14.07.2021
Tipps & Tricks
1. Teil: „Der mobile Hotspot von A bis Z“
Der mobile Hotspot von A bis Z
Autor: Klaus Zellweger
Hadrian / shutterstock.com
Mit einem Smartphone tragen Sie wörtlich den eigenen Internetzugangspunkt mit sich herum, der sich auch unterwegs nutzen lässt. Dabei gibt es mehr als einen Weg, um eine Verbindung herzustellen.
Wir wollen es nicht anders: Das Internet muss in jeder Lage präsent sein und uns mit dem Rest der Welt verbinden. Dass dieser Wunsch auch abseits des heimischen WLANs erfüllt wird, verdanken wir den Smartphones: Sie greifen nicht nur über das Mobilnetz auf das Internet zu, sondern teilen diesen direkten Draht auch mit anderen Geräten wie Notebooks, Tablets oder einem E-Reader. Dieser geteilte Internetzugang macht das Smartphone zum Hotspot oder Access Point. Den Vorgang selbst nennt man Tethering (to tether = anbinden). Praktisch: In den meisten Fällen erfolgt das Tethering drahtlos. Wenn sich andere Geräte am Internetzugang Ihres Smartphones laben, dann wird das Datenkontingent Ihres Mobilfunk-Abos belastet. Deshalb sind Prepaid-Verträge denkbar ungeeignet, um unterwegs am Notebook zu arbeiten, denn diese sind bei den mobilen Daten meistens viel zu teuer. Doch auch bei einem regulären Abo müssen Sie den Datenverbrauch im Auge behalten, wenn kein unlimitierter Internetzugang enthalten ist.
Datenverbrauch prüfen
Sowohl iOS als auch Android bieten die Möglichkeit, den mobilen Datenverbrauch gesamthaft oder nur für einzelne Apps anzuzeigen, doch das bringt uns in diesem Fall nicht weiter. Besser ist es, wenn das komplette Datenvolumen nicht nur erfasst, sondern auch mit dem Datum der Rechnung in Einklang gebracht wird: Sobald der Monat um ist, wird der Zähler automatisch zurückgesetzt. Genau diese Funktion bietet die kostenlose App namens «My Data Manager», die Sie direkt über die Internetadresse go.pctipp.ch/1439 (iOS) bzw. go.pctipp.ch/1440 (Android) erreichen. Die App erfasst den laufenden Verbrauch, berücksichtigt auch das Tethering und kann mit der Rechnungsperiode des Providers in Einklang gebracht werden. Ausserdem listet sie den Datenverbrauch in fremden Netzen auf (Roaming) und überprüft einzelne Apps auf ihren Datenhunger.
Tipp: Nach unseren eigenen Erfahrungen ist die Genauigkeit hoch; doch letztendlich zählt nur, was der Provider misst. Deshalb sollten Sie das verbleibende Kontingent über Ihr Kundenkonto abfragen, wenn Sie nur noch etwa 20 Prozent vom Limit entfernt sind.
Datenverkehr eindämmen
Die Kontrolle am Smartphone löst jedoch nur eine Hälfte des Problems, denn gerade Verbindungen mit einem Notebook sind heikel. Da sich der mobile Rechner in einem regulären WLAN ohne Beschränkung wähnt, wird hemmungslos konsumiert, Cloud-Daten werden synchronisiert und Updates heruntergeladen. Wenn Sie diesem Treiben keinen Riegel vorschieben, wird das Datenkontingent eventuell nach kürzester Zeit von einem belanglosen Software-Update aufgerieben.
TripMode kostet für Windows und macOS je ca. 8 Franken. Obwohl die Software von heimischen Entwicklern stammt, liegt sie leider nur in Englisch vor. Die Demoversion für Mac-Computer finden Sie unter der Adresse tripmode.ch; sie funktioniert während sieben Tagen ohne Einschränkungen. Die Version für Windows wird nicht mehr weiterentwickelt, steht aber in der letzten verfügbaren Version noch zum Ausprobieren und allenfalls Kaufen bereit.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Verbindungsarten
2. Teil: „Verbindungsarten“
Verbindungsarten
Verbindungsarten
So viel zu den Vorbereitungen. Jetzt gehts an die Praxis. Sowohl unter iOS als auch unter Android stehen Ihnen drei Möglichkeiten offen, um andere Geräte per Smartphone ins Internet zu bringen: die Verbindung per Funk über Bluetooth oder WLAN sowie ein Koppeln per Kabel via USB. Jede dieser Methoden hat ihre Eigenheiten.
Bluetooth
Bluetooth ist für eine Internetverbindung ungeeignet. Solche Zusammenschlüsse sind häufig instabil und vor allem quälend langsam: Selbst mit dem aktuellen Bluetooth 5.2 erreicht man nur ein Bruchteil dessen, was eine 4G-Verbindung erreichen kann. Verwenden Sie deshalb Bluetooth nur für Geräte, die sich nicht per USB-Kabel oder via WLAN verbinden lassen.
WLAN
Der Aufbau eines WLANs ist die einfachste Lösung, da sich die meisten internetfähigen Geräte damit verstehen – angefangen beim Notebook über das Tablet bis hin zu Kameras. Eine WLAN-Verbindung ist stabil, schnell und in den meisten Fällen problemlos. Ein weiterer Vorteil besteht in der Möglichkeit, mehrere Geräte über dasselbe Smartphone ins Internet zu bringen. Jedoch hängt die maximale Anzahl der Verbindungen unter anderem vom Mobilfunkprovider ab.
USB-Kabel
Diese Verbindungsart eignet sich praktisch nur für Notebooks – oder für PCs, wenn es zu Hause zu einem Leitungsunterbruch kommt. Die Verbindung über ein USB-Kabel ist problemlos, stabil und absolut sicher. Denken Sie jedoch daran, dass über das Kabel nicht nur Daten, sondern auch Strom transportiert wird. Das heisst, solange das Smartphone via USB-Kabel mit dem Notebook verbunden ist, kannibalisiert es dessen Batterie. Ob das eine gute oder schlechte Sache ist, hängt von den Umständen ab. Wenn die Batterie des Notebooks kurz vor der totalen Erschöpfung steht, liegt der Nachteil auf der Hand; das Smartphone saugt die Batterie in kurzer Zeit ganz leer und das Notebook verabschiedet sich. Andererseits belastet Tethering die Batterie des Smartphones spürbar. Ein frisch geladenes Notebook wird in solchen Situationen zum Stromspender für das Smartphone oder sogar zum praktischen Ladegerät, wenn es seinerseits mit einer Steckdose verbunden ist.
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