Top 100
28.09.2023
Umsatz-Ranking
1. Teil: „Die stärksten ITK-Firmen in Deutschland“

Die stärksten ITK-Firmen in Deutschland

Shutterstock / TippaPatt
Welche Firmen haben im Jahr 2022 die meisten Geschäfte mit ITK-Produkten und ITK-Dienstleistungen in Deutschland gemacht? Antwort auf diese Frage gibt die Top 100 von
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Die ITK-Branche zählt schon seit Jahren zu den Wachstumstreibern in Deutschland, auch wenn sie mit einer gewissen Veränderungsskepsis und Innovationsfeindlichkeit zu kämpfen hat. Dennoch: Sieht man auf die Umsätze und die Zahl der Beschäftigten, zeigt sich eine praktisch ungebrochene Wachstumsgeschichte. Dellen verursachen allenfalls Mega-Schocks wie eine Pandemie oder ein Angriffskrieg.
Damit sind auch schon die beiden Einflussfaktoren genannt, die im Jahr 2022 die größten Einfluss auf die Geschäfte der ITK-Unternehmen hatten. Einerseits setzte sich der von Corona angestoßene Digitalisierungs-Push fort, andererseits brachte Russlands Angriffskrieg die Business-Pläne und Supply Chains durcheinander. Einen Überblick, wie es um den ITK-Markt in Deutschland steht, bietet die mittlerweile dritte Ausgabe der Top 100 umsatzstärksten Unternehmen hierzulande. Bedingung für die Aufnahme in die Liste ist, dass die Unternehmen ihren Sitz in Deutschland haben oder nennenswert Umsatzes dort machen, wenn es sich um ausländische Konzerne handelt.
Auf zwei Gruppen entfallen drei Viertel der 100 Platzierungen: 45 verdienen ihr Geld mit IT-Dienstleistungen und IT-Beratung, 36 bieten IT-Infrastrukturen wie Server, Storage, Notebooks, Monitore, System-Software und ähnliches. Business-Anwendungen sind das Geschäft von 8 Unternehmen. Der verbleibende Rest verteilt sich mit jeweils fünf oder weniger Platzierungen auf die großen TK-Konzerne, auf Personaldienstleister und Digitalagenturen. Neu dabei sind der IT-Solutions-Anbieter Akquinet, die Technologie-Beratung Nagarro, der indische IT-Konzern Tech Mahindra und Kyndryl, das seit September 2021 einen Großteil des Hardware-Geschäfts von IBM umfasst.

Leichtes Auf und Ab bei den Umsätzen

Als erster Indikator für die Entwicklung des ITK-Marktes bietet sich der Gesamtumsatz der 100 Unternehmen an. Lag der im Ranking für das Jahr 2021 noch bei knapp über zwei Milliarden Euro, so ging er 2022 um rund 60.000 Milliarden Euro oder etwa drei Prozent zurück. Ein leichter, wenn auch spürbarer Rückgang. Der Gesamtumsatz der Top-100-Unternehmen in Deutschland dagegen stieg um rund fünf Prozent oder 9 Milliarden Euro von rund 163.000 Millionen auf rund 172.000 Millionen. Nicht berauschend, aber doch eine alles in allem doch positive Entwicklung.Global gesehen erwirtschaften die Top-100-Firmen im Schnitt 20,5 Milliarden Euro Umsatz, in Deutschland 1,6 Milliarden (rund 100 Millionen Euro mehr als 2021).

Die Mitarbeiterzahl wächst

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Zahl der Mitarbeiter. 2022 beschäftigten die Top 100 Firmen weltweit rund 5,3 Millionen Männer und Frauen, 2023 dürften es rund 6,3 Millionen gewesen sein, ein erkleckliches Plus von 15 Prozent. In Deutschland betrug der Zuwachs nicht einmal drei Prozent. Zusammen bringen es die Top 100 hierzulande auf rund 379.000 Mitarbeiter, weltweit auf 6,3 Millionen. Die Spitzenreiter bei der Beschäftigtenzahl sind hierzulande die Deutsche Telekom (81.500), SAP (25.500), Infineon (23.500) und Bechtle (10.000). Im Schnitt sind es rund 63.000 (gegenüber 53000 in 2021).

Die Währung als Faktor

Erstmals weist unser Top-100-Ranking dieses Mal aus, ob es für die Firmen in den Platzierungen im Vergleich mit dem Vorjahres-Ranking aufwärts oder abwärts ging. Dabei zeigt sich: 40 Unternehmen verbesserten demnach ihre Ranglistenposition, 42 verschlechterten sich, und 14 nehmen den gleichen Platz ein wie im Vorjahr. Vier sind erstmals vertreten.
Bei manchen internationalen Konzernen, die ihre Umsätze in Dollar ausweisen, verhinderte der Wechselkurs eine bessere Platzierung. Stellt man die Dollar-Umsätze von 2021 denen von 2022 gegenüber, zeigt sich nicht selten ein Umsatzplus. Doch rechnet man in Euro um, ergibt sich ein niedrigerer Wert, sodass Ranking-Positionen verloren gehen. Grund: die Aufwertung des Dollars gegenüber dem Euro im vergangenen Jahr. Ein Dollar war 2022 schlicht mehr Euro wert also noch 2021.

Wie die Zahlen zustande kommen

Die Zahlen im Top 100 Ranking basieren wieder auf einer Vielzahl von Quellen, in erster Linie offiziellen Geschäftsberichten, Pressemitteilungen oder Unternehmens-Websites, aber auch Eintragungen im Unternehmensregister oder Presseberichten. Nichtsdestotrotz mussten viele Zahlen geschätzt werden, insbesondere bei Unternehmen, die zwar für Europa oder den DACH-Raum offizielle Zahlen ausweisen, nicht aber für Deutschland.

