28.09.2023
Umsatz-Ranking
1. Teil: „Die stärksten ITK-Firmen in Deutschland“
Die stärksten ITK-Firmen in Deutschland
Autor: Johann Scheuerer, Konstantin Pfliegl



Shutterstock / TippaPatt
Welche Firmen haben im Jahr 2022 die meisten Geschäfte mit ITK-Produkten und ITK-Dienstleistungen in Deutschland gemacht? Antwort auf diese Frage gibt die Top 100 von
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Die ITK-Branche zählt schon seit Jahren zu den Wachstumstreibern in Deutschland, auch wenn sie mit einer gewissen Veränderungsskepsis und Innovationsfeindlichkeit zu kämpfen hat. Dennoch: Sieht man auf die Umsätze und die Zahl der Beschäftigten, zeigt sich eine praktisch ungebrochene Wachstumsgeschichte. Dellen verursachen allenfalls Mega-Schocks wie eine Pandemie oder ein Angriffskrieg.
Damit sind auch schon die beiden Einflussfaktoren genannt, die im Jahr 2022 die größten Einfluss auf die Geschäfte der ITK-Unternehmen hatten. Einerseits setzte sich der von Corona angestoßene Digitalisierungs-Push fort, andererseits brachte Russlands Angriffskrieg die Business-Pläne und Supply Chains durcheinander. Einen Überblick, wie es um den ITK-Markt in Deutschland steht, bietet die mittlerweile dritte Ausgabe der Top 100 umsatzstärksten Unternehmen hierzulande. Bedingung für die Aufnahme in die Liste ist, dass die Unternehmen ihren Sitz in Deutschland haben oder nennenswert Umsatzes dort machen, wenn es sich um ausländische Konzerne handelt.
Auf zwei Gruppen entfallen drei Viertel der 100 Platzierungen: 45 verdienen ihr Geld mit IT-Dienstleistungen und IT-Beratung, 36 bieten IT-Infrastrukturen wie Server, Storage, Notebooks, Monitore, System-Software und ähnliches. Business-Anwendungen sind das Geschäft von 8 Unternehmen. Der verbleibende Rest verteilt sich mit jeweils fünf oder weniger Platzierungen auf die großen TK-Konzerne, auf Personaldienstleister und Digitalagenturen. Neu dabei sind der IT-Solutions-Anbieter Akquinet, die Technologie-Beratung Nagarro, der indische IT-Konzern Tech Mahindra und Kyndryl, das seit September 2021 einen Großteil des Hardware-Geschäfts von IBM umfasst.
Leichtes Auf und Ab bei den Umsätzen
Als erster Indikator für die Entwicklung des ITK-Marktes bietet sich der Gesamtumsatz der 100 Unternehmen an. Lag der im Ranking für das Jahr 2021 noch bei knapp über zwei Milliarden Euro, so ging er 2022 um rund 60.000 Milliarden Euro oder etwa drei Prozent zurück. Ein leichter, wenn auch spürbarer Rückgang. Der Gesamtumsatz der Top-100-Unternehmen in Deutschland dagegen stieg um rund fünf Prozent oder 9 Milliarden Euro von rund 163.000 Millionen auf rund 172.000 Millionen. Nicht berauschend, aber doch eine alles in allem doch positive Entwicklung.Global gesehen erwirtschaften die Top-100-Firmen im Schnitt 20,5 Milliarden Euro Umsatz, in Deutschland 1,6 Milliarden (rund 100 Millionen Euro mehr als 2021).
Die Mitarbeiterzahl wächst
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Zahl der Mitarbeiter. 2022 beschäftigten die Top 100 Firmen weltweit rund 5,3 Millionen Männer und Frauen, 2023 dürften es rund 6,3 Millionen gewesen sein, ein erkleckliches Plus von 15 Prozent. In Deutschland betrug der Zuwachs nicht einmal drei Prozent. Zusammen bringen es die Top 100 hierzulande auf rund 379.000 Mitarbeiter, weltweit auf 6,3 Millionen. Die Spitzenreiter bei der Beschäftigtenzahl sind hierzulande die Deutsche Telekom (81.500), SAP (25.500), Infineon (23.500) und Bechtle (10.000). Im Schnitt sind es rund 63.000 (gegenüber 53000 in 2021).
Die Währung als Faktor
Erstmals weist unser Top-100-Ranking dieses Mal aus, ob es für die Firmen in den Platzierungen im Vergleich mit dem Vorjahres-Ranking aufwärts oder abwärts ging. Dabei zeigt sich: 40 Unternehmen verbesserten demnach ihre Ranglistenposition, 42 verschlechterten sich, und 14 nehmen den gleichen Platz ein wie im Vorjahr. Vier sind erstmals vertreten.
