Bildbearbeitung
05.01.2014
Weißabgleich & Co.
1. Teil: „Das RAW-JPEG-Dilemma“

Das RAW-JPEG-Dilemma

Viele Digitalkameras speichern die Bilder auf Wunsch im RAW- und im JPEG-Format. Welches der beiden Formate das bessere ist, erklärt dieser Artikel.Viele Digitalkameras speichern die Bilder auf Wunsch im RAW- und im JPEG-Format. Welches der beiden Formate das bessere ist, erklärt dieser Artikel.Viele Digitalkameras speichern die Bilder auf Wunsch im RAW- und im JPEG-Format. Welches der beiden Formate das bessere ist, erklärt dieser Artikel.
Viele Digitalkameras speichern die Bilder auf Wunsch im RAW- und im JPEG-Format. Welches der beiden Formate das bessere ist, erklärt dieser Artikel.
Wer sich ein wenig mehr mit seiner Digitalkamera auseinandersetzt, der steht irgendwann vor der Frage, ob er Bilder im JPEG- oder im RAW-Format speichern soll – oder sogar in beiden Formaten gleichzeitig.
Es gibt viele Vor- und einige scheinbare Nachteile des RAW-Formats. Vorweg: RAW liefert immer das bessere Ergebnis und eventuell misslungene Aufnahmen lassen sich, wenn im RAW-Format gespeichert, oft noch retten. Dafür können JPEG-Bilder sofort verwendet werden, weil die Kamera sie optimiert.
Warum RAW das bessere Format ist, zeigt der Artikel.

RAW speichert 16.384 Stufen je Farbe

Wenn Sie mit einer Digitalkamera ein Bild aufnehmen, dann wird die Szene nicht mehr wie früher auf einen lichtempfindlichen Film gelenkt, sondern auf einen lichtempfindlichen Chip projiziert. Dieser Chip ist horizontal und vertikal in Pixel aufgeteilt, jedes Pixel ist wiederum unterteilt in Subpixel. Für jede der drei Farben Rot, Grün und Blau, gibt es ein Subpixel.
Die Subpixel messen die Lichtmenge eines der drei Farbanteile Rot, Grün und Blau. Das rote Subpixel misst also den roten Farbanteil des eingefangenen Lichts, das grüne Subpixel entsprechend den grünen Farbanteil.
Bilderstrecke
Viele Digitalkameras speichern die Bilder auf Wunsch im RAW- und im JPEG-Format. Welches der beiden Formate das bessere ist, zeigt die Bildergalerie.
Je nachdem, welcher Preisklasse Ihre Kamera zuzuordnen ist, kann der verbaute Bildsensor zwischen 4096 und 16.384 Stufen je Farbanteil unterscheiden. Bei insgesamt drei Farbkanälen – Rot, Grün und Blau – bedeutet dies 68,7 Milliarden bis 4,4 Billionen unterschiedliche Farben je Pixel. Wenn Sie das aufgenommene Bild in einer RAW-Datei speichern, dann werden sämtliche der bis zu 4,4 Billionen Farben je Pixel in die Datei geschrieben.
Komplett anders sieht das aber aus, wenn Sie Ihre Fotos von der Kamera im JPEG-Format speichern lassen. Denn das JPEG-Format sieht in der Regel maximal 256 unterschiedliche Farbstufen je Farbanteil vor. Bei drei Farben ergibt das nur 16,7 Millionen unterschiedliche Farben je Pixel. Das ist nur ein Bruchteil des Farbumfangs, der in einer RAW-Datei enthalten wäre. RAW enthält also 4096- bis 262.144-mal so viele unterschiedliche Farbstufen wie JPEG.
Als Vergleich: Monitore stellen rund 4,3 Milliarden unterschiedliche Farben dar. Damit bleibt das JPEG-Format mit seinen 16,7 Millionen Farben deutlich unter den Möglichkeiten dessen, was Sie am Bildschirm sehen könnten. Das RAW-Format liegt – selbst bei preisgünstigeren digitalen Spiegelreflexkameras – weit darüber und reizt den Farbraum des Monitors somit maximal aus.
2. Teil: „RAW speichert viel mehr Details als JPEG“