Fazit & Ausblick

100 ITK-Firmen, 100 Umsätze – dass die ITK-Branche zu den absoluten Zugpferden der Wirtschaft in Deutschland zählt, macht Top 100 auf beeindruckende Weise anschaulich. Die Zahlen für Umsätze und Mitarbeiter für das Jahr 2022 sprechen eine deutliche Sprache. ITK ist eine Wirtschaftsmacht in Deutschland.
Auch für 2023 gilt: Die ITK-Branche ist das Gegenteil von Stillstand: Externe Faktoren wie der Krieg gegen die Ukraine, aber auch interne Entwicklungen wie der technologische Durchbruch bei Künstlicher Intelligenz werden Geschäftsmodelle und Geschäftserfolg weiter massiv beeinflussen – und sich dann in unseren nächsten Top 100 widerspiegeln.
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2. Teil: „BVB-Sponsor Adesso“

BVB-Sponsor Adesso

  • Adesso-Vorstandschef Michael Kenfenheuer: Führt den IT-Dienstleister auf einen Wachstumskurs.
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    adesso
Die börsennotierte adesso SE, IT-Beratung und IT-Dienstleister, belegt im Top-100-Ranking mit 730 Millionen in Deutschland Platz 44. Um so viel Umsatz auch weiterhin zu erwirtschaften, haben die Dortmunder im vergangenen halben Jahr einiges unternommen. So hat Adesso mit der Übernahme eines indischen Softwareunternehmens im Bundesstaat Kerala erstmals seit seiner Gründung vor 26 Jahren ein „SmartShore Delivery Center“ außerhalb Europas eröffnet. Und mit adesso UK Limited ist es nun in 14 europäischen Ländern vertreten.

Investments in Start-ups

Vielsagend sind auch drei Investments von adesso ventures. Die Risikokapitalgesellschaft des Konzerns beteiligte sich zum Beispiel am Essener Startup TamedAI, einem Spezialisten für KI-basierte Sprachmodelle. Mit dessen Perceptor-Lösung können Dokumente mittels Computer-Vision-Technologie automatisiert bearbeitet und ausgelesen werden. Die Berlin Nia Health entwickelt Anwendungen, mit denen Patienten chronisch-entzündliche Hauterkrankungen besser dokumentieren, kontrollieren und personalisierter behandeln lassen können. Und das Startup Hanko schließlich beschäftigt sich mit dem Passwort-Ersatz Passkeys.
Auch bei den Personalien hat sich bei adesso 2023 schon einiges getan: BCB-Ikone Michael Zorc steht als neuer Aufsichtsrat der adesso SE für das verstärkte Engagement im internationalen Sport-Business. Volker Gruhn, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der adesso SE, ist in den Hauptvorstand des Bitkom, gewählt worden. Und mit Mark Lohweber (54) für die Kernbranchen Insurance und Banking und Kristina Gerwert (46) für Personalwesen, „Corporate Buildings“ sowie eine Tochtergesellschaft im Versicherungssegment gibt es zwei neue Vorstände.
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3. Teil: „All for One Group erntet Anerkennung“

All for One Group erntet Anerkennung

Für ihre Arbeit hat die nach dem Motto der Musketiere benannte All for one Group in jüngster Zeit eine Reihe von Auszeichnungen erhalten. ISG stufte sie zum Beispiel im Bereich „Managed Services for Midmarket“ als Leader ein. Punkten konnte All for One dabei vor allem mit seinem breiten Serviceportfolio, seiner Beratungsqualität und seiner Kompetenz im Hybrid-Cloud-Umfeld. Das Wirtschaftsmagazin brand eins verlieh All for One das Prädikat „Bester IT-Dienstleister 2023“ und im Rahmen der SAP Diamant-Initiative 2023 wurde die Gruppe als führender SAP-Partner der Kategorien Midmarket und Customer Experience eingestuft.
  • All for one: Der SAP-Spezialist ist zuhause in Filderstadt, aber global aktiv.
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    All for one

Globale SAP-Service-Plattform

Apropos SAP: All for One hat gemeinsam mit einer Reihe internationaler mittelständischer Lösungsanbieter einen in aller Welt verfügbaren SAP-Support gestartet: durch Gründung der „Global Application Services“. Und mittlerweile entscheidet sich laut All for One jeder zweite seiner Kunde beim Umstieg auf SAP S/4 für das Abonnement-Modell Conversion/4. Zwei Beispiele können für neu gewonnene Kunden: Das Bremer Unternehmen Vitakraft, einer der weltweit erfolgreichsten Anbieter von Heimtierbedarf, betreibt seine SAP-Systeme nun in den Rechenzentren der All for One Group. Und der Automobilzulieferer Hirschvogel Group (Denklingen) ist zu Ostern gleichzeitig in 6 Ländern mit SAP S/4HANA live gegangen – mit über 3500 Nutzern. Dabei ging die Conversion weit über einen rein technischen Umstieg hinaus. Im Zug der Migration wurden sämtliche Datensilos aufgelöst. Als Single Source of Truth stehen nun im neuen SAP S/4HANA System weltweit alle Daten aus der Hirschvogel Group zusammen – Produktion, Instandhaltung, Finance, HR, Einkauf, Produktentwicklung und Engineering –in Echtzeit zur Verfügung.
4. Teil: „Die Bechtle AG verstärkt ihre Expansion in Europa“

Die Bechtle AG verstärkt ihre Expansion in Europa

  • Dirk Müller-Niessner: Der erste CTO der Bechtle AG verantwortet sämtliche Plattformaktiviäten.
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    Bechtle
Die Bechtle AG konnte sich 2022 über ein weiteres Rekordjahr freuen. Das Geschäftsvolumen erhöhte sich um 16,6 Prozent auf 7.285,7 Millionen Euro. Die schon 2022 ersichtliche internationale Expansion wird 2023 weiter vorangetrieben: 202 kamen erstmals Dienstleistungsunternehmen außerhalb der DACH-Region zur Bechtle Gruppe, und zwar in den Niederlanden sowie im Vereinigten. 2023 kam Fondo ICT Professionals B.V, ein Dienstleister für Modern Workplace, Multicloud und Software-as-a-Service (SaaS) hinzu.
In die Wege geleitet ist bereits der Kauf des französischen IT-Systemhauses und Security-Spezialisten Apixit S.A.S. mit Sitz in Les Ulis, nahe Paris.

