtet Welt.de.
Demnach werden die Vertriebspartner darin auf die Eröffnung von zwei neuen Zentren am 15. und 29. September 2014 in Polen hingewiesen. Die Standorte befinden sich in Posen und Breslau. Allerdings sei nicht geplant, bestehende Standorte in Europa zu schließen - die neuen Zentren sollten lediglich das Wachstum unterstützen, so Amazon.
Mit dem Umweg über Osteuropa will der Versender offenbar verhindern, dass die Gewerkschaft mit gezielten Streiks - etwa zum Weihnachtsgeschäft - den Versand gefährden kann. Im November 2013, gut eine Woche vor dem ersten Advent,hatte Verdi seine Mitglieder in Leipzig und Bad Hersfeld zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Amazons Logistikvorstand Dave Clark verglich daraufhin das Verhalten der Gewerkschaft mit der "Weihnachtsgeschichte des Grinch, der Weihnachten gestohlen hat." Verdi konterte, die Amazon-Mitarbeiter würden sich hingegen sorgen, ob sie überhaupt genügend Geld für Weihnachtsgeschenke hätten.
Kritik am Verhalten von Amazon übt indessen der Börsenverein des deutschen Buchhandels. Die Verlegung des Buchversands nach Osteuropa sei mit zusätzlichen Kosten für Verlage verbunden. Hinzu komme eine größere Umweltbelastung aufgrund der längeren Wege.
Sponsored Post
Amazon Connect und GenAI – Superpower für den Kundenservice
Unternehmen benötigen Cloud-, Digital- und KI-Technologien, um die Customer Experience (CX) zu optimieren. SoftwareOne und AWS helfen Unternehmen, Kunden proaktiv individuell zugeschnittene Erlebnisse zu bieten. So wächst die Kundenbindung über alle Kanäle hinweg und fördert gleichzeitig die Leistungsfähigkeit und das Engagement der Mitarbeiter.
>>
Personen
Nfon CCO Gernot Hofstetter tritt zurück
Gernot Hofstetter war sechs Jahre beim Münchner Cloud-PBX-Anbieter Nfon, zuletzt als Chief Commercial Officer. Nun hat er das Unternehmen verlassen und ist zum Start-up Stealth Mode gewechselt.
>>
Personalie
CEO Frank Roebers verlässt Synaxon
Er war 32 Jahre bei der Verbundgruppe und hat sie maßgeblich geprägt. Nun tritt der CEO von Synaxon Ende des Jahres zurück – und gründet ein eigenes Unternehmen.
>>
Innenstädte in Gefahr
Handelsverband warnt vor den Folgen von Ladenschließungen
Angesichts der besorgniserregenden Entwicklung im stationären Einzelhandel betont der Deutsche Handelsverband (HDE) die Gefahr, dass ganze Innenstädte zu „Geisterstädten“ werden könnten und appelliert an die Politik.
>>