RAW speichert viel mehr Details als JPEG

Es gibt aber noch weitere Eigenschaften des JPEG-Formats, die gegen dessen Verwendung und für das RAW-Format sprechen.
  • Artefakte: Das JPEG-Format speichert Bilder verlustbehaftet, es gehen also Bildinformationen verloren. Bei starker Komprimierung bilden sich Artefakte, wie hier bei den Wolken
So ist RAW ein verlustfreies Format. Das heißt, dass sämtliche Daten, die der Chip der Digitalkamera aufgezeichnet hat, unverändert und unkomprimiert in die RAW-Datei geschrieben werden. Das in einer RAW-Datei gespeicherte Bild entspricht also exakt der von Ihnen gemachten Aufnahme.
JPEG ist hingegen ein verlustbehaftetes Dateiformat. Es zielt ausdrücklich darauf ab, Bildinformationen zu eliminieren, um die Dateigröße zu verringern. Eine der Maßnahmen ist dabei die bereits erwähnte Reduktion auf höchstens 16,7 Millionen Farbstufen je Pixel.
Außerdem speichert JPEG ein Bild nicht Pixel für Pixel. Stattdessen fasst JPEG mehrere benachbarte Pixel zusammen, in Einheiten von 8 x 8 Pixeln, und errechnet aus den Pixeln mehrere Durchschnittswerte. Je gröber die Berechnungen sind, desto kleiner wird die Datei, aber desto schlechter ist auch die Bildqualität. Sehr stark komprimierte Bilder sind an der Artefaktbildung zu erkennen.
Bilderstrecke
Viele Digitalkameras speichern die Bilder auf Wunsch im RAW- und im JPEG-Format. Welches der beiden Formate das bessere ist, zeigt die Bildergalerie.
Bevor die Digitalkamera das Bild aber überhaupt als JPEG speichert, nimmt sie bereits eine Entwicklung der Bilder vor. Dabei wird die Farbbalance justiert, ein Weißabgleich durchgeführt, in der Regel die Sättigung angehoben, der Kontrast verändert, nachgeschärft und aufgehellt. Bei vielen digitalen Kompaktkameras wird sogar automatisch eine Objektivkorrektur vorgenommen, um Verzeichnungen durch Weitwinkel oder Vignettierung zu entfernen.
Welche Entwicklungsmaßnahmen die Kamera vornimmt, und vor allem in welchem Umfang, das hängt einzig und allein davon ab, welche Vorgaben ein Techniker bei der Programmierung der Kamera festgelegt hat. Dafür kann die als JPEG gespeicherte Aufnahme in der Regel ohne Nachbearbeitung direkt als Foto ausgedruckt werden.
3. Teil: „RAW erlaubt nachträglichen Weißabgleich“