Wenn der 110. Zukauf der Unternehmensgeschichte abgewickelt ist, ist Bechtle in Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien, Niederlande und Frankreich vertreten. Zukäufe meldet Bechtle auch in Großbritannien und Schweiz mit Tangible Benefit (Hardwarebeschaffung) und SGSolution AG (3D-Druck). Der prominenteste Zugang auf Kundenseite heißt STACKIT. Bechtle bietet die in deutschen Rechenzentren von der Schwarz-IT betriebene Cloud-Lösung über das Bechtle Clouds-Portal an und begleitet Kunden bei Migration und Integration der IaaS- und PaaS-Lösungen.
Auch auf Führungsebene gab es eine bemerkenswerte Änderung: Erstmals wurde mit Dirk Müller-Niessner ein Chief Technology Officer (CTO) besetzt. Sein Verantwortungsbereich umfasst alle Plattformaktivitäten der Bechtle Gruppe. Dazu gehören die Bechtle Service Factory mit ihren Managed-Services-Angeboten, die Weiterentwicklung der zentralen Webplattform bechtle.com, die Bechtle Clouds-Plattform sowie der Betrieb der Bechtle Datacenter in Frankfurt am Main, Rüsselsheim und Mutterstadt.
5. Teil: „Cancom-Gruppe holt sich Expertise aus Österreich“

Cancom-Gruppe holt sich Expertise aus Österreich

Gute Platzierungen in Leistungsvergleichen erzielt auch der IT-Dienstleister Cancom. So schnitt er in der Marktanalyse „Public Cloud – Solutions and Services“ von ISG sehr erfolgreich ab und wird dort zu den stärksten Digitalisierungspartnern für den Mittelstand gezählt. Laut ISG ist CANCOM seinen Wettbewerbern insbesondere in den Kategorien „Consulting & Transformation Services“, „Managed Public Cloud Services” im Midmarket-Segment sowie bei Kundenbewertungen voraus. Im Spitzenfeld vertreten ist CANCOM außerdem sowohl im Segment „SAP Hana Infrastructure Services“ wie bei Managed Services für SAP auf Azure-Basis. Erfreulich für Cancom: Laut ISG-Umfrage empfehlen neun von zehn Kunden CANCOM weiter. Und schließlich wurde CANCOM zum dritten Mal in Folge als führender Anbieter von Digital Transformation Services für Gesundheitsdienstleister und Kostenträger bewertet. Als Pluspunkte genannt werden die tiefen Branchen-Kenntnisse im deutschen Gesundheitsmarkt und ein breites Healthcare-IT-Portfolio mit Fokus auf Xaa.
  • Neues Standbein in Wien: Cancom hat im April den österreichischen ITK-Lösungsanbieter Kapsch Businesscom übernommen.
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    Cancom

Mehr DACH-Engagement

Erheblich erweitert hat Cancom seine Präsenz in der DACH-Region durch die Übernahme von K-Businesscom im April 2023, einem österreichischen ICT-Lösungsanbieter, Serviceprovider und Digitalisierungspartner mit rund 1650 Mitarbeitern, der im Geschäftsjahr 2022/2023 rund 520 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Neu im Cancom-Vorstand ist Jochen Borenich als Chief Sales Officer, seit 2010 Mitglied des Vorstands der K-Businesscom AG.
Sein Leistungsportfolio will CANCOM durch Aktivitäten im Bereich digitaler Souveränität erweitern. Als „Startschuss“ dafür hat es in Zusammenarbeit mit Hewlett Packard Enterprise (HPE) den Prototyp einer sicheren deutschen Cloud-Umgebung mit durchgängiger Trust-Kette von Chip bis Anwendung entwickelt.
6. Teil: „EPSON zieht es zurück nach Düsseldorf“

EPSON zieht es zurück nach Düsseldorf

Im April hat mit Michael Rabbe ein neuer Country Manager der Epson Deutschland GmbH die Verantwortung für alle Produktbereiche in Deutschland, Österreich und der Schweiz übernommen. Der 48-Jährige hat in 14 Jahren bei Epson schon verschiedene Bereiche des Unternehmens geführt. Seine Ära beginnt gleich mit einem Einschnitt: Nach zwanzig Jahren in Meerbusch verlegt die deutsche Niederlassung des japanischen Technologiekonzerns ihren Firmensitz zurück nach Düsseldorf, vielleicht auch, weil dort die größte japanische Gemeinschaft in Deutschland ist.
  • Rückkehr nach Düsseldorf: Epson Deutschland residiert auf 3000 qm im modernen Bürokomplex Trigon.
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    Epson

