Test
25.11.2019
Vergleichstest
1. Teil: „Die besten Business-Beamer für jede Umgebung“

Die besten Business-Beamer für jede Umgebung

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Peter Hofstetter / Shutterstock.com
Portable Business-Beamer müssen nicht zwangsläufig teuer sein. Empfehlenswerte Lösungen von etablierten Herstellern gibt es schon ab 830 Euro.
Was zeichnet einen guten mobilen Business-Beamer aus? Diese Frage lässt sich erst zufriedenstellend beantworten, wenn man ins Detail geht. Denn zunächst muss feststehen, was mit Business im speziellen Fall eigentlich gemeint ist, welche Anwendungsszenarien also im Vordergrund stehen. Erst daraus leiten sich dann die besonderen Talente ab, die ein Projektor mitbringen muss, was im Idealfall schnell zum Wunschkandidaten führt.
So vielseitig wie die Anforderungen an einen Business-Beamer präsentierte sich auch unser Test-Quintett, denn unser Testfilter steckte bewusst einen breiten Feature-Korridor ab. Die mobilen Bildwerfer sollten bis etwa 3 Kilogramm wiegen, eine Leuchtstärke von mindestens 1000 Lumen erreichen, mit WXGA oder höher auflösen und bis 1500 Euro kosten. Kein Muss, aber gern gesehen waren Extras wie Wireless-Präsentation, Auto-Keystone-Korrektur oder Lautsprecher.
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Portable Business-Beamer müssen nicht zwangsläufig teuer sein. Empfehlenswerte Lösungen von etablierten Herstellern gibt es schon ab 830 Euro.
Im Test messen der Asus F1, Benq MH750, LG Adagio 2.0 HF65LS, NEC ME382U und der Optoma EH461 ihre Talente. Preislich lagen die Fünflinge mit 830 bis 1150 Euro relativ dicht zusammen und lösten alle mit Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) beziehungsweise WUXGA auf (1.920 x 1.200 Pixel). Deutliche Unterschiede gab es aber beim Gewicht (1,9 bis 3,5 Kilogramm), der Projektionstechnik und der Ausstattung.

Wie hell muss es sein?

Eines der wichtigsten Kriterien bei einem Beamer ist seine Leuchtstärke, in den Datenblättern der Hersteller in der Einheit Lumen angegeben. Wie hoch sie sein muss, bestimmen die Umgebungsverhältnisse. Für helle beziehungsweise von Tages- oder Sonnenlicht beschienene Räume sollte der Beamer eine Leuchtstärke von 3000 Lumen erreichen. Lässt sich das Zimmer abdunkeln oder herrscht darin ohnehin schon eine vergleichbare Lichtsituation vor, kann man die Lumen-Zahl auch getrost halbieren und sie je nach Beamer sogar noch tiefer ansetzen.
Der Asus F1 (1000 Lumen) und der LG Adagio 2.0 HF65LS (1200 Lumen) erreichten mühelos die für eine solche Raumsituation erforderliche Helligkeit. Überdimensioniert gewesen wären hier die Beamer von Benq, NEC und Optoma, weil deren Lampen eine Leuchtstärke von mindestens 3800 Lumen bis hinauf zu 5000 Lumen liefern (Optoma). Strahlenkanonen handelte man sich mit diesem Trio aber nicht zwangsläufig ein. Denn mit Ausnahme des Asus F1 brachten alle Projektoren auch einen Eco-Modus mit, der ihre Lampenhelligkeit und damit auch die Lautstärke ihrer Lüfter teils deutlich reduzierte.
2. Teil: „Ideal für jede Raumgröße“

Ideal für jede Raumgröße

Ein mobiler Business-Beamer sollte möglichst schon alles an Rüstzeug mitbringen, um sich leicht an verschiedene Raumsituationen anpassen zu können. Lässt sich absehen, dass der Beamer sein Bild in vielen unterschiedlich großen Zimmern projizieren wird, lohnen sich Geräte wie der NEC ME382U, die einen großen Zoombereich besitzen. Beispielsweise lässt sich der NEC durch seinen 1,6-fach-Zoom in seinem Abstand von 0,8 bis 13 Metern zur Leinwand scharfstellen, bringt also sehr viel Flexibilität beim Aufstellen mit, ohne dass gleichzeitig das Bild zu groß wird.
Ideal für kleine Räume und Huddle Rooms sind dagegen Projektoren mit einem Weitwinkelobjektiv wie der Asus F1 (Projektionsverhältnis 0,8:1) und der LG Adagio 2.0 HF65LS (0,29:1). Beide generieren bereits aus einem verhältnismäßig kleinen Abstand ein großes Bild, der Asus F1 beispielsweise eine 1,25 breite Anzeige aus nur einem Meter Distanz. Auf die Spitze trieb es der aber der LG Adagio 2.0 HF65LS, der auf 40 Zentimeter Abstand ein genauso breites Bild erzeugte. Praktischer Nebeneffekt: Durch seine Positionierung unmittelbar vor der Wand verbannt der LG-Beamer auch automatisch den Kabelsalat an den Rand des Raumes und verhindert Schatten auf der Projektionsfläche, weil kein Meeting-Teilnehmer mehr vor dem Projektor durch das Bild laufen kann.
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Portable Business-Beamer müssen nicht zwangsläufig teuer sein. Empfehlenswerte Lösungen von etablierten Herstellern gibt es schon ab 830 Euro.
Tabelle:

Die Aufstellung erleichterten alle Beamer durch ein Standardfeature, die Trapezkorrektur. Sie rückt das Bild gerade, wenn der Projektor nicht senkrecht zur Leinwand aufgestellt wird oder werden kann – es wäre sonst trapezförmig verzerrt statt rechteckig. Mit Ausnahme des LG Adagio 2.0 HF65LS beherrschten alle Geräte auch die Trapezkorrektur-Kür: Sie entzerrten das in der Vertikalen sogar automatisch, wenn man sie beispielsweise an ihrem Standfuß vorne anhob oder absenkte und sie damit das Licht nicht mehr im 90-Grad-Winkel auf die Leinwand warfen. Wiederum alle Beamer punkteten mit einer Trapezkorrektur für jede Bildecke, mit denen Präsentatoren auch schiefe Bildkanten in den Griff bekommen.