RAW erlaubt nachträglichen Weißabgleich

Das Umgebungslicht entscheidet, wie die Farbe einer Oberfläche wirkt. Bei Kerzenschein sind weiße Flächen eher rötlich, bei Blitzlicht hingegen bläulich. Um solche Farbverfälschungen zu vermeiden, führt die Digitalkamera entweder einen automatischen Weißabgleich durch oder Sie stellen an der Kamera manuell ein, welches Umgebungslicht herrscht.
  • Nachträglicher Weißabgleich: Programme wie Rawtherapee ermöglichen einen nachträglichen Weißabgleich. Das funktioniert aber nur mit Bildern im RAW-Format
Einen Weißabgleich müssen Sie aber nur dann vornehmen, wenn Sie Ihre Bilder im JPEG-Format speichern. Die Kamera korrigiert den möglichen Farbstich des Bildes während der Entwicklung und schreibt das Bild erst danach als JPEG-Datei auf die Speicherkarte. Wenn Sie hier einen falschen Weißabgleich auswählen, dann lässt sich der Farbstich im Nachhinein meist nur mit Mühe oder überhaupt nicht korrigieren.
Speichern Sie Ihre Bilder hingegen im RAW-Format, dann wird der von Ihnen festgelegte oder von der Kamera automatisch ermittelte Wert für den Weißabgleich zwar in der Datei als Information gespeichert, aber nicht auf das Bild angewendet. Die Originalaufnahme bleibt also erhalten.
Wenn Sie das Bild dann in Adobe Lightroom (120 Euro) oder Raw Therapee entwickeln, können Sie den Weißabgleich auf Basis der hinterlegten Informationen durchführen; das wäre dann die Option „Wie Aufnahme“.
Natürlich lassen sich beim Weißabgleich auch andere Vorgaben wie „Sonnenlicht“ oder „Wolkig“ wählen. Alternativ nimmt etwa Lightroom auch einen automatischen Weißabgleich für Sie vor oder Sie stellen den Weißabgleich von Hand mit dem entsprechenden Schieberegler ein.
Bilderstrecke
Viele Digitalkameras speichern die Bilder auf Wunsch im RAW- und im JPEG-Format. Welches der beiden Formate das bessere ist, zeigt die Bildergalerie.
Wenn Sie Ihre Aufnahmen also im RAW-Format speichern, dann verhindern Sie Farbverfälschungen. Es stört aber nicht, wenn Sie bei der Aufnahme schon einen automatischen Weißabgleich vornehmen lassen. So steht die Information später bei Bedarf zur Verfügung.
4. Teil: „Über- und Unterbelichtung korrigieren“

Über- und Unterbelichtung korrigieren

Nicht immer ist auf dem Display der Kamera zu erkennen, ob das Bild tatsächlich richtig belichtet ist. Die Displays sind klein, bei Sonnenlicht sind viele Displays kaum abzulesen. So kommt es gerade bei Szenen mit starken Lichtquellen immer wieder zu Über- oder Unterbelichtung.
  • Histogramm: Das Histogramm zeigt die Helligkeitsverteilung eines Bildes. Nutzt es die gesamte Diagrammbreite, dann ist das Foto ausgewogen belichtet
Ein guter Anhaltspunkt für eine richtige Belichtung ist das Histogramm. Es sollte sich möglichst gleichmäßig über die gesamte Breite verteilen und weder links noch rechts an- oder gar ausschlagen.
Wurde ein Bild doch einmal falsch belichtet, dann lässt es sich – sofern im RAW-Format gespeichert – im Nachhinein meist noch retten. Was bei einem Bild im JPEG-Format oft nur wie eine einheitlich weiße oder schwarze Fläche aussieht, besteht im RAW-Format noch aus vielen feinen Abstufungen. Das liegt daran, dass Bilder im RAW-Format mindestens 4096-mal so viele Farbstufen kennen.
Bilderstrecke
Viele Digitalkameras speichern die Bilder auf Wunsch im RAW- und im JPEG-Format. Welches der beiden Formate das bessere ist, zeigt die Bildergalerie.
Das heißt: Eine Farbstufe Unterschied in einer JPEG-Datei entspricht in einer RAW-Datei 4096 bis 262.144 Zwischenstufen. Aus diesen Zwischenstufen lassen sich dann bei der Nachbearbeitung die notwendigen Details deutlich herausarbeiten, und Über- und Unterbelichtungen lassen sich bis zu einem gewissen Grad noch korrigieren.
  • HDR: HDR-Bilder zeichnen sich durch einen extremen Dynamikumfang aus. Die Bilder wirken deshalb oft unnatürlich und künstlich, aber dennoch beeindruckend
Das geht sogar so weit, dass sich aus einer einzelnen RAW-Datei unter Umständen sogenannte HDR-Bilder erstellen lassen. HDR steht für High Dynamic Range. Damit sind Bilder gemeint, die einen hohen Dynamikumfang haben, also extreme, detailreiche Helligkeitsunterschiede. Normalerweise werden dazu mehrere Belichtungen einer Szene aufgenommen, etwa einmal normal belichtet, einmal unterbelichtet und einmal überbelichtet. Kombiniert man diese drei Aufnahmen, dann erhält man ein Bild, das sowohl in den dunklen und mittleren als auch den hellen Bereichen hoch detailliert und kontrastreich ist, aber immer leicht künstlich wirkt.
5. Teil: „RAW muss von Hand entwickelt werden“

