Business-IT
19.06.2022
IT-Management

„Die Komplexität ist ein echtes Drama“

Solarwinds
Sascha Giese, Head Geek von SolarWinds, über wirkliche KI, den Reifegrad des Metaverse und das größte Problem beim IT-Management.
Um die IT-Infrastrukturen unserer Tage zu beherrschen und den wachsenden Anforderungen an die IT durch den digitalen Wandel gerecht zu werden, braucht es neue Lösungen. Welche Rolle dabei Trends wie KI spielen und wie die Antwort des IT-Management-Spezialisten SolarWinds auf diese Entwicklung aussieht, verrät Sascha Giese im Interview mit com! professional.
com! professional: Sie sind Senior Technical Product Marketing Manager bei SolarWinds, werden aber auch als „Head Geek“ bezeichnet. Was habe ich mir darunter vorzustellen? Beim Übersetzungsdienst Deepl bekommt man „Oberstreber“ vorgeschlagen. Passt das?
Sascha Giese: Wenn man das übersetzt, dann kommt das so hin. Wir sind vier Head Geeks bei SolarWinds. Uns eint das Interesse an Technologie. Wir leben Technologie. Ich bin passionierter Computerspieler seit den 90er-Jahren und könnte zum Beispiel keine Kühlschränke verkaufen, das wäre mir zu langweilig. Wenn es in der IT etwas Neues gibt, dann will ich wissen, wie das funktioniert. Neutral könnte man meinen Job auch als technischen Pressesprecher bezeichnen. Meine Aufgabe ist es zunächst einmal, zu erklären, was SolarWinds inte­ressant macht. Außerdem bin ich eine Art Trusted Advisor. Ich bin auf vielen Veranstaltungen und erkundige mich, welche Probleme bei Unternehmen in der IT auftreten und wie sie gelöst werden. Das gebe ich dann weiter an unser Entwicklungs-Team.
com! professional: Sind die Head Geeks für bestimmte Themen oder Techniken zuständig? Und wenn ja, wofür stehen Sie?
Giese: Mein Thema ist alles. Von uns vieren sind drei in den USA, und ich bin, wenn man so will, der Single Point of Failure für den Rest der Welt. Ich habe nicht den Luxus, mich spezialisieren zu können. Das hat Vor- und Nachteile. Ich bin ehemaliger Netzwerkadministrator, aber mein Job hat mich zu einem Generalisten gemacht. Ich könnte sagen: Ich bin jetzt nirgendwo mehr ein Experte, aber ich kann mich mit allen möglichen Experten unterhalten.
com! professional: SolarWinds ist spezialisiert auf Lösungen für das IT-Management. Klingt auf den ersten Blick nicht sexy oder cool, nach Admin eben. Sehen Sie das auch so oder steckt mehr dahinter?
Giese: Oh, das kann sehr sexy sein. Aus einem einfachen Grund: Es gibt das Netzwerk, die Server, Virtualisierung und die Clouds – und das Management sitzt in der Mitte. Wenn es irgendwo Änderungen gibt, dann läuft das dort zusammen. Das IT-Management muss dafür sorgen, dass dann alles mit den anderen Bereichen harmoniert.
com! professional: Welche Folgen hat es, wenn ein Unternehmen bei IT-Management und IT-Monitoring schlecht aufgestellt ist?
Giese: Das ist leider, leider häufig der Fall. Wenn in einem Unternehmen ein Teil der IT modernisiert wird, sei es wegen der Digitalisierung oder weil Server 20 Jahre alt sind, dann wird der Aufwand für Monitoring und Verwaltung oft nicht gleich mit einkalkuliert, wenn es mit der Planung losgeht. Der Gedanke kommt oft erst hinterher und dann ist es häufig schon zu spät und wird teuer. In kleinen Unternehmen ist es oft noch so wie in den 80er-Jahren, dass die IT unterstützend ist für das Geschäft.
Jetzt haben wir aber 2022 und viele Unternehmen würden ohne IT gar nicht mehr laufen. In einigen Unternehmen ist die IT das Unternehmen. Airbnb etwa ist nur ein Marktplatz, den es so eigentlich gar nicht gibt.
