Test
18.06.2015
Netzwerkmanagement
1. Teil: „OpenNMS Netzwerkmanager im Test“

OpenNMS Netzwerkmanager im Test

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OpenNMS
Die Open-Source-Software OpenNMS präsentiert sich im Test umfangreich, flexibel und leistungsfähig. Allerdings ist das Tool nicht besonders zugänglich.
OpenNMS ist ein Open-Source-Projekt. Es wurde unter Linux auf Basis von Java, Tomcat, Postgre­SQL und RRD-Tool entwickelt, um große Unternehmensnetzwerke zu verwalten. Dabei sollte es jedoch flexibel genug sein, um jedem Anwendungsprofil gerecht zu werden.
  • OpenNMS: Das Open-Source-Tool begrüßt den Anwender mit etwas Statistik und den wichtigsten Nachrichten.
Neben Linux unterstützt OpenNMS auch Windows, OS X und Solaris. Die Installation ist einfach, wenn auch etwas umständlicher als bei den meisten Kaufprodukten, denn sie umfasst mehrere Schritte. So muss zunächst das Java SDK in­stalliert werden, dann PostgreSQL und schließlich OpenNMS selbst. Auch die Inbetriebnahme ist etwas sperrig, weil sie über die Eingabeaufforderung erfolgen muss. Sobald das Programm läuft, kann über das Webinterface darauf zugegriffen werden.
Die Konsole ist einfach und nicht sonderlich intuitiv, aber zweckmäßig gestaltet. Die „Home“-Ansicht zeigt eine nach Server-Klassen aufgeschlüsselte Verfügbarkeitsstatistik, da­rüber gewährt eine Menüleiste Zugriff auf die zahlreichen Funktionen. Ein Suchlauf über den IP-Bereich des Netzwerks findet automatisch alle angeschlossenen Geräte.
In der Node-Liste erhält man detaillierte Informationen über jeden einzelnen Knoten, etwa zu Verfügbarkeit, Ausfallzeiten und kürzlich aufgetretenen Events. Eine Diagramm-Seite fasst in sehr einfachen Balkengrafiken Node-Übersicht, aufgetretene Alarme und die Ausfälle der vergangenen Woche zusammen.
Tabelle:

2. Teil: „Nützliche Pfad-Alarme in OpenNMS“

Nützliche Pfad-Alarme in OpenNMS

Ausfälle, Alarme und Events werden in der Konsole erfasst. Alarme können Benachrichtigungen per E-Mail oder SMS auslösen. Ein nützliches Detail ist dabei die Möglichkeit, sogenannte Path Outages zu definieren. Streikt eine kritische Komponente, deren Ausfall gleich eine ganze Reihe von nachgeordneten Geräten unerreichbar macht, dann sendet OpenNMS nur eine Nachricht über den Ausfall des Pfades, anstatt für jedes nicht ansprechbare Gerät einen eigenen Alarm zu generieren.
Die Reporting-Funktion erstellt Graphen, unter anderem aus SNMP-Polls, und generiert etwa Uptime- oder Verfüg­barkeitsberichte. Auch Performance-Daten wie ICMP- und HTTP-Reaktionszeiten lassen sich erfassen. Nahezu jede benötigte Information ist abrufbar, indem man das System entsprechend anpasst. Hier zeigt sich jedoch die Kehrseite der Medaille:  Anpassungen und Konfigurationsänderungen laufen in vielen Fällen über XML-Dateien und Scripts. Dies erfordert vom Administrator einige Einarbeitung, wie generell Kenntnisse in Java-Programmierung und Debugging im Umgang mit OpenNMS nicht schaden können.
Tabelle:

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Daneben hätte das doch recht sperrige Webinterface dringend eine Überarbeitung nötig. Ein System, das theoretisch Tausende von Geräten verwalten kann, sollte diese nach Standort oder Typ gruppiert anzeigen können, statt in einer linearen Liste, durch die man sich hindurchscrollen muss.

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