Bei manchen internationalen Konzernen, die ihre Umsätze in Dollar ausweisen, verhinderte der Wechselkurs eine bessere Platzierung. Stellt man die Dollar-Umsätze von 2021 denen von 2022 gegenüber, zeigt sich nicht selten ein Umsatzplus. Doch rechnet man in Euro um, ergibt sich ein niedrigerer Wert, sodass Ranking-Positionen verloren gehen. Grund: die Aufwertung des Dollars gegenüber dem Euro im vergangenen Jahr. Ein Dollar war 2022 schlicht mehr Euro wert also noch 2021.
Wie die Zahlen zustande kommen
Die Zahlen im Top 100 Ranking basieren wieder auf einer Vielzahl von Quellen, in erster Linie offiziellen Geschäftsberichten, Pressemitteilungen oder Unternehmens-Websites, aber auch Eintragungen im Unternehmensregister oder Presseberichten. Nichtsdestotrotz mussten viele Zahlen geschätzt werden, insbesondere bei Unternehmen, die zwar für Europa oder den DACH-Raum offizielle Zahlen ausweisen, nicht aber für Deutschland.
Fazit & Ausblick
100 ITK-Firmen, 100 Umsätze – dass die ITK-Branche zu den absoluten Zugpferden der Wirtschaft in Deutschland zählt, macht Top 100 auf beeindruckende Weise anschaulich. Die Zahlen für Umsätze und Mitarbeiter für das Jahr 2022 sprechen eine deutliche Sprache. ITK ist eine Wirtschaftsmacht in Deutschland.
Auch für 2023 gilt: Die ITK-Branche ist das Gegenteil von Stillstand: Externe Faktoren wie der Krieg gegen die Ukraine, aber auch interne Entwicklungen wie der technologische Durchbruch bei Künstlicher Intelligenz werden Geschäftsmodelle und Geschäftserfolg weiter massiv beeinflussen – und sich dann in unseren nächsten Top 100 widerspiegeln.
2. Teil: „BVB-Sponsor Adesso“
BVB-Sponsor Adesso
Investments in Start-ups
Vielsagend sind auch drei Investments von adesso ventures. Die Risikokapitalgesellschaft des Konzerns beteiligte sich zum Beispiel am Essener Startup TamedAI, einem Spezialisten für KI-basierte Sprachmodelle. Mit dessen Perceptor-Lösung können Dokumente mittels Computer-Vision-Technologie automatisiert bearbeitet und ausgelesen werden. Die Berlin Nia Health entwickelt Anwendungen, mit denen Patienten chronisch-entzündliche Hauterkrankungen besser dokumentieren, kontrollieren und personalisierter behandeln lassen können. Und das Startup Hanko schließlich beschäftigt sich mit dem Passwort-Ersatz Passkeys.
Auch bei den Personalien hat sich bei adesso 2023 schon einiges getan: BCB-Ikone Michael Zorc steht als neuer Aufsichtsrat der adesso SE für das verstärkte Engagement im internationalen Sport-Business. Volker Gruhn, Gründer und Aufsichtsratsvorsitzender der adesso SE, ist in den Hauptvorstand des Bitkom, gewählt worden. Und mit Mark Lohweber (54) für die Kernbranchen Insurance und Banking und Kristina Gerwert (46) für Personalwesen, „Corporate Buildings“ sowie eine Tochtergesellschaft im Versicherungssegment gibt es zwei neue Vorstände.
3. Teil: „All for One Group erntet Anerkennung“
All for One Group erntet Anerkennung
Für ihre Arbeit hat die nach dem Motto der Musketiere benannte All for one Group in jüngster Zeit eine Reihe von Auszeichnungen erhalten. ISG stufte sie zum Beispiel im Bereich „Managed Services for Midmarket“ als Leader ein. Punkten konnte All for One dabei vor allem mit seinem breiten Serviceportfolio, seiner Beratungsqualität und seiner Kompetenz im Hybrid-Cloud-Umfeld. Das Wirtschaftsmagazin brand eins verlieh All for One das Prädikat „Bester IT-Dienstleister 2023“ und im Rahmen der SAP Diamant-Initiative 2023 wurde die Gruppe als führender SAP-Partner der Kategorien Midmarket und Customer Experience eingestuft.