Aber: Wenn man ein ordentliches Design für die IT-Infrastruktur hat, dann gibt es heutzutage kaum noch Totalausfälle. Aus den verschiedensten Gründen werden Dinge jedoch langsamer. Das Problem ist: Wir Menschen haben keine Geduld mehr. Wenn jemand online ein paar Schuhe in den Warenkorb legt, wartet er vielleicht 20 Sekunden, und wenn es nicht weitergeht, wechselt er zu einem anderen Hersteller und der Shop hat ihn als Kunden verloren. Das ist eine Katastrophe. Das realisieren Unternehmen leider zu spät. Wenn ich dagegen eine entsprechende Verwaltungslösung habe, dann läuft der Marktplatz.
com! professional: Was ist aus Sicht von SolarWinds derzeit das drängendste IT-Management-Problem?
Giese: Ganz klar die Komplexität. Die ist eine Katastrophe. Gerade aufgrund der Transformation und weil man immer gesagt bekommt, man müsse jetzt dieses und jenes haben, wird es immer schwieriger, die verschiedenen Ebenen zusammenzuhalten.
Jeder Hardware- und Software-Hersteller verspricht, seine Lösung sei einfach zu benutzen, und das stimmt ja auch, aber ein Unternehmen hat es nicht mit einer Lösung zu tun, sondern mit 20 oder 50. Das ist ein fragiles Kon­strukt und wenn irgendwo ein Rädchen hakt, dann steht alles still und niemand weiß, wo das Problem liegt. In der öffentlichen Verwaltung, im Gesundheitswesen oder bei den Banken gibt es noch sehr viel Legacy-Ausrüstung, die da schon 30 Jahre steht, und das aus gutem Grund, zum Beispiel Mainframes. Für die IT dort ist es aber sehr schwierig, das zusammenzubringen mit den modernen Anforderungen. Diese Komplexität ist ein ganz großes Drama und das wird uns noch eine ganze Zeit begleiten.
com! professional: Eine Never-ending Story scheinen auch IT-Silos zu sein. Sind die tatsächlich so ein großes Digitalisierungshindernis?
Giese: Das ist eher eine Frage von „Ist es dein Problem oder mein Problem?“ IT-Silos gibt es vor allem bei Unternehmen mit verschiedenen IT-Teams. Da kümmert sich dann jeder um seinen Bereich, und wenn irgendwo ein Problem entsteht, ist die erste Frage nicht, wie ist das zu lösen, sondern wer muss es lösen. Man schiebt sich den Schwarzen Peter zu. Die SolarWinds-Plattform schafft hier Klarheit, weil alle auf die gleichen Daten zugreifen und Schwarz auf Weiß sehen, was los ist. Wir haben Features in der Plattform, die Nutzer quasi mit der Nase darauf stoßen. Ein Beispiel: Wir alle hatten schon mal das Problem, dass Outlook langsam war. Da heißt es dann schnell, das ist das Netzwerk. Als Netzwerktechniker sage ich, das ist ganz selten das Netzwerk, aber ich muss es auch beweisen können. Dafür brauche ich Werkzeuge, die mir möglichst schnell Metriken anzeigen, sodass ich hingehen und sagen kann „Du bist der Exchange-Manager, das ist dein Problem.“
com! professional: Wird das Problem mit den Silos bald mal grundlegend gelöst oder taucht es in neuem Gewand immer wieder auf? Stichwort Cloud.
Giese: Ein wichtiger Grund dafür, dass uns die Silos erhalten bleiben, ist sicher die Cloud. Andere sind zu niedrige Budgets und sinkende Headcounts. Man spricht oft vom Fachkräftemangel. Das klingt, als bekämen die Unternehmen nicht genügend qualifiziertes Personal. Aber eigentlich heißt es nur, dass sie nicht genügend bezahlen wollen.
com! professional: Welche Probleme sehen Sie sonst noch beim IT-Management?
Giese: Wir haben 2022 und es ist immer noch nicht klar, wie es weitergeht mit Work from Home. Als Unternehmen weiß ich nicht, wie meine Infrastruktur in einem Jahr aussehen wird. Es fehlt die Planungssicherheit.
com! professional: In den SolarWinds-Prognosen zu den IT-Trends des Jahres 2022 steht unter Ihrem Namen „Services mit KI und maschinellem Lernen auf dem Vormarsch“. Das klingt nicht nach einer besonders riskanten Vorhersage. Oder steckt auch da mehr dahinter?