Konsequent nachhaltig

Die Entwicklung im Geschäftsjahr 2022/2023 bezeichnet Epson als „stabil“, nun soll es wieder aufwärtsgehen, insbesondere durch eine konsequent nachhaltige Ausrichtung. Deshalb soll auch das Ziel, weltweit in allen Produktionsstätten und Niederlassungen zu 100 Prozent mit Ökostrom zu arbeiten, bereits in 2023 erfüllt werden. Als Ausweis seines Engagements präsentiert Epson auch seine „EcoTank“-Produktelinie. Die Druckermarke, deren Geräte anstelle von auszutauschenden Patronen große, nachfüllbare Tintentanks besitzen, wurde vor 13 Jahren vorgestellt. Seitdem haben sie sich weltweit über 80 Millionen Mal, vor allem auch, weil sich dank der preiswerten Nachfülltinte die Betriebskosten um bis zu 90 Prozent senken lassen. Heute sind „EcoTanks“ in fast 40 Varianten für eine Fülle von Anwendungsgebieten erhältlich.
Zukunftsfähig in Sachen Nachhaltigkeit aufstellen sollen Epson auch Innovationen wie die Dry-Fiber-Technologie (DFT), eine Recycling-Technologie zu der Zerlegung von Ausgangsstoffen in ihre Fasern, sowie das Spritzgussverfahren Metal Injection Molding (MIM).
Doch Epson hat viel mehr als nur Drucker zu bieten: Im Mai präsentierte es die neueste Generation seiner Augmented Reality Brille Moverio für die Fernwartung im industriellen Umfeld. Und dass Epson auf eine 40-jährige Robotik-Erfahrung zurückblickt, zeigte der Auftritt auf der automatica in München mit der SCARA-GX-B-Serie.
7. Teil: „GN Audio bringt KI in die Homeoffice-Ausrüstung“

GN Audio bringt KI in die Homeoffice-Ausrüstung

  • Peter Karlstromer: Seit Januar 2023 CEO von GN Audio, zu der die Marke Jabra gehört.
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    GN Audio
Zu den großen Profiteuren des Home-Office-Booms im Zuge der Pandemie gehört zweifellos die 1869 (!) in Dänemark gegründete GN Audio Group mit seinen Audio-, Video- und Kollaborationslösungen und seiner Marke Jabra. Dafür, dass das auch nach Corona so bleibt, sollen nicht zuletzt viele Produktinnovationen sorgen. Anfang 2023 vorgestellt wurde das Jabra PanaCast 50 Video Bar System. Laut Hersteller vervollständigt es als Android Collaboration Bar das Lösungsportfolio von Jabra für kleine bis mittelgroße Konferenzräume und bietet auf Knopfdruck ein optimales Meeting-Erlebnis mit integrierten Unified Communications (UC-)Anwendungen wie Microsoft Teams Rooms oder Zoom Rooms.

KI-Erweiterungen für PanaCast 50

Mitte Juni kündigte Jabra dann KI-gestützte Funktionen für sein PanaCast 50 und PanaCast 50 Room System an, die das „Hybrid Video COnferencing“ nichts weniger als „revolutionieren“ sollen. In collaboration with Microsoft, Jabra is introducing new updates to its PanaCast 50 video bar, including Microsoft IntelliFrame with multiple video streams, as well as face and voice recognition functionality. In Teams Premium erhalten Nutzer automatisch generierte Besprechungsnotizen, empfohlene Aufgaben und personalisierte Hervorhebungen, selbst wenn sie die Besprechung verpassen. Mit Microsoft IntelliFrame erhält jeder Teilnehmer im Raum eine eigene Kameraansicht. Netter Fakt am Rande: GN Store Nord (engl. Great Northern) ist eine Unternehmensgruppe mit Sitz in Dänemark, die im Jahr 1869 gegründet wurde und am 1. Januar 1872 die telegrafische Verbindung von Europa über Russland in den Fernen Osten eröffnete.
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8. Teil: „IBM meldet Fortschritte beim Quantencomputing“

IBM meldet Fortschritte beim Quantencomputing

Schaut man auf die Aktivitäten von IBM in jüngster Zeit, dann fallen zwei Themen ins Auge: Künstliche Intelligenz auf der einen Seite, Quantencomputing auf der anderen. Im Mai kündigte IBM etwa die watsonx-Plattform an. Sie bietet unter anderem ein KI-Entwicklungsstudio mit Zugang zu von IBM kuratierten und trainierten Foundation- und Open-Source-Modellen, den Zugang zu einem Datenspeicher für das Sammeln und Bereinigen von Trainings- und Tuningdaten und ein Toolkit für die Steuerung von KI. Ein schöner Erfolg für IBM ist auch, dass der KI-Nachzügler SAP die IBM-Watson-Technologie in seine Lösungen integrieren wird. Und in Wimbledon profitierente Tennis-Fans erstmals dieses Jahr erstmals von generativen KI-Kommentaren und KI-Auslosungsanalysen.

Fortschritte beim Quantencomputing

Beim Quantencomputing ist IBM seit langem einer der Pioniere. Immer wieder kann es dort beeindruckende Fortschritte melden, auch wenn diese Zukunftstechnologie immer noch erst am Anfang steht. Im Juni wurde bekannt, dass der Quantencomputer den nächsten Schritt auf dem Weg jenseits des klassischen Supercomputings demonstrieren konnte. Zum ersten Mal lieferte er mit einer Leistung von mehr als 100 Qubits genaue Ergebnisse und übertraf damit die führenden klassischen Ansätze. Darauf aufbauend will IBM seine Quantensysteme zu großen Quantenprozessoren mit über 100 Qubits aufrüsten.
  • Visionäre Technik: IBM-Forscherin Maika Takita vor einem Quantencomputer.
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    IBM
Flankierend soll 2024 in Ehningen, Deutschland, das erste europäische Quantencomputing-Rechenzentrum von IBM betriebsbereit sein. Über das IBM Quantum Network greifen derzeit via Cloud über 60 Organisationen in Europa auf Quantenhardware und -software über zu. Und schließlich hat IBM mit der Quantum Safe-Technologie ein Set an Tools und Funktionalitäten zum Schutz der wertvollsten Daten von Regierungseinrichtungen und Unternehmen vorgestellt.
9. Teil: „Microsoft Deutschland wird 40 Jahre“

