Telekom
20.10.2015
Kartellvorwürfe

Deutsche Telekom beschwert sich über Google

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Shutterstock/Jerry Sliwowski
Neuer Angriff gegen Google: Die Deutsche Telekom wirft dem Konzern Wettbewerbsverzerrung vor. Nun will das Unternehmen eine Beschwerde bei den europäischen Aufsichtsbehörden einreichen.
Zu Googles Kritikern gesellt sich ein weiteres Unternehmen. Die Deutsche Telekom soll nach Angaben der New York Times planen, bereits in Kürze eine Beschwerde gegen den Konzern bei den europäischen Wettbewerbswächtern einzureichen. Die Telekom wirft Google darin vor, das Android-Betriebssystem dazu zu missbrauchen, eigene Produkte wie Maps oder Suche unfair zu bevorzugen.
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In gut 15 Jahren wurde Google zur weltweit wertvollsten Marke. Der Konzern wird mit seinen Dienstleistungen reicher und reicher, doch in vielen Belangen misstrauen die Kunden der Internet-Supermacht.

Daten und Beweismittel

Der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung besteht gegen Google in Europa schon seit Längerem. Signifikant ist jedoch an dem Vorstoß der Telekom, dass das Unternehmen mit einer offiziellen Beschwerde auch Daten und Beweismittel bei der untersuchenden Behörde vorlegen kann, um die Vorwürfe zu untermauern. Diese könnten die Wettbewerbswächter davon überzeugen, eine offizielle Klage aufzulegen.
Bestätigungen über die bevorstehende Beschwerde liegen bisher weder von der Telekom noch von den europäischen Aufsichtsbehörden vor.
Googles Android-Betriebssystem wird von der großen Mehrheit aller gängigen Smartphones genutzt. Google hat Vorwürfe bisher immer mit dem Argument gekontert, es handle sich bei Android um ein Open-Source-Betriebssystem, das kostenlos von Herstellern genutzt werden könne - aber nicht müsse.
Die europäischen Kartellwächter haben Google in Sachen Android-Betriebssystem bereits seit August 2015 im Visier. Auch in den USA hatte sich Google schon im Jahr 2011 hinsichtlich seines Betriebssystems bei der Federal Trade Commission verteidigen müssen.

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