31.10.2022
Robotfalcon
Neue Drohne sichert Flughäfen
Autor: Wolfgang Kempkens, pte
royalsocietypublishing
Forscher haben eine Wanderfalken-Drohne entwickelt, die das Flugmuster eines echten Falken nachahmen kann. Sie soll an Flughäfen zum Einsatz kommen und dabei helfen, Vogelschwärme zu vertreiben.
Forschungsteams der Universitäten Groningen und Tuscia sowie der Royal Netherlands Air Force haben mit "Robotfalcon" eine täuschend echt aussehende Wanderfalken-Drohne entwickelt, die für diese Art typische Flugmanöver absolvieren kann. Das Fluggerät besteht aus glasfaserverstärktem Polypropylen und könnte an Flughäfen zum Einsatz kommen. Ein interner Motor treibt zwei Propeller an der Vorderseite jedes Flügels an. Damit die Drohne die Flugmuster eines echten Falken nachahmen kann, haben die Teams die Flugeigenschaften echter Vögel untersucht.
Wanderfalken äusserst effektiv
Tests in Workum am Ijsselmeer nördlich von Amsterdam waren laut den Forschern bereits erfolgreich. Vögel wurden verscheucht. Bei Feldversuchen verscheuchte der Robotervogel innerhalb von fünf Minuten nach seiner Ankunft ganze Vogelschwärme. Bei der Hälfte dieser Abschreckungsflüge konnte er das Feld innerhalb von 70 Sekunden räumen.
Auch auf Dauer nahm die abschreckende Wirkung nicht ab. Die bedrohten Vögel gewöhnten sich nicht daran, dass Robotfalcon ein harmloser Geselle ist, obwohl er keinen von ihnen jemals angegriffen, geschweige denn getötet hätte. Die Forschungsteams stellen ihre "Abschreckungswaffe" im "Journal of The Royal Society Interface" vor, das die Schnittstelle zwischen Bio- und Naturwissenschaften abdeckt.
Gefahr für startende Maschinen
Lebende Wanderfalken sind bestens geeignet, Vögel aus dem Gelände von Flughäfen zu vertreiben, die eine Gefahr vor allem für startende Maschinen sind. Die durch Vogelschlag angerichteten Schäden liegen jährlich bei 1,4 Milliarden US-Dollar. Doch Raubvögel neigen dazu, sich andere Reviere zu suchen, wenn die Vertreibung aufgrund ihrer Anwesenheit erfolgreich war. Zudem können sie selbst zur Gefahr werden. Deshalb verzichten Flughäfen bislang auf ihren Einsatz.
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