RAW muss von Hand entwickelt werden

Lassen Sie Ihre Aufnahmen von Ihrer Kamera direkt im JPEG-Format speichern, dann nimmt Ihre Kamera bereits die Entwicklung und Aufbereitung der Bilder vor. Das spart Ihnen jede Menge Zeit. Speichern Sie die Aufnahmen hingegen im RAW-Format, dann müssen Sie Ihre Bilder später am Rechner grundsätzlich bearbeiten und zusätzliche Zeit investieren.
  • Raw Therapee: Ohne ein Programm wie Raw Therapee oder Adobe Lightroom geht’s nicht. Damit verwalten und entwickeln Sie Ihre RAW-Dateien
Zur Entwicklung der Aufnahmen benötigen Sie auf jeden Fall ein Programm, etwa Adobe Lightroom oder Raw Therapee, das die im Rohformat vorliegenden Bilder überhaupt lesen kann. Die Arbeitsweise dieser Programme sieht zudem vor, dass Sie die Bilder innerhalb des Programms ordnen und sortieren. Sie müssen sich also auch mit der Bedienung der Programme auseinandersetzen und den Umgang damit lernen.
Vorteil: RAW-Dateien können nur gelesen werden. Jede Änderung, die Sie an einer Aufnahme vornehmen, etwa Objektivkorrektur, Änderung der Helligkeit und des Kontrasts, Weißabgleich und punktuelle Korrekturen, speichert Lightroom deshalb in einer Datenbank, aber nie in der original RAW-Datei. Das Original bleibt also immer erhalten, sodass Sie bei Bedarf auf diese Version zurückspringen und alle Änderungen zurücknehmen oder auch einfach Kopien einer Aufnahme erstellen und diese weiterbearbeiten können.
Bilderstrecke
Viele Digitalkameras speichern die Bilder auf Wunsch im RAW- und im JPEG-Format. Welches der beiden Formate das bessere ist, zeigt die Bildergalerie.
Anders sieht das bei einer JPEG-Datei aus, die Sie mit Adobe Photoshop bearbeiten. Alle Änderungen werden unwiderruflich in der Quelldatei gespeichert. Aber auch JPEG-Dateien lassen sich in Lightroom importieren und genauso nachbearbeiten wie RAW-Dateien.
6. Teil: „RAW benötigt viermal mehr Speicherplatz“

RAW benötigt viermal mehr Speicherplatz

RAW-Dateien enthalten sämtliche Details, die der Bildsensor der Kamera aufgenommen hat. Zudem sind diese Daten unkomprimiert. Entsprechendgroß sind die Dateien also. Eine Canon EOS 650D erzeugt RAW-Dateien, die 21 bis 22 MByte belegen, bei rund 18 Megapixeln. Je höher die Digitalkamera auflöst, desto mehr Speicherplatz benötigt die einzelne RAW-Datei.
  • Sandisk Extreme SDHC 32 GB: Diese SD-Speicherkarte hat eine Kapazität von 32 GByte. Es passen also rund 1500 Aufnahmen im RAW-Format darauf. Preis: 32 Euro
Eine JPEG-Datei mit der höchsten wählbaren Qualität und bei gleicher Auflösung ist hingegen nur 5 bis 10 MByte groß. Entscheidet man sich für die geringste JPEG-Qualität, dann schrumpfen die Dateien auf bis zu 1 MByte, also einen Bruchteil einer RAW-Datei.
Eine 32 Gigabyte fassende Speicherkarte reicht für rund 1500 Aufnahmen im RAW-Format und mindestens 3200 bis 6400 Aufnahmen im JPEG-Format. In den Anfängen der digitalen Fotografie war der hohe Speicherbedarf ein aber Grund gegen das RAW-Format. Denn der Speicherplatz auf Speicherkarten war seinerzeit sehr teuer und auch Festplatten wurden noch nicht im Terabyte, sondern in Gigabyte bemessen.
Mittlerweile kostet 1 GByte Speicherkapazität bei einer sehr schnellen und qualitativ hochwertigen SD-Speicherkarte ziemlich genau 1 Euro. Und eine Festplatte, die 1 Terabyte fasst, ist schon für rund 70 Euro zu haben.
Bilderstrecke
Viele Digitalkameras speichern die Bilder auf Wunsch im RAW- und im JPEG-Format. Welches der beiden Formate das bessere ist, zeigt die Bildergalerie.
Speicherplatz ist also günstig wie nie zuvor, weshalb dies kein Argument mehr gegen das RAW-Format ist. Speicherplatz ist sogar so günstig zu haben, dass man die Aufnahmen problemlos im RAW- und im JPEG-Format speichern kann.
7. Teil: „Schnelle Speicherkarten gefragt“

