AVM Fritz WLAN Repeater DVB-C im Test

Der Fritz WLAN Repeater DVB-C ist das aktuelle Top-Modell unter den WLAN-Repeatern von AVM. Als WLAN-Repeater oder LAN-Brücke bringt das Gerät die gleiche Leistung wie der etwas günstigere AVM Fritz WLAN Repeater 1750E. Der Clou des Fritz WLAN Repeater DVB-C ist allerdings sein Dual-TV-Tuner über den er zwei verschiedene TV-Programme auf mehrere PCs, Smartphones oder Tablets streamt.

Die Hauptaufgabe des Fritz WLAN Repeater DVB-C liegt allerdings darin, die Reichweite eines WLAN-Funknetzes zu vergrößern. Die Installation gestaltet sich dabei sehr einfach. Besitzt man einen WPS-fähigen Router wie etwa eine Fritzbox, dann lässt sich die Verbindung per Knopfdruck herstellen. Im Test übernahm der Fritz WLAN Repeater dabei automatisch die passenden WLAN-Einstellungen und war sofort einsatzbereit.

Das WLAN-Modul des Repeaters unterstützt die Funkstandards IEEE 802.11 ac/n/g/b/a. Die zwei integrierten Dualband-Antennen ermöglichen im 2,4-GHz-Frequenzband WLAN-Verbindungen mit bis zu 450 MBit/s brutto und im schnellen 5-GHz-Band sogar eine maximale Geschwindigkeit von 1300 MBit/s. Die Verschlüsselung erfolgt  dabei per WPA oder WPA2 (802.11i).

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Die weitere Konfiguration des Fritz WLAN Repeater DVB-C erfolgt per Webbrowser. Dabei bietet der Repeater ebenso wie die aktuellen Fritzbox-Modelle auch die Möglichkeit, einen Gastzugang einzurichten. Zudem lassen sich hier die Einstellungen des Repeaters sichern, eine Nachtschaltung und Push-Mails mit Statusmeldungen aktivieren und die Namen der Funknetze (SSID) im 2,4- und 5-GHz-Frequenzband des Geräts ändern.

Praktisch ist der Gigabit-LAN-Anschluss auf der Unterseite des Geräts. Über diese Buchse lassen sich Geräte ohne eigenes WLAN-Modul, etwa Smart-TVs, Mediaplayer oder Spielkonsolen, ins Netzwerk integrieren.

Über den Gigabit-LAN-Anschluss lässt sich der Repeater aber auch per mitgeliefertem Netzwerkkabel mit einem Router verbinden. Dazu wählt man in der Konfiguration des Repeaters den Betriebsmodus "LAN-Brücke", der den Fritz WLAN Repeater DVB-C zu einem vollwertigen WLAN-Access-Point macht.

Der Vorteil solch einer LAN-Brücke liegt vor allem in der höheren Übertragungsgeschwindigkeit, da sich bei dieser Betriebsart die gesamte Bandbreite des Funknetz für die Kommunikation mit den angeschlossen WLAN-Endgeräten nutzen lässt. Dies macht sich vor allem beim Übertragen großer Datenmengen, beim Streaming von HD-Videos und dem TV-Empfang bemerkbar. Wer also das TV-Signal im gesamten Netzwerk verbreiten will, der sollte die Betriebsart "LAN-Brücke" bevorzugen.

Der integrierte DVB-C-Receiver mit Dual-Tuner bietet die Möglichkeit gleichzeitig zwei unterschiedliche TV-Programme zu verarbeiten. Der Fritz WLAN Repeater DVB-C unterstützt dabei allerdings nur unverschlüsselte Programme des Kabelanbieters, da das Gerät kein CI+ Modul aufnehmen kann.

Die Konfiguration des TV-Empfangs ist denkbar einfach. Mit Hilfe des mitgelieferten Koaxialkabels und T-Adapters wird der Repeater mit dem TV-Anschluss der Kabelanschlussdose verbunden. Der Fritz WLAN Repeater DVB-C startet dann automatisch einen Sendersuchlauf. Bei Bedarf lässt sich dieser auch über die Konfiguration des Repeaters manuell starten.