Globale SAP-Service-Plattform
Apropos SAP: All for One hat gemeinsam mit einer Reihe internationaler mittelständischer Lösungsanbieter einen in aller Welt verfügbaren SAP-Support gestartet: durch Gründung der „Global Application Services“. Und mittlerweile entscheidet sich laut All for One jeder zweite seiner Kunde beim Umstieg auf SAP S/4 für das Abonnement-Modell Conversion/4. Zwei Beispiele können für neu gewonnene Kunden: Das Bremer Unternehmen Vitakraft, einer der weltweit erfolgreichsten Anbieter von Heimtierbedarf, betreibt seine SAP-Systeme nun in den Rechenzentren der All for One Group. Und der Automobilzulieferer Hirschvogel Group (Denklingen) ist zu Ostern gleichzeitig in 6 Ländern mit SAP S/4HANA live gegangen – mit über 3500 Nutzern. Dabei ging die Conversion weit über einen rein technischen Umstieg hinaus. Im Zug der Migration wurden sämtliche Datensilos aufgelöst. Als Single Source of Truth stehen nun im neuen SAP S/4HANA System weltweit alle Daten aus der Hirschvogel Group zusammen – Produktion, Instandhaltung, Finance, HR, Einkauf, Produktentwicklung und Engineering –in Echtzeit zur Verfügung.
4. Teil: „Die Bechtle AG verstärkt ihre Expansion in Europa“
Die Bechtle AG verstärkt ihre Expansion in Europa
In die Wege geleitet ist bereits der Kauf des französischen IT-Systemhauses und Security-Spezialisten Apixit S.A.S. mit Sitz in Les Ulis, nahe Paris.
Wenn der 110. Zukauf der Unternehmensgeschichte abgewickelt ist, ist Bechtle in Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien, Niederlande und Frankreich vertreten. Zukäufe meldet Bechtle auch in Großbritannien und Schweiz mit Tangible Benefit (Hardwarebeschaffung) und SGSolution AG (3D-Druck). Der prominenteste Zugang auf Kundenseite heißt STACKIT. Bechtle bietet die in deutschen Rechenzentren von der Schwarz-IT betriebene Cloud-Lösung über das Bechtle Clouds-Portal an und begleitet Kunden bei Migration und Integration der IaaS- und PaaS-Lösungen.
Auch auf Führungsebene gab es eine bemerkenswerte Änderung: Erstmals wurde mit Dirk Müller-Niessner ein Chief Technology Officer (CTO) besetzt. Sein Verantwortungsbereich umfasst alle Plattformaktivitäten der Bechtle Gruppe. Dazu gehören die Bechtle Service Factory mit ihren Managed-Services-Angeboten, die Weiterentwicklung der zentralen Webplattform bechtle.com, die Bechtle Clouds-Plattform sowie der Betrieb der Bechtle Datacenter in Frankfurt am Main, Rüsselsheim und Mutterstadt.
5. Teil: „Cancom-Gruppe holt sich Expertise aus Österreich“
Cancom-Gruppe holt sich Expertise aus Österreich
Gute Platzierungen in Leistungsvergleichen erzielt auch der IT-Dienstleister Cancom. So schnitt er in der Marktanalyse „Public Cloud – Solutions and Services“ von ISG sehr erfolgreich ab und wird dort zu den stärksten Digitalisierungspartnern für den Mittelstand gezählt. Laut ISG ist CANCOM seinen Wettbewerbern insbesondere in den Kategorien „Consulting & Transformation Services“, „Managed Public Cloud Services” im Midmarket-Segment sowie bei Kundenbewertungen voraus. Im Spitzenfeld vertreten ist CANCOM außerdem sowohl im Segment „SAP Hana Infrastructure Services“ wie bei Managed Services für SAP auf Azure-Basis. Erfreulich für Cancom: Laut ISG-Umfrage empfehlen neun von zehn Kunden CANCOM weiter. Und schließlich wurde CANCOM zum dritten Mal in Folge als führender Anbieter von Digital Transformation Services für Gesundheitsdienstleister und Kostenträger bewertet. Als Pluspunkte genannt werden die tiefen Branchen-Kenntnisse im deutschen Gesundheitsmarkt und ein breites Healthcare-IT-Portfolio mit Fokus auf Xaa.
Mehr DACH-Engagement
Erheblich erweitert hat Cancom seine Präsenz in der DACH-Region durch die Übernahme von K-Businesscom im April 2023, einem österreichischen ICT-Lösungsanbieter, Serviceprovider und Digitalisierungspartner mit rund 1650 Mitarbeitern, der im Geschäftsjahr 2022/2023 rund 520 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Neu im Cancom-Vorstand ist Jochen Borenich als Chief Sales Officer, seit 2010 Mitglied des Vorstands der K-Businesscom AG.