Schnelle Speicherkarten gefragt

Problematisch wird die Größe von RAW-Dateien bei Reihenbildaufnahmen mit der Digitalkamera. Jede gute Digitalkamera hat einen Pufferspeicher, in dem die gerade gemachten Aufnahmen zwischengespeichert werden. Erst im nächsten Schritt schreibt die Kamera dann die Aufnahmen auf die Speicherkarte.
Der Pufferspeicher ist in der Regel ausreichend groß bemessen. So passen in den Pufferspeicher einer Canon EOS 650D rund 22 Bilder im JPEG-Format mit geringer Kompression, bei einer Bildfrequenz von fünf Bildern pro Sekunde. Es lässt sich also eine aus 22 Bildern bestehende Reihenbildaufnahme über vier Sekunden anfertigen.
Bilderstrecke
Viele Digitalkameras speichern die Bilder auf Wunsch im RAW- und im JPEG-Format. Welches der beiden Formate das bessere ist, zeigt die Bildergalerie.
Speichern Sie die Bilder hingegen im RAW-Format, dann reicht der Pufferspeicher nur für sechs Reihenbildaufnahmen. Bereits nach etwas mehr als einer Sekunde wäre der Pufferspeicher also voll. Noch weniger Platz bleibt im Pufferspeicher, wenn Sie die Aufnahmen sowohl im JPEG- als auch im RAW-Format speichern.
Reihenbildaufnahmen wären ohne Pufferspeicher quasi unmöglich. Denn viele Speicherkarten können nur 4 bis 10 MByte/s schreiben, nur sehr gute und teure schaffen 45 MByte/s. Müsste die Kamera die Dateien direkt auf die Speicherkarte schreiben, könnten Sie pro Sekunde höchstens ein Bildaufnehmen.
on dieser Einschränkung sind Sie aber nur dann betroffen, wenn Sie Rei henaufnahmen machen, etwa bei VSportveranstaltungen mit sich schnell bewegenden Objekten. In allen anderen Fällen ist der Pufferspeicher schnell genug auf die Speicherkarte geleert, um nicht an die Grenze zu stoßen.
8. Teil: „Es gibt Tausende RAW-Formate“

Es gibt Tausende RAW-Formate

Das RAW-Format ist keine klassische Bilddatei, die Sie mit einem Bildbearbeitungsprogramm öffnen können. Jeder Hersteller hat vielmehr sein eigenes RAW-Format, das sogar von Kameramodell zu Kameramodell variieren kann. Das ist vergleichbar mit dem Unterschied zwischen JPEG, PNG und BMP.
Um die im RAW-Format vorliegenden AufAufnahmen öffnen zu können, benötigen Sie also immer auch ein Programm, das das von Ihrer Kamera verwendete RAW-Format auch lesen kann. Programme wie Adobe Lightroom haben damit überhaupt keine Probleme. Hier werden regelmäßig und in den meisten Fällen rechtzeitig Updates für die neuen Kameramodelle nachgelegt – was ja auch im Interesse der Kamerahersteller liegt.
Bilderstrecke
Viele Digitalkameras speichern die Bilder auf Wunsch im RAW- und im JPEG-Format. Welches der beiden Formate das bessere ist, zeigt die Bildergalerie.
Möchten Sie die Bilder hingegen mit Adobe Photoshop oder Windows anzeigen, dann wird es schon schwieriger. Für Windows gibt es ein Codec-Pack. Es ist im folgenden Abschnitt „RAW-Format: Microsoft-Kamera-Codec-Paket“ beschrieben.
9. Teil: „RAW unter Windows: Microsoft-Kamera-Codec-Paket“

