11.08.2020
Kaspersky-Report
DDoS-Attacken steigen deutlich an
Autor: Jens Stark
iAmMrRob / Pixabay
DDoS-Angreifer (Distributed Denial of Service) sind dieses Jahr offenbar nicht in die Ferien gefahren. Wie ein aktueller Report von Kaspersky zeigt, ist die Zahl der Angriffe sogar deutlich nach oben gegangen.
In diesem Jahr gibt es im zweiten Quartal 2020 statt des üblichen Rückgangs von DDoS-Angriffen (Distributed Denial of Service) einen bedeutenden Anstieg. Dies zeigt der aktuelle DDoS-Report von Kaspersky. Demnach entdeckte Kaspersky im zweiten Quartal 217 Prozent mehr Angriffe als im Vorjahreszeitraum. Auch im Vergleich zum ersten Quartal 2020 stieg die Zahl nochmals leicht an.
Die Ergebnisse stehen damit in einem großen Widerspruch zu den bisher üblichen saisonalen Trends der vergangenen Jahre. So erreichen DDoS-Attacken normalerweise zu Beginn jeden Jahres ihren Höhepunkt - analog zur Hochsaison für geschäftliche Aktivitäten. Im Spätfrühling und Sommer sinken die Zahlen für gewöhnlich wieder. So gab es 2019 im zweiten Quartal 39 Prozent weniger DDoS-Angriffe als im ersten Quartal. 2018 waren es 34 Prozent weniger. Viele Menschen verbringen derzeit ihre Ferien jedoch zu Hause oder haben bereits geplanten Urlaub storniert. Kaspersky-Experten sehen darin den Grund, dass das jährliche Sommerloch in Sachen DDoS-Angriffe dieses Jahr ausbleibt.
Keine Sommerpause wegen Corona-Krise
Dieser Trend zeigt sich auch an der Anzahl der Befehle, die Bots von Command-and-Control-Servern empfangen werden. So stieg die durchschnittliche tägliche Zahl registrierter Angriffe im zweiten Quartal um 30 Prozent gegenüber dem vorhergehenden Quartal an. Den Negativ-Rekord stellte dabei der 9. April mit beinahe 300 Angriffen auf (im Vorquartal lag der Höchstwert bei nur 242 Attacken).
"Dieses Jahr konnten die Menschen ihre Ferien in Folge von Covid-19 nicht wie gewohnt genießen", erklärt Alexey Kiselev, Business Development Manager im Kaspersky DDoS Protection Team. "Das hat dazu geführt, dass mehr Menschen als sonst auf Online-Ressourcen für persönliche und berufliche Aktivitäten angewiesen sind. Dies macht diesen Sommer zu einer geschäftigen Zeit für Online-Unternehmen und Informationsressourcen", führt er aus. "Folglich gab es unerwartet viele DDoS-Angriffe, die nach jetzigem Kenntnisstand wohl auch nicht abflauen werden", so Kiselev.
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