Sein Leistungsportfolio will CANCOM durch Aktivitäten im Bereich digitaler Souveränität erweitern. Als „Startschuss“ dafür hat es in Zusammenarbeit mit Hewlett Packard Enterprise (HPE) den Prototyp einer sicheren deutschen Cloud-Umgebung mit durchgängiger Trust-Kette von Chip bis Anwendung entwickelt.
6. Teil: „EPSON zieht es zurück nach Düsseldorf“
EPSON zieht es zurück nach Düsseldorf
Im April hat mit Michael Rabbe ein neuer Country Manager der Epson Deutschland GmbH die Verantwortung für alle Produktbereiche in Deutschland, Österreich und der Schweiz übernommen. Der 48-Jährige hat in 14 Jahren bei Epson schon verschiedene Bereiche des Unternehmens geführt. Seine Ära beginnt gleich mit einem Einschnitt: Nach zwanzig Jahren in Meerbusch verlegt die deutsche Niederlassung des japanischen Technologiekonzerns ihren Firmensitz zurück nach Düsseldorf, vielleicht auch, weil dort die größte japanische Gemeinschaft in Deutschland ist.
Konsequent nachhaltig
Die Entwicklung im Geschäftsjahr 2022/2023 bezeichnet Epson als „stabil“, nun soll es wieder aufwärtsgehen, insbesondere durch eine konsequent nachhaltige Ausrichtung. Deshalb soll auch das Ziel, weltweit in allen Produktionsstätten und Niederlassungen zu 100 Prozent mit Ökostrom zu arbeiten, bereits in 2023 erfüllt werden. Als Ausweis seines Engagements präsentiert Epson auch seine „EcoTank“-Produktelinie. Die Druckermarke, deren Geräte anstelle von auszutauschenden Patronen große, nachfüllbare Tintentanks besitzen, wurde vor 13 Jahren vorgestellt. Seitdem haben sie sich weltweit über 80 Millionen Mal, vor allem auch, weil sich dank der preiswerten Nachfülltinte die Betriebskosten um bis zu 90 Prozent senken lassen. Heute sind „EcoTanks“ in fast 40 Varianten für eine Fülle von Anwendungsgebieten erhältlich.
Zukunftsfähig in Sachen Nachhaltigkeit aufstellen sollen Epson auch Innovationen wie die Dry-Fiber-Technologie (DFT), eine Recycling-Technologie zu der Zerlegung von Ausgangsstoffen in ihre Fasern, sowie das Spritzgussverfahren Metal Injection Molding (MIM).
Doch Epson hat viel mehr als nur Drucker zu bieten: Im Mai präsentierte es die neueste Generation seiner Augmented Reality Brille Moverio für die Fernwartung im industriellen Umfeld. Und dass Epson auf eine 40-jährige Robotik-Erfahrung zurückblickt, zeigte der Auftritt auf der automatica in München mit der SCARA-GX-B-Serie.
7. Teil: „GN Audio bringt KI in die Homeoffice-Ausrüstung“
GN Audio bringt KI in die Homeoffice-Ausrüstung
KI-Erweiterungen für PanaCast 50
Mitte Juni kündigte Jabra dann KI-gestützte Funktionen für sein PanaCast 50 und PanaCast 50 Room System an, die das „Hybrid Video COnferencing“ nichts weniger als „revolutionieren“ sollen. In collaboration with Microsoft, Jabra is introducing new updates to its PanaCast 50 video bar, including Microsoft IntelliFrame with multiple video streams, as well as face and voice recognition functionality. In Teams Premium erhalten Nutzer automatisch generierte Besprechungsnotizen, empfohlene Aufgaben und personalisierte Hervorhebungen, selbst wenn sie die Besprechung verpassen. Mit Microsoft IntelliFrame erhält jeder Teilnehmer im Raum eine eigene Kameraansicht. Netter Fakt am Rande: GN Store Nord (engl. Great Northern) ist eine Unternehmensgruppe mit Sitz in Dänemark, die im Jahr 1869 gegründet wurde und am 1. Januar 1872 die telegrafische Verbindung von Europa über Russland in den Fernen Osten eröffnete.
