20.05.2019
Abseits der Cloud
Atos bringt Edge-Server auf den Markt
Autor: Andreas Fischer
Yanawut Suntornkij / shutterstock.com
An entfernten und nur schlecht mit dem Internet verbundenen Standorten kommt Cloud Computing an seine Grenzen. Abhilfe verspricht ein neuer Edge-Server von Atos.
Der französische IT-Dienstleister Atos hat einen Edge-Computing-Server vorgestellt, der nach Angaben des Unternehmens zu den weltweit leistungsstärksten Computern gehört, die außerhalb des klassischen Rechenzentrums eingesetzt werden können. Der BullSequana Edge eignet sich laut Atos insbesondere für Bereiche, in denen schnelle Antwortzeiten entscheidend sind. Als Beispiele nennt der Hersteller Industrie 4.0, autonome Fahrzeuge, das Gesundheitswesen sowie die Sicherheit im Einzelhandel und etwa an Flughäfen.
Um diese Aufgaben zu erfüllen, enthält ein BullSequana Edge einen Xeon-D-Prozessor mit 16 Kernen, bis zu 512 GByte Arbeitsspeicher und zwei SATA-Laufwerke zur Speicherung von Daten. Optional können zwei Tesla-T4-Grafikkarten von Nvidia und auch ein Field Programmable Gate Array (FPGA) integriert werden. Dabei handelt es sich um zusätzliche SoCs (System-on-a-Chips), die selbst ein komplettes System enthalten, um bestimmte Aufgaben besonders effektiv erledigen zu können.
Server für den Netzwerk-Edge
Die neuen Edge-Server eignen sich vor allem für Standorte, die nur schlecht oder mit begrenzten Bandbreiten angebunden sind. Sie können also direkt dort eingesetzt werden, wo ihre Rechenkraft benötigt wird. Der Hersteller nennt drei Haupt-Einsatzfelder: Mit der Lösung Atos Edge Computer Vision sollen sich beispielsweise Merkmale wie Gesichter, Emotionen oder Verhaltensweisen aus den Aufnahmen von Überwachungskameras extrahieren und analysieren lassen. Auf Grundlage dieser Berechnungen können dann automatisch bestimmte Aktionen ausgelöst werden.
Weitere Lösungen umfassen Atos Edge Data Analytics, um auch am Netzwerkrand Big Data betreiben zu können, sowie Atos Edge Data Container (EDC). Laut Atos ist EDC eine All-in-One-Containerlösung, die als dezentrales IT-System am Edge betrieben werden kann.
Zur Integration eines BullSequana Edge in ein Netzwerk wird keine Ethernet-Verbindung benötigt. Es genügen auch schon eine LoRa-Funkverbindung (Long Range), GSM oder WLAN, um den Server mit einem Wide Area Network (WAN) zu verbinden. Zu den Besonderheiten gehört außerdem, dass er mit einem System ausgestattet ist, um physische Angriffe zu erkennen. Wird eine solche Attacke registriert, schaltet sich das System automatisch ab. Verfügbar ist der neue Server laut Atos ab sofort.
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