22.02.2023
Störungen beseitigt
MIT-Chip bringt Ordnung in den Wellensalat
Autor: Wolfgang Kempkens, pte



mit.edu
Forscher des MIT haben einen neuen Chip entwickelt, der Störungen, die durch sich gegenseitig überlagernde elektronische Signale entstehen, beseitigen kann. Geschafft haben sie das mit der Hilfe von Kondensatoren, die in die Schaltung integriert sind.
Ein neuer Chip von Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) beseitigt Störungen aufgrund sich gegenseitig überlagernder elektronischer Signale. Rundfunk und Fernsehen, Mobilfunk, elektromagnetische Wellen, die stromführende Kabel aussenden, und WLAN können sich gegenseitig beeinflussen und stören. Das wirkt sich auf die Übertragungsqualität von Mobiltelefonen aus und leert Akkus vorzeitig.
Starke Signale ohne Chancen
Bei der Neuheit handelt es sich um eine Schaltungsarchitektur, die unerwünschte Signale am Eingang eines Empfängers blockiert, ohne dessen Leistung zu beeinträchtigen. Selbst starke Signale dringen nicht mehr durch. Der Chip, der laut den Forschern etwa 40 Mal besser als andere Breitbandempfänger Störungen blockiert, benötigt keine zusätzliche Hardware oder Schaltung. Herkömmliche Techniken verwenden elektronische Filter, um störende Signale zu blockieren. Aber sie sind oft sperrig und treiben die Produktionskosten in die Höhe.
"Wir entwickeln elektronische Schaltungen und Systeme, die den Anforderungen von 5G und künftigen Generationen drahtloser Kommunikationssysteme gerecht werden", sagt MIT-Wissenschaftler Negar Reiskarimian. Die Entwickler nutzen die sogenannte Mixer-First-Architektur. Ein Hochfrequenzsignal, das vom Gerät empfangen wird, kann damit sofort in ein niederfrequentes Signal umgewandelt werden, bevor es an den Analog-Digital-Wandler weitergeleitet wird, um die digitalen Bits zu extrahieren, die es trägt. Dadurch werden Störungen in der Nähe der Betriebsfrequenz herausgefiltert.
Harmonie kann störend wirken
Obwohl effektiv, sind Mixer-First-Empfänger anfällig für sogenannte harmonische Interferenzen, die störenden Wellensalat bringen. Schuld daran sind Signale, deren Frequenzen ein Vielfaches der Betriebsfrequenz eines Geräts sind. Arbeitet ein Gerät beispielsweise mit einem Gigahertz, verursachen Signale mit zwei, drei oder fünf Gigahertz harmonische Störungen. Diese Oberschwingungen können während des Frequenzumwandlungsprozesses nicht vom ursprünglichen Signal unterschieden werden, wirken demnach als Störenfriede.
Genau das haben die MIT-Wissenschaftler mit ihrem neuen Chip verhindert, genauer mit einigen Kondensatoren, die in die Schaltung integriert sind. Die US-Ingenieure haben sie so angeordnet, dass sie die störenden Oberschwingungen gewissermaßen absaugen, ohne dass die Leistung sinkt wie in früheren Schaltungen.
Forschung
Elektronen bewahren Halbleiter vor Hitzetod
Schwingungen in dünnen Schichten transportieren laut Konzept von KAIST-Forschern Wärme ab. So genannte Oberflächenplasmon-Polaritone reißen die Wärme quasi mit sich, wenn sie über die Oberfläche fegen.
>>
BlackBerry
Softwarelieferketten als Sicherheitsrisiko
Eine Studie von Juniper Research besagt, dass Cyberangriffe auf Softwarelieferketten die Weltwirtschaft bis 2026 jährlich 80,6 Milliarden US-Dollar an Umsatzeinbußen und Schäden kosten werden, wenn es nicht zu einem Paradigmenwechsel kommt.
>>
Ralph Dommermuth
1&1-Chef will 5G-Vorgaben der Bundesnetzagentur erfüllen
„Die Baukapazitäten wachsen, und wenn es läuft, wie von unseren Ausbaupartnern vertraglich zugesichert, dann werden wir in den nächsten Jahren jeweils 3.000 Standorte fertigstellen“, so Ralph Dommermuth.
>>
Entwicklerkonferenz WWDC
Neue Apple-Brille könnte AR und VR kombinieren
Auf Twitter kündigt Apple für seine Entwicklerkonferenz WWDC nicht weniger als eine "neue Ära" an. Dabei dürfte es sich um den Einstieg des iPhone-Konzerns in den Bereich "Mixed Reality" handeln.
>>