8. Teil: „IBM meldet Fortschritte beim Quantencomputing“
IBM meldet Fortschritte beim Quantencomputing
Schaut man auf die Aktivitäten von IBM in jüngster Zeit, dann fallen zwei Themen ins Auge: Künstliche Intelligenz auf der einen Seite, Quantencomputing auf der anderen. Im Mai kündigte IBM etwa die watsonx-Plattform an. Sie bietet unter anderem ein KI-Entwicklungsstudio mit Zugang zu von IBM kuratierten und trainierten Foundation- und Open-Source-Modellen, den Zugang zu einem Datenspeicher für das Sammeln und Bereinigen von Trainings- und Tuningdaten und ein Toolkit für die Steuerung von KI. Ein schöner Erfolg für IBM ist auch, dass der KI-Nachzügler SAP die IBM-Watson-Technologie in seine Lösungen integrieren wird. Und in Wimbledon profitierente Tennis-Fans erstmals dieses Jahr erstmals von generativen KI-Kommentaren und KI-Auslosungsanalysen.
Fortschritte beim Quantencomputing
Beim Quantencomputing ist IBM seit langem einer der Pioniere. Immer wieder kann es dort beeindruckende Fortschritte melden, auch wenn diese Zukunftstechnologie immer noch erst am Anfang steht. Im Juni wurde bekannt, dass der Quantencomputer den nächsten Schritt auf dem Weg jenseits des klassischen Supercomputings demonstrieren konnte. Zum ersten Mal lieferte er mit einer Leistung von mehr als 100 Qubits genaue Ergebnisse und übertraf damit die führenden klassischen Ansätze. Darauf aufbauend will IBM seine Quantensysteme zu großen Quantenprozessoren mit über 100 Qubits aufrüsten.
9. Teil: „Microsoft Deutschland wird 40 Jahre“
Microsoft Deutschland wird 40 Jahre
Die KI-Technik soll künftig ins Kerngeschäft von Microsoft integriert werden. So soll ChatGPT nicht nur dem eigenen Cloud-Dienst Azure einen ordentlichen Schub geben, sondern auch in den wichtigsten Büroprogramme wie Word Einzug halten. Der sogenannte Microsoft 365 Copilot soll immer mehr Aufgaben übernehmen. In der Textverarbeitung soll ein KI-gestützter Schreibassistent etwa bei Rechtschreibung und Grammatik, Klarheit und Lesbarkeit unterstützen.
Jubiläumsstimmung
Doch vor allem für Microsoft Deutschland ist 2023 ein besonderes Jahr: Die deutsche Dependance feiert ihr 40-jähriges Jubiläum. Als das Unternehmen aus Redmond 1983 in Unterhaching bei München sein erstes Büro hierzulande eröffnete, sah die IT-Welt noch deutlich anders aus als heute. PCs waren noch Exoten, das Internet ein Forschungsobjekt und bei der Cloud dachte die Menschen eher an baldigen Regen als an Rechenleistung aus dem großen Netz.
Heute unterhält Microsoft Deutschland neben einer Zentrale in der bayerischen Landeshauptstadt sechs weitere Niederlassungen und beschäftigt rund 3000 Mitarbeiter. Hinzu kommen vier Rechenzentrumsregionen in Deutschland. Microsoft arbeitet mit 30.000 lokalen Partnerunternehmen zusammen und über zwei Millionen Kunden nutzen hierzulande Microsoft-Produkte und -Services.
10. Teil: „Reply auf Wachstumskurs dank Digital First“
Reply auf Wachstumskurs dank Digital First
Reply zufolge führe heute an „digital first“ kein Weg mehr vorbei, „schließlich hängt der Erfolg von Marken zunehmend von ihrer Digital Experience (DX) ab.“ Die Digitalagentur unterstützt nach eigenen Aussagen „Unternehmen und Marken dabei, das Potenzial dieser neuen Möglichkeiten voll auszuschöpfen, um für Kunden relevant zu bleiben“.
Gartner-Visionär
Im vergangenen Jahr verzeichnete Reply ein starkes Wachstum der Nachfrage in den Bereichen Generative AI, Metaverse und Cloud-native Lösungen. Eines der Cloud-nativen Angebote der Agentur ist ein Warehouse Management System, das unter andere auf Microservices setzt, um Kunden eine möglichst hohe Anpassungsfähigkeit und Flexibilität zu bieten.
Mit diesem System wurde Reply unter 18 Anbietern weltweit im Gartner Magic Quadrant für Warehouse Management Systeme zum vierten Mal als Visionär eingestuft. Um als Visionär zu gelten, muss ein Anbieter laut Gartner eine überzeugende und innovative Strategie vorweisen, die darauf abzielt, ein differenziertes, robustes und dynamisches Angebot auf den Markt zu bringen.