Microsoft Deutschland wird 40 Jahre

  • Dr. Marianne Janik: Seit 2021 leitet die gebürtige Französin Microsoft-Deutschland.
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    Microsoft
Dieses Jahr steht bei Microsoft ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz. Der Chatbot ChatGPT sorgt seit seiner Veröffentlichung im November vergangenen Jahres für Furore. Microsoft erkannte recht schnell das Potenzial dieser KI und investierte eine Milliarden-Summe in das dahinterstehende Unternehmen OpenAI. Dafür bekam der Software-Riese aus Redmond eine Exklusiv-Lizenz für die Nutzung von ChatGPT.
Die KI-Technik soll künftig ins Kerngeschäft von Microsoft integriert werden. So soll ChatGPT nicht nur dem eigenen Cloud-Dienst Azure einen ordentlichen Schub geben, sondern auch in den wichtigsten Büroprogramme wie Word Einzug halten. Der sogenannte Microsoft 365 Copilot soll immer mehr Aufgaben übernehmen. In der Textverarbeitung soll ein KI-gestützter Schreibassistent etwa bei Rechtschreibung und Grammatik, Klarheit und Lesbarkeit unterstützen.

Jubiläumsstimmung

Doch vor allem für Microsoft Deutschland ist 2023 ein besonderes Jahr: Die deutsche Dependance feiert ihr 40-jähriges Jubiläum. Als das Unternehmen aus Redmond 1983 in Unterhaching bei München sein erstes Büro hierzulande eröffnete, sah die IT-Welt noch deutlich anders aus als heute. PCs waren noch Exoten, das Internet ein Forschungsobjekt und bei der Cloud dachte die Menschen eher an baldigen Regen als an Rechenleistung aus dem großen Netz.
Heute unterhält Microsoft Deutschland neben einer Zentrale in der bayerischen Landeshauptstadt sechs weitere Niederlassungen und beschäftigt rund 3000 Mitarbeiter. Hinzu kommen vier Rechenzentrumsregionen in Deutschland. Microsoft arbeitet mit 30.000 lokalen Partnerunternehmen zusammen und über zwei Millionen Kunden nutzen hierzulande Microsoft-Produkte und -Services.
10. Teil: „Reply auf Wachstumskurs dank Digital First“

Reply auf Wachstumskurs dank Digital First

  • Reply Totem: Der Dienstleister hat sogar ein eigenes E-Sports-Team, das bei der Snapdragon Mobile Masters Championship in Japan Weltmeister wurde.
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Der italienische IT-Dienstleister Reply gehört hierzulande zu den großen Playern. Sie gehört mit einem Deutschland-Umsatz von knapp 1,9 Milliarden Euro zu den Top 100 der ITK-Unternehmen. Und beim diesjährigen Internetagentur-Ranking des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) belegte Reply den zweiten Platz. „Das zurückliegende Geschäftsjahr 2022 war ein sehr erfolgreiches für unsere Gruppe, sowohl im Hinblick auf das Umsatz- als auch auf das Margenwachstum“, freut sich Dr. Thomas Hartmann, Vorstand bei Reply. Daher stehen im Unternehmen auch die Zeichen auf Wachstum: Wie westfälische Regionalzeitung „Die Glocke“ berichtet, sucht das Unternehmen deutschlandweit 500 neue Mitarbeiter.
Reply zufolge führe heute an „digital first“ kein Weg mehr vorbei, „schließlich hängt der Erfolg von Marken zunehmend von ihrer Digital Experience (DX) ab.“ Die Digitalagentur unterstützt nach eigenen Aussagen „Unternehmen und Marken dabei, das Potenzial dieser neuen Möglichkeiten voll auszuschöpfen, um für Kunden relevant zu bleiben“.

Gartner-Visionär

Im vergangenen Jahr verzeichnete Reply ein starkes Wachstum der Nachfrage in den Bereichen Generative AI, Metaverse und Cloud-native Lösungen. Eines der Cloud-nativen Angebote der Agentur ist ein Warehouse Management System, das unter andere auf Microservices setzt, um Kunden eine möglichst hohe Anpassungsfähigkeit und Flexibilität zu bieten.
Mit diesem System wurde Reply unter 18 Anbietern weltweit im Gartner Magic Quadrant für Warehouse Management Systeme zum vierten Mal als Visionär eingestuft. Um als Visionär zu gelten, muss ein Anbieter laut Gartner eine überzeugende und innovative Strategie vorweisen, die darauf abzielt, ein differenziertes, robustes und dynamisches Angebot auf den Markt zu bringen.
11. Teil: „RICOH setzt Ganz auf Nachhaltigkeit“

RICOH setzt Ganz auf Nachhaltigkeit

  • Michael Raberger: Als CEO von Ricoh Deutschland führt er eine der größten Landesgesellschaften.
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Wenn man an Drucker denkt, dann kommt einem nicht unbedingt der Begriff Nachhaltigkeit in den Sinn: Vor allem in der Geschäftswelt wird nach wie vor viel zu gedruckt, was nicht nur den Papierverbrauch unnötig in die Höhe treibt. Dass man aber immerhin als Hersteller von Druckern besonders nachhaltig sein kann, beweist Ricoh, einer der großen Hersteller von Business-Druckern. Ricoh wurde dieses Jahr zum elften Mal in Folge als eine der Global 10 Most Sustainable Corporations eingestuft. „Dieses Ranking bestätigt Ricoh in seinem kontinuierlichen und wachsenden Engagement für Nachhaltigkeit“, so Jake Yamashita, Präsident und CEO des japanischen Unternehmens.
Bereits 2017 kündigte Ricoh an, die Treibhausgas-Emissionen in seiner gesamten Wertschöpfungskette zu eliminieren und bis 2050 auf 100 Prozent erneuerbaren Strom umzusteigen. Und den Juni dieses Jahres erklärten die Japaner zum weltweiten SDG-Aktionsmonat (Sustainable Development Goals). Während des Aktionsmonats wurden entsprechende Aktivitäten für die Mitarbeiter angeboten, an denen sie teilnehmen und so zur Kreislaufwirtschaft beitragen können.

