So finden Sie das richtige Konferenztelefon

Die Telefon-Provider sind voll dabei, ganz auf IP-Technik umzustellen. Das nehmen viele Unternehmen zum Anlass, ihre „alten“ Telefonanlagen aufzurüsten oder sie gleich komplett auszutauschen, damit sie fit sind für Voice over IP. Dabei werden wohl auch viele Konferenztelefone ersetzt.

Die zunehmende Akzeptanz von Videokonferenzen sind auch ein Treiber für Audiokonferenzlösungen – die guten alten Konferenzspinnen dürften aber dennoch nicht so schnell aus den Unternehmen verschwinden. Denn auch bei Videokonferenzen werden meist Audiokonferenzsysteme flankierend zur Bildschirmlösung eingesetzt. „Das eine oder andere fehlende Pixel bei der Bildübertragung entschuldigen die Anwender in der Regel, bei der Sprachqualität will aber niemand Abstriche machen“, so Ralf Kalker, Sales Manager DACH bei Konftel. Zudem steigert seiner Meinung nach die wachsende Zahl von Homeoffice-Arbeitsplätzen die Bedeutung von Audiokonferenzsystemen in Unternehmen – so werde das Büro im Handumdrehen zum Meeting-Raum.

Carsten Samesch, Vertriebsleiter bei Panasonic, geht davon aus, dass „vor allem für einfache und schnelle Konferenzen reine Audiosysteme auch künftig ein wichtiger Bestandteil von virtuellen Besprechungen bleiben“.

Michael Page, Vertriebsleiter bei Mitel in Deutschland, glaubt ebenfalls, dass reine Audiolösungen mittelfristig noch ihre Berechtigung haben werden, „doch der Trend geht in Richtung Video und Collaboration“, so der Vertriebsleiter. Deshalb ist er davon überzeugt, dass Audiosysteme künftig zusätzliche Funktionen erhalten, beispielsweise den Zugriff auf Apps oder Cloud-Dienste.

„Auch die Einbindung von Collaboration-Funktionen wird immer wichiger“, betont Page. Teilnehmer einer Konferenz könnten dann gemeinsam an einer Präsentation arbeiten, Daten auswerten oder Teamsitzungen abhalten. „Einige Konferenzsysteme bieten bereits Collabora­tion-Funktionen, dieser Trend wird sich ausweiten“, so der Vertriebsleiter weiter.

Eine Studie des Telekommunikationsanbieters Konftel widerspricht allerdings dieser These: Demnach legen nur 6 Prozent der befragten Unternehmen bei Remote-Konferenzen Wert auf Screensharing. Heike Cantzler, Marketing-Leiterin bei Snom, erkennt unterdessen einen deutlichen Trend hin zu kleinen, leichten und dadurch transportablen Audiosystemen.

Doch welches Konferenztelefon ist das richtige? „Die häufigsten Fehler treten vermutlich bei der Kompatibilität der Systeme auf“, so Mitel-Vertriebsleiter

Michael Page. Oftmals werde den Unternehmen beim Kauf der volle Funktionsumfang eines Konferenztelefons versprochen, der dann in der Realität jedoch häufig nicht zur Verfügung stehe. Dies sei vor allem dann der Fall, wenn in einer Konferenz mehrere Systeme zusammengeschaltet werden müssten. Eine genaue Bedarfsanalyse ist vor der Entscheidung für ein Konferenztelefon daher unabdingbar, erklärt Michael Page.

Auch die technischen Details der Telefone wie beispielsweise die Anschlussmöglichkeiten – ob a/b, S0, SIP oder Wireless – spielen bei der Anschaffung eine entscheidende Rolle.

Zuständige Administratoren sollten deshalb am besten Konferenztelefone wählen, die auf offenen Standards basieren und an den Kommunikations-Servern der betreffenden Hersteller getestet wurden.

Zudem sollte man sich die Konferenzräume im Unternehmen genau ansehen. Die Größe des Raums und dessen Akustik sind unbedingt zu berücksichtigen.

Ist ein Besprechungsraum oder ein Büro zum Beispiel sehr kahl oder sehr weitläufig, dann kann sich Hall entwickeln – und das kann die Gesprächsqualität während einer Konferenz negativ beeinflussen.

Die Marktübersicht auf den folgenden Seiten dieses Beitrags umfasst 20 Konferenztelefone und listet deren wichtigsten Funktionen. Weitere Informationen zu den einzelnen Geräten finden Sie jeweils über den Hersteller-Link.