  • Laut Sascha Giese ist „echte“ KI jetzt so weit, dass sie beim Monitoring von IT-In­frastrukturen helfen kann.
    Quelle:
    Shutterstock / Gorodenkoff
Giese: KI ist seit vielen Jahren ein Buzzword und war lange Zeit nur ein Marketing-Ding. Viele Hersteller haben verkündet, wir haben jetzt KI, aber im Grunde genommen waren es nur ein paar Dynamiken in einem Code. Ich hatte immer das Gefühl, es ist nicht richtig, das KI zu nennen. Dann gab es echte KI und KI-Frameworks zu kaufen, aber das war relativ teuer. Und ein Problem dabei war, dass man mit den KI-Lösungen auch umgehen können musste. Das erforderte Sachverstand, und solche Leute waren tatsächlich nicht einfach zu bekommen, weil es schlicht noch nicht so viele davon gab.
com! professional: Und das hat sich so sehr geändert, dass Sie KI als Trend für 2022 ausrufen?
Giese: Was wir seit etwa einem Jahr sehen, ist die Kombination von verschiedenen Technologien. In den KI-gestützten Frameworks wird Code nicht mehr manuell hergestellt, sondern es kommt Low-Code-/No-Code-Technik zu Einsatz. Nehmen wir als Beispiel Visio von Microsoft, ein Interface mit vielen Charts und Diagrammen. Solche Interfaces kann ich mittlerweile mit den Frameworks verknüpfen, und jeder, der mit so einem Programm umgehen kann, kann im Prinzip die KI trainieren und nachher auch benutzen. Damit sind diese KI-basierten Lösungen auch in Reichweite der KMUs, die zuvor nicht die finan­ziellen Möglichkeiten und das Know-how dafür hatten.
com! professional: Und hat SolarWinds schon echte KI in seinen Produkten?
Giese: Ich kann ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. Auch wir hatten bisher noch keine KI laut meiner Definition, sondern – seit etwa vier Jahren – lediglich Machine Learning in einem unserer Produkte, um Anomalien in Datenbanken zu erkennen. Seit etwa einem halben Jahr aber trainieren wir eine richtige KI. Die wird es mit Glück in unser nächstes Release in Quartal 3 schaffen. Diese KI wird für das komplette IT-Management eingesetzt und nicht nur in dem kleinen Bereich der Datenbanken. Wir füttern sie gerade mit Daten, die wir teils selbst generieren. Wir haben aber auch von einigen Kunden die Erlaubnis bekommen, deren Daten anonymisiert dafür zu nutzen.
com! professional: Was macht diese KI? Geht das schon in Richtung Automatisierung?
Giese: Nein, das kommt später. Es geht darum, KI-Funktionen in allen Gebieten des IT-Monitorings und -Managements zum Einsatz zu bringen. Nehmen wir an, ich habe einen Host, der nutzt 90 Prozent CPU und alles funktioniert prima. Dann gibt es plötzlich einen Sprung auf 92 oder 93 Prozent. Die herkömmlichen IT-Management-Systeme würden denken, da ist was nicht in Ordnung, ich sende mal eine E-Mail zur Warnung. Eine KI würde, ohne dass ein Mensch mit eingreift, schauen, wo kommt dieser Sprung her, und würde dann sehen, der Host hat normalerweise zehn Maschinen und jetzt hat der Anwender eine Maschine hinzugefügt. Das ist dann eine perfekte Erklärung für den Anstieg und es gibt keinen Grund für eine Warnung. Wenn das Monitoring jedoch erkennt, dass es weiterhin zehn Maschinen sind, aber eine Datenbank mit im Spiel ist und die plötzlich mehr CPU in Anspruch nimmt, dann lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Wenn die KI dann sieht, dass ein paar Queries hopsgehen oder etwas blockieren und das für die 3 Prozent zusätzliche Auslastung sorgt, würde sie das IT-Team alarmieren.
com! professional: Welche anderen IT-Trends sollten Unternehmen vor allem beachten? Was ist mit dem Metaverse? Ist das etwas grundlegende Neues oder einfach nur das, was bisher unter VR und AR gelaufen ist?