Lampe oder LED?

Steht die Mobilität im Vordergrund, sind LED-Beamer besonders interessant. Gegenüber Projektoren, die mit herkömmlichen Lampen ausgerüstet sind, zeichnen sie sich durch wesentlich kompaktere Abmessungen aus. Durch die geringere Wärmeentwicklung ihrer Leuchtdioden kommen LED-Beamer mit einer weniger aufwändigen und damit platzsparenderen Kühlung aus, was wiederum Gewicht spart. Je nach Modell können LED-Beamer auch um einiges schneller starten, weil ihr Leuchtmittel nicht erst warmlaufen muss. Beispielsweise gab der LG Adagio 2.0 HF65LS schon nach 8 Sekunden ein Bild aus – üblich waren sonst rund 30 Sekunden.
Umgekehrt geht es im Allgemeinen ebenfalls schneller: Schaltet man den LED-Beamer nach der Präsentation aus, benötigt er keine Abkühlphase und kann daher sofort ins Gepäck wandern. Im Test war das allerdings auch mit dem Optoma EH461 und dem NEC ME382U möglich, obwohl beide auf konventionelle UHP- beziehungsweise Metalldampflampen setzten. Eine Abkühlphase musste man nur beim Benq MH750 mit einplanen, die mit knapp 1 Minute aber recht überschaubar blieb.
3. Teil: „Von HDMI bis WLAN“

Von HDMI bis WLAN

Mit einem umfangreichen Sortiment an Schnittstellen erleichtert es ein Business-Beamer den Meeting-Teilnehmern, Inhalte wie Dokumente, Bilder, Videos oder den Desktop zu teilen. Besonders einfach gelingt das, wenn sich Mobilgeräte direkt mit dem Projektor verbinden lassen. Das unterstützten alle fünf Testkandidaten mit einer jeweils recht unterschiedlichen Auswahl an kabelgebundenen und kabellosen Schnittstellen.
Beispiele: Audio- und Videosignale vom Smartphone, Tablet und Notebook kann man bei den Beamern von Benq, LG und Optoma über ein MHL-Kabel einspeisen. Beim Optoma EH461 und dem NEC ME382U klappt das Screen Sharing auch per USB-Verbindung und wie beim LG Adagio 2.0 HF65LS auch über das LAN-Kabel. Bei drahtlosen Verbindungen holten der Asus F1 und der Beamer von LG die Meeting-Teilnehmer am einfachsten ins Boot. Eine eigene App wie bei NEC braucht es dazu nicht. Stattdessen können sich Mobilgeräte via Miracast und Intel WiDi direkt mit dem LG Adagio 2.0 HF65LS verbinden, während der Asus F1 dazu sein eigenes WLAN zur Verfügung stellt. Letzteres ist auch für den Benq MH750 und den Optoma EH461 kein Fremdwort, allerdings erst dann, wenn man den optionalen WLAN-Adapter kauft. Für die Anbindung ans Firmennetzwerk war wiederum der Optoma bestens vorbereitet, da er unter anderem mit AMX Device Discovery, Crestron, Extron und PJLink die meisten LAN-Steuerungssysteme bereitstellte.

Fazit

Was zeichnet einen guten mobilen Business-Beamer aus? Legte man den Vergleichstest zugrunde, dann war es eine möglichst hohe Gesamtpunktzahl aus den Wertungskategorien Ausstattung, Bedienung und Leistung. Die konnte der Testsieger Optoma EH461 für sich verbuchen und empfahl sich damit als Generalist, der unterschiedliche Raumsituationen sowie Anforderungen an Helligkeit, Schnittstellen und Mobilität am besten bedienen konnte. In eine ähnliche Kerbe schlugen der Benq MH750 und der NECME382U, die punktemäßig fast mit dem Optoma gleichzogen.
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Portable Business-Beamer müssen nicht zwangsläufig teuer sein. Empfehlenswerte Lösungen von etablierten Herstellern gibt es schon ab 830 Euro.
Tabelle:

Die beiden LED-Beamer im Test, der Asus F1 und der LG Adagio 2.0 HF65LS, war eher als Spezialisten unterwegs, bedienten ihre Nische aber jeweils hervorragend. Der Preis-Leistungs-Sieger Asus F1 ließ wegen der nicht ganz so umfangreichen Ausstattung und vergleichsweise niedrigen Leuchtstärke Wertungspunkte liegen Er eignete sich aber nicht nur wegen seiner Abmessungen wie kein zweiter Beamer für den mobilen Einsatz, sondern unterstrich das auch durch eine leichte Inbetriebnahme und die einfache Anbindung von Mobilgeräten.
Am LG Adagio 2.0 HF65LS kam man nicht vorbei, wenn bei Präsentationen der Multimedia-Aspekt im Vordergrund steht. Das bezieht sich weniger auf seine Fähigkeit, Office- sowie Foto- und Videodateien vom USB-Stick abzuspielen, sondern auf Features wie den integrierten Webbrowser und die Möglichkeit, sie über Apps wie YouTube oder die ZDF-Mediathek noch weiter auszubauen. Zudem machte seine exzellente Fernbedienung die Bedienung spielend einfach.

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