Im Test funktionierte der Sendersuchlauf an einem Hausanschluss des Kabel Medien Service absolut problemlos. Nach Abschluss der Sendersuche listet der Repeater in der Konfiguration alle gefundenen TV-Programme in SD- und HD-Qualität sowie die bereitgestellten Hörfunkprogramme.

Der TV-Tuner des Fritz WLAN Repeater DVB-C ist damit bereits einsatzbereit. Für die Übertragung nutzt das Gerät das Real-Time Streaming Protocol (RTSP), das sich am Windows-PC beispielsweise mit dem VLC Media Player, dem Media Player Classic oder mit XBMC nutzen lässt. Für derartige Player stellt der Repeater über seine Konfigurationsoberfläche auch Senderlisten im M3U-Format zur Verfügung. Diese Listen lassen sich mit einem Texteditor bearbeiten, zusammenführen und sortieren.

Für die TV-Wiedergabe auf per WLAN angebundenen Smartphones und Tablets stellt AVM die Fritz App TV bereit. Die Anwendung für Android OS ab Version 4.0 sowie Apples iOS ab Version 7 lässt sich kostenlos über den Google Play Store oder Apple iTunes installieren.

Nach dem Programmstart erkennt Fritz App TV automatisch den Fritz WLAN Repeater DVB-C und gibt die unverschlüsselten Fernsehsender des Kabelanschluss wieder. EPG-Daten nutzt die Anwendung bislang allerdings nur zu Anzeige von Informationen über die laufende Sendung. Eine Programmübersicht aller laufenden und folgenden TV-Sendungen bietet die App ebenso wenig wie eine Sendersortierung oder die Möglichkeit, einzelne Programme aus der Senderübersicht auszublenden.

Die von uns auf einem Nexus 7 (2013) Tablet sowie auf einem Oneplus One Smartphone getestete Android-App lieferte in der Version 1.0.3 durchaus zufriedenstellende Ergebnisse. Der Senderwechsel funktionierte ebenso wie im VLC Media Player für Windows überaus schnell. Tonaussetzer oder Artefakte waren im Zusammenspiel mit dem als LAN-Brücke betriebenen Fritz WLAN Repeater DVB-C eher die Ausnahme und selbst bei mäßigen WLAN-Geschwindigkeiten um 30 MBit/s gelang der Fritz App TV eine störungsfreie Wiedergabe.

Größtes Manko der App: Bislang zeigt sie nur TV-Sender in SD-Qualität. Hörfunkprogramme oder TV-Sender mit HD-Auflösung lassen sich mit der App bislang nicht auf das Smartphone oder Tablet streamen. Technisch möglich ist dies allerdings schon und AVM arbeitet laut eigenen Angaben bereits an einem App-Update, um eine entsprechende Lösung bereitzustellen.

Bis dahin kann man allerdings auch auf andere Apps ausweichen, um in den Genuss hochauflösenden Fernsehens zu kommen. Wer HD-Qualität bevorzugt, der sollte beispielsweise den Media Player VLC for Android Beta installieren und darüber die Streaming-URL des gewünschten Senders aufrufen.

Insgesamt betrachtet ist der Fritz WLAN Repeater DVB-C bislang einzigartig und absolut empfehlenswert. Das Gerät zum Preis von 99 Euro ist als WLAN-Repeater oder LAN-Brücke ebenso leistungsfähig wie der AVM Fritz WLAN Repeater 1750E und kostet trotz zusätzlicher DVB-C-Option gerade einmal 10 Euro mehr.

Die Möglichkeiten des Fritz WLAN Repeater DVB-C dürften sich allerdings erst mit künftigen Soft- und Firmware-Updates voll ausschöpfen lassen. So vermissen wir neben der HD-Darstellung in der Fritz App TV auch noch diverse Komfortmerkmale wie Sendersortierung, Electronic Program Guide über alle Sender oder eine Option für TV-Aufnahmen. Bis dahin ist die Lösung aber schon bestens geeignet, um TV-Programme in der Küche, bei einem Glas Wein in der Badewanne oder im Liegestuhl auf der Terrasse am Tablet zu verfolgen.

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