11. Teil: „RICOH setzt Ganz auf Nachhaltigkeit“
RICOH setzt Ganz auf Nachhaltigkeit
Bereits 2017 kündigte Ricoh an, die Treibhausgas-Emissionen in seiner gesamten Wertschöpfungskette zu eliminieren und bis 2050 auf 100 Prozent erneuerbaren Strom umzusteigen. Und den Juni dieses Jahres erklärten die Japaner zum weltweiten SDG-Aktionsmonat (Sustainable Development Goals). Während des Aktionsmonats wurden entsprechende Aktivitäten für die Mitarbeiter angeboten, an denen sie teilnehmen und so zur Kreislaufwirtschaft beitragen können.
Zusammenarbeit mit Toshiba
Doch nicht nur in Bezug auf die Nachhaltigkeit tut sich etwas bei Ricoh. Im Frühjahr gaben Ricoh und die Toshiba Tec Corporation ihre Zusammenarbeit bekannt. Es wurde eine Vereinbarung über ein Joint Venture für die Entwicklung und Herstellung von Multifunktionssystemen und anderen Produkten getroffen. Bis zum Juni kommenden Jahres soll hierfür ein neues Unternehmen gegründet werden.
Die Zeichen stehen beim japanischen Unternehmen allgemein auf Wachstum: Ricoh Europe gab zudem die Übernahme der PFH Technology Group bekannt, ein Unternehmen für integrierte Infrastruktur und Managed Services. Das irische Unternehmen wurde 1985 gegründet und arbeitet mit zahlreichen Partnern wie AWS, Citrix, Dell oder Microsoft zusammen.
12. Teil: „Unruhige Zeiten für Cloud-Pionier Salesforce“
Unruhige Zeiten für Cloud-Pionier Salesforce
Dennoch gehört Salesforce weiterhin zu den Big Playern im Tech-Business. Weltweit erwirtschaftete das Cloud-Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 29 Milliarden Euro. In Deutschland lag der Umsatz bei geschätzten knapp 5,3 Milliarden Euro. Damit gehört Salesforce hierzulande zu den Top Ten der ITK-Unternehmen und liegt damit sogar noch vor United Internet und Microsoft.
CRM meets KI
Wie aktuell viele Unternehmen setzt auch der CRM-Spezialist zunehmend auf das Thema Künstliche Intelligenz. Im Sommer kündigte Salesforce die Integration einer generativen KI in die Dienste Sales Cloud und Service Cloud an. Mit Einstein GPT will man eine vertrauenswürdige generative Künstliche Intelligenz in jede Anwendung bringen und damit direkt in den Workflow von Vertrieb und Service. Ein sogenannter Einstein GPT Trust Layer dabei helfen, die Anforderungen von Unternehmen in punkto Datensicherheit und Compliance zu erfüllen. So verhindert der Layer laut Salesforce, dass Large Language Models (LLMs) sensible Kundendaten speichern.
13. Teil: „SAP setzt (endlich) auf Künstliche Intelligenz“
SAP setzt (endlich) auf Künstliche Intelligenz
Knapp 112.000 Mitarbeiter, über 30 Milliarden Euro weltweiter Jahresumsatz, davon rund 4,5 Milliarden in Deutschland – das 1972 im baden-württembergischen Walldorf gegründete Software-Unternehmen SAP (Systemanalyse Programmentwicklung) kann man als eine große Erfolgsgeschichte bezeichnen. Zu verdanken ist die vor allem auch Prof. Dr. Hasso Plattner, der das Unternehmen mitgründete und seit 2003 den Aufsichtsratsvorsitz hält. Doch nicht mehr lange: Im Mai 2024 endet Plattners Amtszeit und damit wohl eine Ära in der Geschichte von SAP.
SAP setzt (endlich) auf KI
Doch mit einem Wechsel allein in die Cloud ist es heutzutage nicht getan. Auch SAP stehen die Zeichen ganz auf Künstliche Intelligenz. Vor allem eine sogenannte verantwortungsvolle KI soll Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt des Geschäfts zu stellen und flexibler zu werden, um angesichts stetiger Veränderungen erfolgreich zu sein.“ Das Ziel: Ein grünes Rechnungswesen, mit dem Unternehmen etwa ihre CO2-Emissionen nicht mehr schätzen, sondern können diese auf der Grundlage von Ist-Daten erfassen.
