Das RAW-JPEG-Dilemma

Automatische Bildkorrektur: Die linke Abbildung zeigt eine im RAW-Format gespeicherte Aufnahme. Wegen des verwendeten Weitwinkels sind die Streben stark gekrümmt. Die rechte Abbildung zeigt die gleiche Aufnahme im JPEG-Format. Die Kamera kennt das Objektiv und hat die Krümmung automatisch entfernt.

Mehr Details: Weil RAW-Bilder viel mehr Abstufungen je Pixel speichern können, sind RAW-Bilder detailreicher, wie die linke Abbildung zeigt. JPEG speichert nicht nur weniger Abstufungen je Pixel als RAW. Auch die verlustbehaftete Kompression ist schuld an der verwaschenen Struktur.

Nachträglicher Weißabgleich bei RAW: Bei Aufnahmen im RAW-Format wird der in der Kamera eingestellte Weißabgleich ignoriert. Hier kommt es im linken Bild zu einem leichten Blaustich. Der Weißabgleich lässt sich bei RAW-Bildern nachträglich beliebig vornehmen. Hier erhält das rechte Bild eine warme, rötliche Farbstimmung.

Nachträglicher Weißabgleich bei JPEG: Die linke RAW-Aufnahme erhielt einen extremen Weißabgleich. Das Ergebnis ist eine Nachtstimmung, Grün und Weiß sind aber noch zu erkennen. Derselbe Weißabgleich führt bei der JPEG-Datei im rechten Bild zu einer blauen Soße. Weiße und grüne Bereiche sind nicht mehr als solche zu erkennen.

Unterbelichtung korrigieren: In der RAW-Datei zeigen selbst dunkle Bereiche noch deutliche Details. Sie ließen sich durch Nachbelichtung noch weiter herausarbeiten. In der JPEG-Datei reichen die Farbabstufungen hingegen nicht aus. Rucksack, rechter Ärmel und Brust sind eine einzige schwarze Fläche.