26.06.2015
Zu billig?
1. Teil: „Telekom droht Preisdumping-Verfahren“
Telekom droht Preisdumping-Verfahren
Autor: Andreas Fischer
Shutterstock/donvictorio
Unter den TK-Anbietern in Deutschland ist eine Rabattschlacht entbrannt. Nun streiten sie sich vor der Bundesnetzagentur über die Höhe der VDSL-Tarife und über die Leitungsentgelte der Telekom.
Die Deutsche Telekom dreht bei Internetanschlüssen weiter an der Preisschraube und bewirbt in Ballungsräumen wie Berlin, Stuttgart, München und Köln fleißig Rabatte. Das freut die Endkunden, aber nicht die Konkurrenten. So hat die Bundesnetzagentur jetzt auf Antrag mehrerer Wettbewerber ein Prüfverfahren zu einem möglichen Entgeltmissbrauch eingeleitet.
Laut Breko berechnet die Telekom ihren Konkurrenten für einen 50-MBit/s-VDSL2-Anschluss aber 30,99 Euro brutto, also mehr als ihren privaten Kunden. „Wir haben nichts gegen attraktive Angebote für Endkunden“, kommentierte Breko-Geschäftsführer Stephan Albers. „Allerdings sollte die Deutsche Telekom dann nicht nur sich, sondern auch ihre (Festnetz-)Wettbewerber in die Lage versetzen, mit attraktiven Preisen auftreten zu können.“
Der Breko-Verband fordert von der Telekom eine Absenkung der Vorleitungspreise. Würden diese bundesweit entsprechend angepasst, dann könnte die Telekom ihre Angebote flächendeckend und nicht mehr nur in Ballungsräumen anbieten. Außerdem könnten dann auch die Wettbewerber des Ex-Monopolisten, die oft noch auf die Leitungen der Telekom angewiesen sind, attraktive Angebote erstellen.
2. Teil: „Die Sicht der Telekom
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Die Sicht der Telekom
Über das „Kontingent-Modell“, das man in Köln auch mit Netcologne vereinbart habe, „können Wettbewerber das Vorleistungsprodukt für VDSL für 18,18 Euro netto bei uns einkaufen“, sagte ein Telekom-Sprecher. Netcologne war am Freitagnachmittag für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen.
Man sei gezwungen, auf regional unterschiedliche Wettbewerbssituationen zu reagieren, so der Telekom-Sprecher. In einigen Ballungsgebieten habe man einen Marktanteil von unter 30 Prozent. Die Bundesnetzagentur habe man über die regionalen Tarifangebote „umfassend informiert“. Ein Missbrauchsverfahren gebe es nicht. Das mag stimmen, es handelt sich laut Breko-Verband ja auch um ein Prüfverfahren.
Die Bundesnetzagentur hat gegenüber com! professional bestätigt, dass „zwei Anträge wegen Entgeltmissbrauchs zu dem Tarif Magenta Zuhause der Telekom Deutschland GmbH eingereicht“ worden seien. Weitere Aussagen zu „laufenden Verfahren“ wollte der Sprecher jedoch nicht machen.
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