07.01.2020
Schluss mit Datensparsamkeit
Industriepräsident für anderen Umgang mit Daten in Deutschland
Autor: dpa
carlos castilla / shutterstock.com
Industriepräsident Kempf fordert einen besseren Zugang sowie eine einfachere Nutzung von Daten. Aufgrund der vorherrschenden Datensparsamkeit habe sich Deutschland weitgehend von der weltweiten Datenökonomie abgeschottet.
Datenschutz: Industriepräsident Dieter Kempf hat sich für einen anderen Umgang mit Daten in Deutschland ausgesprochen - damit Unternehmen neue Geschäftsmodelle entwickeln können. "Deutschland muss besser bei Zugang und Nutzung von Daten werden", sagte Kempf der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es gebe noch keine große Kultur einer Datenökonomie. "Das liegt daran, dass wir Deutschen leider überwiegend immer noch Fans einer Datensparsamkeit sind. Damit haben wir uns von der Datenökonomie weitgehend abgeschottet."
Dies gelte auch für Bereiche, in denen nicht unbedingt immer personenbezogene Daten betroffen seien. "Davon müssen wir uns lösen. Wir müssen weg vom Grundsatz der Datensparsamkeit hin zur Idee der Datensouveränität", sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie. "Unsere Unternehmen brauchen eine Lösung, um Daten ökonomisch richtig nutzen zu können. Daraus entstehen neue Geschäftsmodelle."
Abgrenzung zwischen Maschinendaten und personenbezogenen Daten
Dazu sei Klarheit nötig bei der Abgrenzung von Maschinendaten zu personenbezogenen Daten. Es gehe um die Verknüpfung unternehmensinterner Daten mit allgemein verfügbaren Daten. "Eine Lösungsmöglichkeit wäre ein Modell mit einem Treuhänder für personenbezogene oder personenbeziehbare Daten, der sie Unternehmen zur Verfügung stellen kann - nach Zustimmung der Personen", sagte Kempf. "Es gibt bereits erste vielversprechende Konzepte am Markt. Die Nachfrage nach digitalen Treuhändern, die im besten Fall auch zertifiziert werden, wird aber sicherlich hierzulande noch steigen."
Zwar habe Deutschland im internationalen Vergleich, wenn es um Daten im B2B-Bereich gehe, die Nase vorne - weil es einen sehr hohen Anteil von Industrieproduktion an der gesamten Wertschöpfung gebe. "Andere Volkswirtschaften aber holen durch Stärken in der Digitalisierung auf, etwa die USA oder China. Wir dürfen den Vorsprung nicht verlieren."
Zwar habe Deutschland im internationalen Vergleich, wenn es um Daten im B2B-Bereich gehe, die Nase vorne - weil es einen sehr hohen Anteil von Industrieproduktion an der gesamten Wertschöpfung gebe. "Andere Volkswirtschaften aber holen durch Stärken in der Digitalisierung auf, etwa die USA oder China. Wir dürfen den Vorsprung nicht verlieren."
Der Umgang mit Daten gewinnt angesichts des rasanten digitalen Wandels zunehmend an Bedeutung. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte im vergangenen Jahr Pläne für ein Netzwerk vorgestellt. Deutsche und europäische IT-Anbieter sollen sich zusammenschließen, um ihre Daten sicher und selbstbestimmt speichern und verarbeiten zu können. Eine europäische Daten-Infrastruktur soll eine Alternative zu Diensten amerikanischer Internet-Riesen werden. Das Cloud-Netzwerk Gaia-X soll europäischen Firmen auch den Weg zu digitalen Geschäftsmodellen ebnen.
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