Zusammenarbeit mit Toshiba

Doch nicht nur in Bezug auf die Nachhaltigkeit tut sich etwas bei Ricoh. Im Frühjahr gaben Ricoh und die Toshiba Tec Corporation ihre Zusammenarbeit bekannt. Es wurde eine Vereinbarung über ein Joint Venture für die Entwicklung und Herstellung von Multifunktionssystemen und anderen Produkten getroffen. Bis zum Juni kommenden Jahres soll hierfür ein neues Unternehmen gegründet werden.
Die Zeichen stehen beim japanischen Unternehmen allgemein auf Wachstum: Ricoh Europe gab zudem die Übernahme der PFH Technology Group bekannt, ein Unternehmen für integrierte Infrastruktur und Managed Services. Das irische Unternehmen wurde 1985 gegründet und arbeitet mit zahlreichen Partnern wie AWS, Citrix, Dell oder Microsoft zusammen.
12. Teil: „Unruhige Zeiten für Cloud-Pionier Salesforce“

Unruhige Zeiten für Cloud-Pionier Salesforce

  • Marc Benioff: Der Salesforce-Gründer ist ein Pionier des Cloud-Computings.
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Das Unternehmen Salesforce ist eine große Erfolgsgeschichte: 1999 in einer kleinen Wohnung in San Francisco gegründet, setzte der Anbieter eines CRM-Systems von Anfang an auf das Hosting der Software und aller Kundendaten im Internet. Das Software-as-a-Service-Modell setzte sich in der Branche schnell durch. Der SAP-Konkurrent kannte die vergangenen daher auch nur eine Richtung: Nach oben. Doch Anfang 2023 setzte auch Salesforce den Rotstift an und kündigte den Abbau jeder zehnten Stelle der knapp 80.000 Mitarbeiter an. Zudem sollen einige Standorte geschlossen werden.
Dennoch gehört Salesforce weiterhin zu den Big Playern im Tech-Business. Weltweit erwirtschaftete das Cloud-Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 29 Milliarden Euro. In Deutschland lag der Umsatz bei geschätzten knapp 5,3 Milliarden Euro. Damit gehört Salesforce hierzulande zu den Top Ten der ITK-Unternehmen und liegt damit sogar noch vor United Internet und Microsoft.

CRM meets KI

Wie aktuell viele Unternehmen setzt auch der CRM-Spezialist zunehmend auf das Thema Künstliche Intelligenz. Im Sommer kündigte Salesforce die Integration einer generativen KI in die Dienste Sales Cloud und Service Cloud an. Mit Einstein GPT will man eine vertrauenswürdige generative Künstliche Intelligenz in jede Anwendung bringen und damit direkt in den Workflow von Vertrieb und Service. Ein sogenannter Einstein GPT Trust Layer dabei helfen, die Anforderungen von Unternehmen in punkto Datensicherheit und Compliance zu erfüllen. So verhindert der Layer laut Salesforce, dass Large Language Models (LLMs) sensible Kundendaten speichern.
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13. Teil: „SAP setzt (endlich) auf Künstliche Intelligenz“

SAP setzt (endlich) auf Künstliche Intelligenz

Knapp 112.000 Mitarbeiter, über 30 Milliarden Euro weltweiter Jahresumsatz, davon rund 4,5 Milliarden in Deutschland – das 1972 im baden-württembergischen Walldorf gegründete Software-Unternehmen SAP (Systemanalyse Programmentwicklung) kann man als eine große Erfolgsgeschichte bezeichnen. Zu verdanken ist die vor allem auch Prof. Dr. Hasso Plattner, der das Unternehmen mitgründete und seit 2003 den Aufsichtsratsvorsitz hält. Doch nicht mehr lange: Im Mai 2024 endet Plattners Amtszeit und damit wohl eine Ära in der Geschichte von SAP.
  • SAP-Headquarter: Das Software-Unternehmen eroberte vom baden-württem­bergischen Walldorf aus die ERP-Welt.
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    SAP
Plattner verlässt SAP jedoch in guten Zeiten: Auch wenn die SAP ihm zufolge „den grundlegendsten strategischen Wandel in ihrer 50-jährigen Geschichte durchläuft“, können sich die Kennzahlen sehen lassen: Der Aktienkurs ist seit dem Sommer vergangenen Jahres um die Hälfte gestiegen. Die Cloud-Erlöse sollen 2022 um 33 Prozent gestiegen sein, SAP S/4HANA Cloud soll sogar ein Wachstum von über 90 Prozent verzeichnen.