  • Beim Metaverse rechnet Sascha Giese mit vielen Anwendungen, aber wenigen großen Plattformen.
    Quelle:
    Shutterstock / PopTika
Giese: Es ist definitiv nichts Neues, sondern nur ein Begriff, unter dem man verschiedene Ideen und Technologien zusammenfasst.
com! professional: Es gab mit „Second Life“ ja schon mal einen Hype um eine virtuelle Welt, bei der alle Unternehmen unbedingt dabei sein wollten. Sind Technik und Anwender heute denn schon weiter? Wollen die Anwender sich im Alltag mit Brillen belasten?
Giese: Ich denke, wir sind noch nicht so weit. Aus verschiedenen Gründen. Sie haben die Brillen erwähnt. Da gibt es zwar inzwischen mehrere, aber die sind noch nicht für jeden finanzierbar. Die Brillen allein helfen mir auch nicht. Ich brauche hinten raus auch noch ein anderes Gerät, ob Telefon, Spielkonsole oder Computer. Und – das ist das größte Problem – ich brauche bei den Anbietern auch eine entsprechende Infrastruktur für die immensen Datenmengen, die da übertragen werden. Das ist ein Problem, wenn ich irgendwo auf dem Dorf ohne ordentliche Anbindung lebe. Kurz: Wir sind noch nicht so weit, aber wir bewegen uns definitiv dahin.
com! professional: Sollten Unternehmen schon konkrete Schritte in puncto Metaverse einleiten?
Giese: Für kleine und mittlere Unternehmen wäre das ganz sicher verfrüht. Für große Unternehmen, für Global Player, ist das schon interessanter. Im Prinzip muss man beobachten, was dort passiert, und überlegen, was ich als Unternehmen machen will. Wichtig ist auch, was die Anbieter, und Facebook ist da nur der Vorreiter, mit dem Metaverse bezwecken wollen. Die machen das ja nicht ohne Grund. Die Daseinsberechtigung von Facebook ist ja offiziell, dass man Menschen verbinden will. Da ist das Metaverse natürlich interessant. Aber warum will Facebook das? Weil man dort Spaces an Firmen verkaufen oder vermieten kann und wahrscheinlich mehr als nur einen Shop.
com! professional: Können Sie veranschaulichen, was mit dem Metaverse möglich wird?
Giese: Man redet bei Shopping-Malls ja gern vom „Einkaufserlebnis“. Das werde ich wirklich haben in so einer virtuellen Welt. Ich kann Möbel in meine Wohnung stellen oder beim Autokauf Probe sitzen und schauen, ob das Lenkrad mir passt, und viele solche Dinge mehr. Nicht zuletzt: Das Metaverse bringt viele Menschen zusammen. Wie wäre es denn, wenn ich so eine Art Netflix hineinbringe und viele Leute sagen mir, hey, guck dir mal diesen Film an. Ich bleibe dann auf der Metaverse-Plattform und der Betreiber behält mich als Kunden.
com! professional: Facebook hat den Begriff ja irgendwie gekapert. Wird das Metaverse denn eine Monopolveranstaltung?
Giese: Ich denke, es wird viele Anwendungen geben, aber wohl nur wenige große Plattformen, auf denen das alles stattfindet. Man muss sehen, für wen sich das lohnt. Für Facebook natürlich. Auch Amazon sehe ich als Player dort. Mit Microsoft oder Apple tu ich mich gerade schwer. Die werden wohl auch auf den Zug aufspringen, aber ob sie in der Lage und willens sind, eine große Metaverse-Plattform zu schaffen, weiß ich nicht. Vielleicht gibt es aber auch noch ein paar Namen, an die wir gerade gar nicht denken.
com! professional: Ist SolarWinds eigentlich selbst schon im Metaverse präsent?
