Test
04.11.2015
Stereolithografie
1. Teil: „Formlabs Form 1+ 3D-Drucker im Test“

Formlabs Form 1+ 3D-Drucker im Test

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Formlabs
Der Stereolithografie-Drucker Form 1+ eignet sich vor allem für die Entwicklung von Prototypen. com! professional hatte den 3D-Drucker von Formlabs im Test.
3D-Drucker sind mittlerweile ein gewohnter Anblick bei Elektro-Discountern. Meist wirken sie etwas unförmig, mit Galgen und Auslegern, auf denen sich der Druckkopf in den drei Achsen bewegt. Das Druckmaterial hängt in einer großen Spule irgendwo außen am Drucker und schlängelt sich über eine abenteuerlich wirkende Zuleitung zum Druckkopf. Ganz anders der Form 1+ von Formlabs.
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Der Stereolithografie-Drucker Form 1+ eignet sich vor allem für die Entwicklung von Prototypen. com! professional hatte den 3D-Drucker von Formlabs im Test.
Der Stereolithografie-Drucker (SLA/STL) gibt sich schon rein äußerlich wesentlich eleganter als der Großteil seiner FDM-Kollegen (Fused Deposition Modeling). Der geschlossene Block aus einer grauen Metallbasis, die den Laser beherbergt, und einem UV-Licht-abschirmenden, orangeroten Kunststoffaufsatz wirkt fast wie ein Kunstobjekt auf dem Schreibtisch. Statt Plastikmaterial auf Spulen wie bei FDM-Druckern kommt beim Form 1+ flüssiges Kunstharz zum Einsatz, das in einen flachen, ebenfalls UV-undurchlässigen Tankbehälter eingefüllt wird.
Die beiliegende Software beschränkt sich aufs Wesentliche: Man kann ein Modell laden, skalieren, duplizieren, platzieren und automatisch mit Stützstrukturen versehen lassen. Die Auflösung lässt sich in drei Stufen von 0,025 bis 0,1 mm einstellen. Schon bei der „gröbsten“ Einstellung – die der feinsten Auflösung der meisten FDM-Drucker entspricht – sind die Ausdrucke deutlich glatter und ansehnlicher als die Ergebnisse im Schmelzdruckverfahren. Die Druckzeit kommt der eines FDM-Druckers nahe.
Tabelle:

Beeindruckend ist die Einfachheit, mit der beim Form 1+ der 3D-Druck vonstattengeht. Kein Vorheizen, Kalibrieren, Experimentieren mit diversen Temperaturen, keine Fummelei – hier kann man tatsächlich von Plug and Play sprechen.
Nach dem Druck muss man allerdings das noch anhaftende, nicht ausgehärtete Kunstharz vom Modell entfernen, indem man es nach der Entnahme aus dem Drucker und dem Lösen von der Druckplattform in Isopropyl-Alkohol schwenkt und badet.
Dazu wird eine Nachbearbeitungsstation mitgeliefert, die aus einer Ablage für die Druckplattform, zwei verschließbaren Alkoholbehältern und einer Werkzeugablage besteht. Werkzeug, etwa ein Metallspatel, eine Pinzette und ein Schwenksieb, ist ebenfalls inbegriffen.
2. Teil: „Qualität und Preis des Form 1+ 3D-Drucks“

Qualität und Preis des Form 1+ 3D-Drucks

Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Jedoch sollte man, wenn man keine eigenen Prototypen erstellt, darauf achten, dass die Modelle speziell für den Stereolithografie-Druck geeignet sind. Drucke mit STL-Dateien, die für FDM-Drucker optimiert waren, ergaben im Test teilweise deutliche Abweichungen in den Maßen.
Auch sollte man sich vor jedem Ausdruck am Bildschirm noch einmal versichern, dass das Modell so platziert ist, wie es sein sollte. Die Software platziert die Modelle beim Laden mehrerer Modelle nicht automatisch, sondern sorgt lediglich dafür, dass sich die Grundflächen nicht überschneiden. So kann es passieren, dass schräg gestellte Teile ineinander verschränkt gedruckt werden, wenn man vergisst, sie abschließend platzieren zu lassen.
Angesichts der Materialpreise sind solche Fehldrucke durchaus ärgerlich. Formlabs liefert derzeit sieben Sorten Kunstharz zu Preisen ab 135 Euro pro Liter. Dazu gehören ein „gewöhnliches“ Harz in Transparent, Weiß, Grau und Schwarz sowie ein flexibles, ein besonders stabiles und ein gussfähiges Harz, mit dem sich Modelle für den Formguss herstellen lassen. Zu den Verbrauchsmaterialien zählen auch der Harztank und die Druckplattform, die eine beschränkte Lebensdauer haben. Man kann sie für rund 50 beziehungsweise 90 Euro nachkaufen.
Tabelle:


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