19.12.2019
Politiker, Unternehmen und Promis
Gekaufte "Gefällt mir"-Angaben: Datenleck zeigt Ausmaß
Autor: dpa
shutterstock.com/ESB Professional
Knapp 90.000 Seiten von Politikern, Parteien, Unternehmen und Prominenten bei Facebook, Instagram, Google und YouTube sollen von bezahlten "Gefällt mir"-Angaben profitiert haben.
Knapp 90.000 Fanseiten in sozialen Netzwerken haben nach einem Medienbericht von bezahlten "Gefällt mir"-Angaben profitiert. Es gehe dabei um Seiten von Politikern, Parteien, Unternehmen und Prominenten bei Facebook, Instagram, Google und YouTube, berichten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf einen Datensatz.
Daraus gehe aber nicht hervor, wie viele sogenannte Likes gekauft wurden und wer das getan hat.
Die Auswertung habe ergeben, dass unter den im Bundestag vertretenen Parteien die FDP 17 Mal, die SPD 16 Mal, die CDU 13 Mal und die AfD 12 Mal von manipulierten "Gefällt mir"-Angaben profitierte. Und je dreimal die Grünen und die Linke.
Insgesamt geht es um 29 Orts- und Kreisverbände, fünf Landesverbände sowie zehn Landtagsabgeordnete und einen Bundespolitiker, wie der Rechercheverbund berichtet.
Die Bundesgeschäftsstellen der Parteien erklärten demnach, sie lehnten gekaufte Likes ab.
Entfernen von Anbietern und Accounts
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Roman Müller-Böhm soll dem Bericht zufolge seit 2018 mutmaßlich für rund 40 Beiträge auf Facebook und Instagram Likes gekauft habe. Auf Anfrage habe er sich dazu nicht äußern wollen.
Ein Facebook-Sprecher sagte den drei Medien: "Wenn wir Anbieter und Accounts identifizieren, die anbieten, durch unechte Likes, Kommentare und Abonnenten die Popularität eines Accounts oder Profils zu vergrößern, entfernen wir diese."
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