20.03.2020
Corona
RKI bekam von Telekom anonymisierte Bewegungsdaten
Autor: dpa
Volodymyr Baleha / shutterstock.com
Um überprüfen zu können, ob die ergriffenen Maßnahmen gegen die Coronavirus-Ausbreitung greifen, hat die Telekom anonymisierte Bewegungsdaten von Handy-Nutzern an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat von der Deutschen Telekom kostenlos anonymisierte Bewegungsdaten von Handy-Nutzern erhalten, damit es den Erfolg von Maßnahmen gegen die Coronavirus-Ausbreitung einschätzen kann. "Die Daten zeigen uns, ob insgesamt die Mobilität der Bevölkerung nachgelassen hat", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin. "Es sind aggregierte, anonymisierte Daten und keine individuellen Daten", betonte er.
Das Robert-Koch-Institut müsse beurteilen können, warum es Rückgänge oder Anstiege bei Infektionszahlen gibt. "Wenn wir sehen, dass die Menschen die Maßnahmen gar nicht umsetzen - und das sehen wir anhand dieser aggregierten Daten - dann sehen wir den Grund dafür, dass die Intervention, die wir wünschen, nicht erfolgreich ist", erläuterte Wieler. Die Daten könne man sowieso kaufen, "wir kriegen sie nur diesmal umsonst".
"Es handelt sich um bundesweite Daten, die auf Bundesländer und Kreis-Gemeinde-Schlüssel heruntergebrochen werden können", erklärte ein Sprecher der Deutschen Telekom. "Aussagen zu Aufenthaltsorten oder Bewegungsspuren einzelner Mobilfunknutzer, also das individuelle Tracking von positiv getesteten Personen, sind ausgeschlossen", betonte er. Die Telekom habe am Dienstagabend fünf Gigabyte an Daten an das Robert-Koch-Institut übermittelt. Kommende Woche werde es eine weitere unentgeltliche Datenlieferung geben.
Bundesdatenschutzbeauftragter hält Maßnahmen für vertretbar
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hält die Maßnahme in der gewählten Form für vertretbar. "Vor allem unter den aktuellen Umständen spricht nichts gegen die Weitergabe dieser Daten zum Zweck des Gesundheitsschutzes", schrieb Kelber am Mittwoch bei Twitter. Es handele sich um Daten, die keine Rückschlüsse auf einzelne Personen ermöglichten. Aktuell werde in anderen Staaten während der Coronavirus-Pandemie der Datenschutz teilweise vernachlässigt. "In Deutschland sehe ich dafür keinen Grund, denn alle Lösungen lassen sich auch grundrechtskonform gestalten."
Die Bundesregierung betonte auf Anfrage, die Einführung einer flächendeckenden Handydaten-Auswertung sei in Deutschland nicht geplant.
Der Telekom zufolge wurde das Verfahren zur Datenübergabe gemeinsam mit Datenschutzbehörden entwickelt und 2015 vom Bundesdatenschutzbeauftragten abgenommen. Über die Übermittlung an das RKI hatte zuerst der "Tagesspiegel" berichtet.
Per eSIM
Freenet startet eigenes Angebot für Daten-Roaming
Mit "freenet Travel" startet der Anbieter ein eigenes Daten-Roaming, das per eSIM von Neu- und Bestandskunden per eSIM auf dem Smartphone oder Tablet aktiviert werden.
>>
Erste Antenne
O2 Telefónica startet O-RAN im Netz mit Technik von Samsung
Mit Open-RAN (O-RAN) startet O2 Telefónica eine neue Netztechnologie im kommerziellen Betrieb. Dazu kommt erstmals Samsung als Ausrüster in Deutschland zum Einsatz.
>>
Zum Jubiläum
Netcom startet Reise-Incentive nach Miami
Der Distributor Netcom feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag. Aus diesem Anlass veranstaltet das Unternehmen gemeinsam mit O2 ein Reise-Incentive, bei dem die Gewinner nach Florida reisen dürfen.
>>
Datenverfügbarkeit
Where EDGE Computing meets 5G
Logistik- und Produktionsprozesse sollen flüssig und fehlerfrei laufen. Maschinen und Personal müssen im Takt funktionieren. Zulieferer haben just-in-time anzuliefern. Dies stellt hohe Anforderungen an die lokale Datenübertragung. Welche Technik bietet sich dazu an?
>>