05.04.2024
Forschung
Durchsichtige Cam revolutioniert Eye-Tracking
Autor: Wolfgang Kempkens, pte
DOI: 10.48550/arxiv.2403.08297
Mit einer weitgehend durchsichtigen und damit unsichtbaren Kamera, die wie eine Brille vor den Augen platziert wird, wollen Ingenieure vom Institut de Ciències Fotòniques das Eye-Tracking revolutionieren.
Diese Technik zur Verfolgung der Blickrichtung wird bei Virtual-Reality-Helmen, Assistenzsystemen für Autos und bei der Überprüfung der Wirkung von Werbung eingesetzt.
95 Prozent Licht passiert
Die Forscher haben einen Fotodetektor gebaut, indem sie winzige Punkte aus Bleisulfid auf Graphenblätter ablegten. Werden sie von Photonen getroffen, emittieren sie Elektronen, die durch die Kohlenstoffschicht fließen und einen Strom bilden. Die zur Herstellung des Fotodetektors verwendeten Materialien für das bloße Auge nahezu unsichtbar. In Tests konnten 95 Prozent des Lichts passieren.
Bei weiteren Tests projizierten die Forscher Graustufenmuster auf den Fotodetektor und verglichen die registrierten Bilder mit denen eines herkömmlichen Bildsensors. Letzterer liefert zwar bessere Bilder, doch für den Zweck, den sie verfolgen, reichen sie aus, meinen die Forscher. Sie stellten zudem fest, dass die Bildwiederholfrequenz mit 400 Hertz etwa doppelt so hoch ist wie für die Erzeugung zuverlässiger Bilder erforderlich ist. Anschließend simulierten sie die Verfolgung der Augen, indem sie einen kleinen dunklen Punkt auf den Fotodetektor projizierten und hin und her bewegten.
Restarbeiten noch nötig
In der Praxis könnte die Kamera in Standardbrillen oder noch besser in Kontaktlinsen eingesetzt werden. Weitere Arbeiten sind jedoch nötig, bevor sich die Kamera für solche Anwendungen einsetzen lässt. Der Fotodetektor verfügt beispielsweise nicht über ein Objektiv, was bedeutet, dass er nur mit projizierten Bildern funktioniert, die Bewegung von Pupillen also nicht erkennen kann. Auch die Verarbeitung der Bilder muss noch gelöst werden und eine Stromquelle für den Prozessor ist erforderlich. Die Forscher haben ihre Entwicklung auf dem wissenschaftlichen Online-Portal "arXiv" vorgestellt. (pressetext.com)
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