SAP setzt (endlich) auf KI

Doch mit einem Wechsel allein in die Cloud ist es heutzutage nicht getan. Auch SAP stehen die Zeichen ganz auf Künstliche Intelligenz. Vor allem eine sogenannte verantwortungsvolle KI soll Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt des Geschäfts zu stellen und flexibler zu werden, um angesichts stetiger Veränderungen erfolgreich zu sein.“ Das Ziel: Ein grünes Rechnungswesen, mit dem Unternehmen etwa ihre CO2-Emissionen nicht mehr schätzen, sondern können diese auf der Grundlage von Ist-Daten erfassen.
In Sachen Künstlicher Intelligenz hat die als KI-Nachzügler kritisierte SAP im vergangenen Jahr zahlreiche Partnerschaften bekanntgegeben. Ob Microsoft, IBM oder Google – das Walldorfer Software-Unternehmen baut seine Kooperationen auf diesem Gebiet weiter aus. So soll zum Beispiel IBMs KI-Technologie Watson in die SAP-Lösungen integriert werden.
14. Teil: „T-Systems arbeitet weiter an neuen Strukturen“

T-Systems arbeitet weiter an neuen Strukturen

  • Adel Al-Saleh: Der T-Systems-Chef soll das Unternehmen auf Kurs bringen.
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Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Systems gehört zwar einerseits mit vier Milliarden Euro Gesamtumsatz zu den größten IT-Dienstleistern des Landes, auf der anderen Seite ist das Unternehmen ein Sorgenkind des Telekom-Chefs Timotheus Höttges und kämpft schon mehrere Jahre mit seiner Umstrukturierung. Ein geplanter Verkauf des Dienstleisters kam nie zustande – und so wurde dieser Ende 2022 abgesagt. Stattdessen wird das Geschäftsmodell umgebaut: T-Systems soll sich unter seinem Chef Adel Al-Saleh, dessen Vertrag bis 2027 verlängert wurde, künftig ausschließlich um Großkunden und öffentliche Auftraggeber kümmern. Die T-Systems-Tochter MMS, die Unternehmen bei der Digitalisierung unterstützt, wandert in den Mutterkonzern.

Modernste Technologien

Auch wenn T-System ein wenig mit sich selbst zu kämpfen hat – für seine Kunden setzt der Dienstleister auf die neuesten Technologien. Bereits vor zwei Jahren rief man das Motto „Cloud First“ aus. Künftig will man so weit wie möglich auf die Cloud setzen. Dafür baute T-Systems seine Partnerschaften mit AWS und Microsoft aus, es werden verstärkt Cloud-Experten ausgebildet und das eigene Angebot Open Telekom Cloud ausgebaut, eine IaaS-Lösung auf Basis von OpenStack. Insgesamt soll ein dreistelliger Millionenbetrag in die Strategie fließen.
Im Sommer dieses Jahres kündigte T-Systems an, dass Kunden künftig über die Cloud Zugriff auf Quanten-Computing erhalten. Dazu unterzeichnete der IT-Dienstleister eine Absichtserklärung mit IQM Quantum Computers, einem Unternehmen für den Bau supraleitender Quantencomputer. „Diese Technologie wird eine zentrale Rolle für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Europas spielen“, ist sich T-System-Chef Adel Al-Saleh sicher. Kunden können künftig auf eine wirklich souveräne Quantenumgebung zugreifen, die von Europa aus aufgebaut und verwaltet wird.
15. Teil: „Vodafone bekommt Preis für Equal Pay“

Vodafone bekommt Preis für Equal Pay

  • Philippe Rogge: Stürmische Zeiten für Vodafone-Deutschland-CEO (seit Sommer 2022).
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    Vodafone
Das deutsche Tochterunternehmen der britischen Telekommunikationsfirma Vodafone gehört nach der Deutschen Telekom und Google zu den Top Drei der ITK-Unternehmen in Deutschland. Neben Internet- und Mobilfunkzugängen für Endkunden hat Vodafone auch sein Portfolio für Business-Kunden kontinuierlich ausgebaut. So zählen zum Beispiel Campus-Netzwerke oder Cloud-Dienste zum Geschäftskunden-Angebot.
Doch die Geschäftszahlen schwächeln. Wie die „Tagesschau“ berichtet, musste vor allem der mit Abstand wichtigste Markt Deutschland zuletzt Federn lassen. Vor allem der DSL- und Mobilfunkbereich bereitet den Düsseldorfern Sorgen Darum will man sich bei Vodafone Deutschland neu aufstellen. Rund 1300 von insgesamt rund 15.000 Mitarbeitern müssen gehen, vor allem im Management, bei Doppelfunktionen und in Bereichen ohne direkten Kundenkontakt. Zudem sollen hingegen 400 neue Stellen „in kundennahen Bereichen“ geschaffen werden.
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Gleiche Bezahlung für alle

Apropos Mitarbeiter: Vodafone wurde im Frühjahr von der Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus mit dem „German Equal Pay Award“ ausgezeichnet. Damit wurde das Engagement des Unternehmens gegen den Gender Pay Gap, also dem geschlechtsspezifischen Lohngefälle, geehrt.
Bereits seit 2017 nutzt Vodafone ein eigens entwickeltes Analysetool, das Führungskräfte bei jeder Einstellung oder gehaltlichen Weiterentwicklungen von Mitarbeitern auf den aktuell existierenden Gender Pay Gap für die jeweilige Stelle hinweist. Vodafone hat eigenen Angaben zufolge den Gender Pay Gap bereits auf 2,6 Prozent reduziert. Zum Vergleich; Bundesweit liegt er im Schnitt bei 7 Prozent. „Es gibt keinen Grund, warum Frauen weniger verdienen sollten als Männer“, fasst Felicitas von Kyaw, Geschäftsführerin HR bei Vodafone, zusammen.
16. Teil: „Wortmann leitet den Generationenwechsel ein “

Wortmann leitet den Generationenwechsel ein

  • Konzerngründer Siegbert Wortmann holte seine Tochter kürzlich in den Vorstand.
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    Wortmann
Die Wortmann AG aus dem nordrhein-westfälische Hüllhorst ist wahrscheinlich nicht jedem ein Begriff. Doch das Unternehmen gehört mit einem Umsatz von gut zwei Milliarden Euro zu den Top Ten der deutschen ITK-Branche. Deutlich bekannter sind die Produkte von Wortmann unter dem Markennamen Terra – Tablets, Desktop-Rechnern oder Server. Das familiengeführte Unternehmen setzt jedoch nicht nur auf Hardware, sondern betreibt mit der Terra Cloud eine eigene Cloud. Zu den Angeboten zählen unter anderem Housing, Hosting, IaaS, SaaS, Backup und Storage.
Das Geschäftsjahr 2022 war – trotz unsicheren Zeiten wie die Energiekrise und dem Ukraine-Krieg – das umsatzstärkste Jahr in der über 35-jährigen Geschichte des Hardware-Bauers. Die Firma beschäftigt mittlerweile rund 2800 Mitarbeiter, davon gut 2000 in Deutschland.