Giese: Nein. Wir reden zwar mittlerweile nicht mehr da­rüber, wer unsere Kunden sind, aber so viel kann ich sagen: Nehmen wir ein Unternehmen, welches auch immer das ist, das so eine Plattform anbieten will. Da steckt eine immense Menge an Technologie dahinter und die muss verwaltet werden. Und da kommen wir ins Spiel. Wir schauen, dass immer die nötigen Kapazitäten da sind, wir helfen bei der Planung von Veränderungen. Wenn wir bedenken, wie so ein Metaverse mal ausschauen wird – auf jeden Fall braucht es sehr viel Bandbreite und, sobald etwas live ist und Menschen interagieren, auch geringe Latenzen. Das wird wahrscheinlich auch einer der Gründe sein, warum nur wenige große Anbieter beim Metaverse eine Rolle spielen dürften. Kurz: Den ganzen IT-Hintergrund für ein Metaverse in Ordnung zu halten, sehe ich als Schnittpunkt zu SolarWinds.
com! professional: SolarWinds hat soeben die Plattform Hybrid Cloud Observability angekündigt. Was ist Observability überhaupt?
Giese: Als ich das zum ersten Mal gehört habe, habe ich den Begriff tatsächlich mal ins Leo-Dictionary eingegeben. Auf Deutsch ist das die Beobachtbarkeit. So wie für Facebook das Metaverse ein nächster logischer Schritt ist, ist es für uns Observability bei IT-Management und IT-Monitoring. Der Unterschied zum traditionellen IT-Management liegt darin, was man mit den gewonnenen Daten macht. Wie sammeln klassisch sehr viele Metriken, wenn ein Kunde unsere Lösung betreibt. Da hat man dann sehr viele KPIs, nutzt aber nur einen Bruchteil. Letzten Endes hilft es mir als Unternehmen nicht sehr viel, wenn ich sehe, wie viele CPU-Zyklen ich gerade verschwende, wie meine Bandbreite aussieht und meine Speicherauslastung. Wenn ich ein Hotel bin, dann bin ich daran interessiert, wie viele Zimmer ich pro Tag vermiete, wenn ich einen Online-Shop habe, will ich wissen, wie viele Kunden ich pro Stunde durchschleusen kann. Ich brauche also eine Lösung, die in der Lage ist, die vielen Hunderte von Metriken so zu kombinieren, dass es für mich als Unternehmen auch tatsächlich Sinn ergibt und ich sofort die Auswirkungen auf mein Geschäft sehe, wenn irgendwo ein Rädchen klemmt.
  • Die Cloud-Observabi­lity-Plattform von SolarWinds soll viele Spezial-Tools im IT-Management und IT-Monitoring überflüssig machen.
    Quelle:
    SolarWinds
com! professional: Laut Produktankündigung führt Observability zu Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen? Können Sie das belegen?
Giese: Wir haben vor zwei, drei Jahren unsere Kunden gefragt, wie viele Lösungen sie für die IT-Verwaltung einsetzen. Allein für das Netzwerk waren das 20 bis 30 verschiedene, viele davon One-Trick-Ponys, die also nur eine Sache wirklich gut können. Das Problem ist, dass die Unternehmen die Daten aus diesen vielen Lösungen nicht gut verknüpfen können. Sie verschwenden also Zeit, wenn sie einem Problem nachgehen. Hinzu kommt: Für diese vielen Einzellösungen zahle ich auch Lizenzkosten. Und oft höre ich irgendwann auf, das Produkt zu benutzen, was aber in der Buchhaltung nicht ankommt. So wird jedes Jahr die Lizenz erneuert und Geld dafür ausgeben.
Jetzt kommen wir mit unserer Plattform und sagen, wir können alle Tools ersetzen, na vielleicht nicht alle, aber 95 Prozent. Für das Unternehmen wird es also deutlich einfacher, ein Problem aufzuspüren, weil das IT-Management nicht mehr durch die Gegend hüpfen und schauen muss, wo gerade etwas rot blinkt, wo etwas kaputt ist. Und es kann diese vielen Einzellizenzen auslaufen lassen. Das nenne ich Effizienz und Kostensenkung.
Zur Person
Sascha Giese
war nach dem IT-Studium mehrere Jahre im Support der Computerspiele-Firma Blizzard sowie beim irischen Software-Entwickler PGi Clonakilty tätig. 2014 ging er als Senior Sales Engineer DACH zu SolarWinds. Seit September 2018 arbeitet er dort als „Head Geek“ im International Technical Product Marketing und ist so eine Art Technical Evangelist. Nach langen Jahren in Irland ist er kürzlich mit seiner Familie nach Deutschland zurückgekehrt und lebt in Berlin.

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