RAW unter Windows: Microsoft-Kamera-Codec-Paket

  • Windows-Fotoanzeige: Dank des Codec-Pakets lassen sich RAW-Dateien – zu erkennen an der Dateiendung CR2 – in der Windows-Fotoanzeige betrachten
Um RAW-Dateien öffnen zu können, benötigen die Grafikprogramme Codecs. Microsoft hat ein Codec-Paket zusammen gestellt, mit dem sich RAW-Bilder zum Bei spiel in der Windows-Fotoanzeige darstellen lassen.
Das kostenlose Microsoft-Kamera-Codec-Paket enthält zahlreiche Codecs für die RAW-Dateien unterschiedlichster Kamerahersteller und Kameramodelle. Wenn Sie Windows 8 einsetzen, dann ist dieses Codec-Paket für RAW-Dateien bereits auf Ihrem Rechner installiert.
Für alle älteren Windows-Versionen, also Windows XP bis Windows 7, bekommen Sie das Codec-Paket kostenlos von Microsoft. Nach der Installation lassen sich RAW-Dateien direkt mit der Windows-Fotoanzeige öffnen, aber nicht ent wickeln oder exportieren. Dafür wären Adobe Lightroom oder Rawtherapee notwendig.
10. Teil: „Profi-Programm: Adobe Lightroom“

Profi-Programm: Adobe Lightroom

Normalerweise empfehlen wir kostenlose Programme. Diesmal führt unserer Meinung nach aber kein Weg an Adobe Lightroom (120 Euro) vorbei, wenn Sie Ihre im RAW-Format vorliegenden Aufnahmen entwickeln möchten.
  • Adobe Lightroom: Das Programm kostet zwar 120 Euro, ist bei der Entwicklung von RAW-Aufnahmen aber auch der beste Helfer
Adobe hat recht früh damit angefangen, ein eigenes Programm zum Importieren der RAW-Aufnahmen on Digitalkameras zu entwickeln. Daraus entstand Adobe Lightroom.
Lightroom importiert die RAW-Dateien direkt von der Digitalkamera beziehungsweise der Speicherkarte und lädt die Dateien in die eigene Fotoverwaltung. Dort lassen sich die Bilder auf unterschiedliche Arten entwickeln, verbessern, manipulieren und in verschiedene Dateiforma te exportieren.
Die Originaldateien werden dabei nie angefasst, die Änderungen erfolgen immer nur an Kopien. Das Programm ist mittlerweile so gut und mächtig geworden, dass es von fast jedem professionellen Fotografen eingesetzt und meist vorbehaltlos empfohlen wird.
11. Teil: „Freeware-Alternative zu Adobe Lightroom: Raw Therapee“

Freeware-Alternative zu Adobe Lightroom: Raw Therapee

Wer die Investition von 120 Euro für Adobe Lightroom scheut, der muss sich mit dem kostenlosen Tool Raw Therapee anfreunden.
  • Raw Therapee: Das Programm ist ein kostenloser Lightroom-Klon mit deutlich geringerem Funktionsumfang. Für die einfache und schnelle Bildentwicklung reicht das Programm aber aus
Raw Therapee ist kein schlechtes Programm, aber eben kein Adobe Lightroom. Rawtherapee bildet eini ge der Funktionen von Adobe Light room ab, ist aber nicht ganz so bedie nerfreundlich und nicht so mächtig. Dafür ist Raw Therapee auch für Linux erhältlich.
Rawtherapee hat keine eigene Bil derverwaltung, stattdessen legt es in der Verzeichnissen, in denen sich die RAW-Dateien befinden, zusätzliche Dateien ab, die die Bildmanipulationen enthalten. Das ist grundsätzlich in Ordnung, erfordert vom Anwender aber ein sehr gutes Ordnungsprinzip seiner Dateien.
RAW-Aufnahmen lassen sich mit Raw Therapee entwickeln, optimieren und in beliebige Formate exportieren.

mehr zum Thema