17.02.2023
"Team Jorge" aus Israel
Geschäftsmodell Wahlmanipulation gegen Bezahlung
Autor: dpa
Unsplash/Boitumelo Phetla
Wie internationale Recherchen unter anderem von Spiegel, der Zeit und dem ZDF gezeigt haben, gibt es eine Firma in Israel, die mit Hacking und Fake News Wahlen manipuliert – gegen Bezahlung.
Eine israelische Firma hat nach Angaben von investigativ arbeitenden Reportern gegen Bezahlung weltweit Wahlen manipuliert. Nach internationalen Recherchen, an denen auch der Spiegel, die Zeit und das ZDF beteiligt waren, hat das sogenannte "Team Jorge" Kunden aus Wirtschaft und Politik. Um ihre Ziele zu erreichen, setzen die ehemaligen Militärs und Agenten laut der Recherche der Investigativredaktion Forbidden Stories gezielt Fake News und Hacking-Methoden ein. Die Berichte basieren auf sechs Stunden heimlich aufgenommener Gespräche, in denen der Firmenchef Tal Hanan und sein Team ihren Service vorstellen.
Das Team habe sich bisher in 33 nationale Wahlkämpfe und Abstimmungen eingemischt, unter anderem in Kenia und Nigeria, hieß es. 27 der Einsätze seien erfolgreich gewesen, hört man Tal Hanan in der Aufnahme sagen. Für die Manipulation auf sozialen Medien habe das Team eine eigene Plattform namens Aims entwickelt, mit der man verifizierte Nutzerkonten schaffen könne. Nicht alle Behauptungen könnten aber unabhängig überprüft werden, so der Bericht.
Bots und Hacking sind der Schlüssel
Die Firma hat ihren Sitz den Reportern zufolge in der israelischen Stadt Modiin – diese liegt etwa auf halbem Weg zwischen Tel Aviv und Jerusalem. Das Team kontrolliere eine Armee von mehr als 30.000 Bots, berichtete der britische Guardian. Dabei handele es sich um Profile auf sozialen Medien, hinter denen keine echten Menschen stehen. Diese seien extrem raffiniert gestaltet und gleichzeitig auf verschiedenen Plattformen wie Facebook, Twitter und Youtube vertreten. Das Team sei nach eigenen Angaben auch in der Lage, Telegram und Gmail zu hacken. Mithilfe von Schmutzkampagnen und gestohlenen Informationen werde so die öffentliche Meinung gezielt beeinflusst. Für seine Dienstleistungen fordere Hanan zwischen 400.000 und 600.000 Dollar im Monat. Den Berichten zufolge stritt der israelische Geschäftsmann jegliches Fehlverhalten ab.
Untersuchung
Amerikaner sehen KI als Risiko für Wahlen
Die Unterscheidung zwischen echten Infos und KI-Inhalten fällt vielen politisch interessierten US-Amerikanern schwer, wie eine Studie des Polarization Research Lab zeigt.
>>
KI als Sicherheitsrisiko
Auch Kriminelle mögen KI – Pure Storage kommentiert Stand der Cybersicherheit
Man kann nicht über den Zustand der Sicherheit sprechen, ohne über künstliche Intelligenz zu reden. Genauso wie KI den Menschen und Unternehmen mehr Möglichkeiten gibt, ermöglicht sie den Kriminellen, ihre Angriffe auszuweiten.
>>
Studie
Allianz-Chef Oliver Bäte ist Deutschlands erfolgreichster DAX-CEO im Social Web
Allianz-Chef Oliver Bäte ist Deutschlands erfolgreichster DAX-40-Konzernchef im Social-Web. Auf den Plattformen LinkedIn und Instagram kommuniziert er in Summe deutlich besser als die Konkurrenz und stößt damit Christian Klein (SAP) vom Thron.
>>
Zugangsdaten
Über eine halbe Million Account-Informationen von ChatGPT-Nutzern im Darknet
Experten von Kaspersky haben im Darknet tausende gestohlener Zugangsdaten für beliebte KI-Tools wie ChatGPT, Grammarly oder Canva entdeckt. Kriminelle gelangen mit Hilfe von Infostealern an die Zugangsdaten von Nutzern und bieten diese im Darknet zum Verkauf an.
>>