In Sachen Künstlicher Intelligenz hat die als KI-Nachzügler kritisierte SAP im vergangenen Jahr zahlreiche Partnerschaften bekanntgegeben. Ob Microsoft, IBM oder Google – das Walldorfer Software-Unternehmen baut seine Kooperationen auf diesem Gebiet weiter aus. So soll zum Beispiel IBMs KI-Technologie Watson in die SAP-Lösungen integriert werden.
14. Teil: „T-Systems arbeitet weiter an neuen Strukturen“
T-Systems arbeitet weiter an neuen Strukturen
Modernste Technologien
Auch wenn T-System ein wenig mit sich selbst zu kämpfen hat – für seine Kunden setzt der Dienstleister auf die neuesten Technologien. Bereits vor zwei Jahren rief man das Motto „Cloud First“ aus. Künftig will man so weit wie möglich auf die Cloud setzen. Dafür baute T-Systems seine Partnerschaften mit AWS und Microsoft aus, es werden verstärkt Cloud-Experten ausgebildet und das eigene Angebot Open Telekom Cloud ausgebaut, eine IaaS-Lösung auf Basis von OpenStack. Insgesamt soll ein dreistelliger Millionenbetrag in die Strategie fließen.
Im Sommer dieses Jahres kündigte T-Systems an, dass Kunden künftig über die Cloud Zugriff auf Quanten-Computing erhalten. Dazu unterzeichnete der IT-Dienstleister eine Absichtserklärung mit IQM Quantum Computers, einem Unternehmen für den Bau supraleitender Quantencomputer. „Diese Technologie wird eine zentrale Rolle für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit Europas spielen“, ist sich T-System-Chef Adel Al-Saleh sicher. Kunden können künftig auf eine wirklich souveräne Quantenumgebung zugreifen, die von Europa aus aufgebaut und verwaltet wird.
15. Teil: „Vodafone bekommt Preis für Equal Pay“
Vodafone bekommt Preis für Equal Pay
Doch die Geschäftszahlen schwächeln. Wie die „Tagesschau“ berichtet, musste vor allem der mit Abstand wichtigste Markt Deutschland zuletzt Federn lassen. Vor allem der DSL- und Mobilfunkbereich bereitet den Düsseldorfern Sorgen Darum will man sich bei Vodafone Deutschland neu aufstellen. Rund 1300 von insgesamt rund 15.000 Mitarbeitern müssen gehen, vor allem im Management, bei Doppelfunktionen und in Bereichen ohne direkten Kundenkontakt. Zudem sollen hingegen 400 neue Stellen „in kundennahen Bereichen“ geschaffen werden.
Gleiche Bezahlung für alle
Apropos Mitarbeiter: Vodafone wurde im Frühjahr von der Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus mit dem „German Equal Pay Award“ ausgezeichnet. Damit wurde das Engagement des Unternehmens gegen den Gender Pay Gap, also dem geschlechtsspezifischen Lohngefälle, geehrt.
Bereits seit 2017 nutzt Vodafone ein eigens entwickeltes Analysetool, das Führungskräfte bei jeder Einstellung oder gehaltlichen Weiterentwicklungen von Mitarbeitern auf den aktuell existierenden Gender Pay Gap für die jeweilige Stelle hinweist. Vodafone hat eigenen Angaben zufolge den Gender Pay Gap bereits auf 2,6 Prozent reduziert. Zum Vergleich; Bundesweit liegt er im Schnitt bei 7 Prozent. „Es gibt keinen Grund, warum Frauen weniger verdienen sollten als Männer“, fasst Felicitas von Kyaw, Geschäftsführerin HR bei Vodafone, zusammen.
16. Teil: „Wortmann leitet den Generationenwechsel ein “
Wortmann leitet den Generationenwechsel ein
Das Geschäftsjahr 2022 war – trotz unsicheren Zeiten wie die Energiekrise und dem Ukraine-Krieg – das umsatzstärkste Jahr in der über 35-jährigen Geschichte des Hardware-Bauers. Die Firma beschäftigt mittlerweile rund 2800 Mitarbeiter, davon gut 2000 in Deutschland.
Staffelübergabe in der Familie
Im vergangenen Herbst leitete Siegbert Wortmann, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Wortmann AG, einen Generationenwechsel ein. Seine Tochter Svenja Wortmann rückte aus dem Aufsichtsrat in den Vorstand. Ihre Position übernahm ihr Bruder Sven Wortmann. „Die kleinen und mittelständischen Familienunternehmen sind das Grundgerüst der Wirtschaft unseres Landes. Ich bin stolz und dankbar, dass meine Kinder diese Verantwortung nicht scheuen und gemeinsam mit mir und meiner Frau die Zukunft unseres Unternehmens mitgestalten wollen“, erklärt Siegbert Wortmann.