Staffelübergabe in der Familie

Im vergangenen Herbst leitete Siegbert Wortmann, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Wortmann AG, einen Generationenwechsel ein. Seine Tochter Svenja Wortmann rückte aus dem Aufsichtsrat in den Vorstand. Ihre Position übernahm ihr Bruder Sven Wortmann. „Die kleinen und mittelständischen Familienunternehmen sind das Grundgerüst der Wirtschaft unseres Landes. Ich bin stolz und dankbar, dass meine Kinder diese Verantwortung nicht scheuen und gemeinsam mit mir und meiner Frau die Zukunft unseres Unternehmens mitgestalten wollen“, erklärt Siegbert Wortmann.
Mit diesen Veränderungen schlage das Unternehmen eigenen Angaben zufolge ein neues Kapitel auf – „ein Kapitel, das jedoch auch einige Herausforderungen mit sich bringen wird.“ Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, des Krieges in der Ukraine und auch der würden auch an der Wortmann AG nicht ohne Weiteres vorüberziehen. Die Verknappung verschiedenster Güter und Lieferverzug seien nur zwei der zahlreichen Folgen der weitreichenden Ereignisse. Die Optimierung der Arbeitsabläufe, das Schonen von Umwelt und Klima und zahlreiche Anpassungen an die derzeitig schwierige Lage stehen an oberster Stelle der Pläne, die Svenja Wortmann für die nähere Zukunft hat.
17. Teil: „United Internet drückt beim 5G-Netz aufs Tempo“

United Internet drückt beim 5G-Netz aufs Tempo

Bei United Internet ist zweifellos das Mega-Projekt dieses und der vergangenen beiden Jahre der Aufbau eines eigenen cloudbasierten 5G-Netzes, des „modernste 5G-Netz Deutschlands – vollständig virtualisiert und mit neuester OpenRAN-Technologie“, wie es stolz vom TK-Konzern heißt. 2019 hatte sich Konzernchef Ralph Dommermuth mit der Mobilfunktochter 1&1 Drillisch an der Ausschreibung beteiligt und für 1,07 Milliarden Euro die nötigen Lizenz-Blöcke erworben. Erste Stufe wurde im Dezember 2022 in Betrieb genommen, doch im Januar 2023 waren statt der vorgeschriebenen 1000 5G-Stationen nur eine Handvoll Antennen vorhanden.
  • Aufbau nimmt Fahrt auf: United Internet errichtet das vierte 5G-Netz in Deutschland – mit moderner OpenRAN-Technologie.
    Quelle:
    United Internet
Nun will man aber aufs Tempo drücken. Der neue Rollout-Plan sieht konkret die Bereitstellung von 1207 Antenennstandorten bis Ende 2023 vor. Ab 2024 sollen jährlich weitere 3.000 Antennenstandorte hinzukommen. Ralph Dommermuth, CEO der 1&1 AG. „Unsere Ziele, zum Ende des Jahres 2025 ein Viertel und bis Ende 2030 die Hälfte der deutschen Haushalte zu versorgen, behalten wir fest im Blick.“ Nach dem Produktstart mit 5G Fixed Wireless Access im Dezember 2022 sollen im dritten Quartal 2023 mobile Smartphone-Dienste folgen.

Was lange währt, wird endlich 5G

Ende Juli überraschte 1&1 dann mit der Öffentlichkeit und die Experten mit einer gravierenden Entscheidung: Es verkündete die Trennung von seinem alten Partner Telefonica und den Abschluss eines Vertrages über nationales Roaming mit Vodafone. Die 1&1-Kunden dürfen ab 2024 in noch nicht vom neuen Mobilfunknetz von 1&1 versorgten das Netz von Vodafone nutzen, und das inklusive des schnellen 5G-Netzes. Kurios: Gegen den Vodanfone-Infrastrukturableger Vantage Tower hatte 1&1 sogar eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht, weil es seinen Netzausbau behindern würde.
Für die massiven Verzögerungen macht Ralph Dommermuth einerseits „Enttäuschungen durch den Hauptlieferanten“, andererseits aber auch und gerade die Taktik der Konkurrenz bei Roaming-Abkommen und der Mitnutzung von Mobilfunkstandorten verantwortlich. Erst jüngst versuchte die Telekom die Vermarktung des 1&1-Angebots als „modernstes Europas 5G-Netz Europas“ gerichtlich untersagen zu lassen, wurde das vom Landgericht Koblenz im März zurückgewiesen. 1&1 schreibt dazu: „Der Versuch der Deutschen Telekom, den Markteinstieg von 1&1 gerichtlich verbieten zu lassen, reiht sich in vielzählige Bestrebungen der etablierten Mobilfunknetzbetreiber ein, den Start eines wettbewerbsfähigen vierten Mobilfunknetzes zu behindern und ihr Oligopol zu schützen“.
Während die Mobilfunk-Ambitionen von 1&1 allmählich Gestalt annehmen, gab es von der United-Internet-Tochter Ionos weniger gute Nachrichten. Der Webhoster hat Anfang Februar in Frankfurt einen eher enttäuschenden Börsenstart hingelegt.

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