Mit diesen Veränderungen schlage das Unternehmen eigenen Angaben zufolge ein neues Kapitel auf – „ein Kapitel, das jedoch auch einige Herausforderungen mit sich bringen wird.“ Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, des Krieges in der Ukraine und auch der würden auch an der Wortmann AG nicht ohne Weiteres vorüberziehen. Die Verknappung verschiedenster Güter und Lieferverzug seien nur zwei der zahlreichen Folgen der weitreichenden Ereignisse. Die Optimierung der Arbeitsabläufe, das Schonen von Umwelt und Klima und zahlreiche Anpassungen an die derzeitig schwierige Lage stehen an oberster Stelle der Pläne, die Svenja Wortmann für die nähere Zukunft hat.
17. Teil: „United Internet drückt beim 5G-Netz aufs Tempo“
United Internet drückt beim 5G-Netz aufs Tempo
Bei United Internet ist zweifellos das Mega-Projekt dieses und der vergangenen beiden Jahre der Aufbau eines eigenen cloudbasierten 5G-Netzes, des „modernste 5G-Netz Deutschlands – vollständig virtualisiert und mit neuester OpenRAN-Technologie“, wie es stolz vom TK-Konzern heißt. 2019 hatte sich Konzernchef Ralph Dommermuth mit der Mobilfunktochter 1&1 Drillisch an der Ausschreibung beteiligt und für 1,07 Milliarden Euro die nötigen Lizenz-Blöcke erworben. Erste Stufe wurde im Dezember 2022 in Betrieb genommen, doch im Januar 2023 waren statt der vorgeschriebenen 1000 5G-Stationen nur eine Handvoll Antennen vorhanden.
Was lange währt, wird endlich 5G
Ende Juli überraschte 1&1 dann mit der Öffentlichkeit und die Experten mit einer gravierenden Entscheidung: Es verkündete die Trennung von seinem alten Partner Telefonica und den Abschluss eines Vertrages über nationales Roaming mit Vodafone. Die 1&1-Kunden dürfen ab 2024 in noch nicht vom neuen Mobilfunknetz von 1&1 versorgten das Netz von Vodafone nutzen, und das inklusive des schnellen 5G-Netzes. Kurios: Gegen den Vodanfone-Infrastrukturableger Vantage Tower hatte 1&1 sogar eine Beschwerde beim Bundeskartellamt eingereicht, weil es seinen Netzausbau behindern würde.
Für die massiven Verzögerungen macht Ralph Dommermuth einerseits „Enttäuschungen durch den Hauptlieferanten“, andererseits aber auch und gerade die Taktik der Konkurrenz bei Roaming-Abkommen und der Mitnutzung von Mobilfunkstandorten verantwortlich. Erst jüngst versuchte die Telekom die Vermarktung des 1&1-Angebots als „modernstes Europas 5G-Netz Europas“ gerichtlich untersagen zu lassen, wurde das vom Landgericht Koblenz im März zurückgewiesen. 1&1 schreibt dazu: „Der Versuch der Deutschen Telekom, den Markteinstieg von 1&1 gerichtlich verbieten zu lassen, reiht sich in vielzählige Bestrebungen der etablierten Mobilfunknetzbetreiber ein, den Start eines wettbewerbsfähigen vierten Mobilfunknetzes zu behindern und ihr Oligopol zu schützen“.
Während die Mobilfunk-Ambitionen von 1&1 allmählich Gestalt annehmen, gab es von der United-Internet-Tochter Ionos weniger gute Nachrichten. Der Webhoster hat Anfang Februar in Frankfurt einen eher enttäuschenden Börsenstart hingelegt.
Nachhaltigkeit
Öko-Bilanz der IT-Systeme des Bundes kaum verbessert
Bei den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit hinken die Rechenzentren des Bundes den selbst gesteckten Zielen der Ampel-Koalition hinterher. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hervor.
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Google will mit neuem KI-Modell Konkurrenz abhängen
In der dynamischen KI-Branche dominiert das Start-up OpenAI mit Textroboter ChatGPT. Google setzt nun aber mit einem mit Spannung erwarteten neuen KI-Sprachmodell zum Konter an. Was ist zu erwarten?
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Digitalminister Volker Wissing (FDP) sind gut durchdachte Entscheidungen in Bezug zur EU-weiten Regulierung von KI wichtiger als Schnelligkeit. Fehler könnten sonst fatale Folgen für Europa haben.
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