Steuererklärung
06.07.2023
Tourismus

Finanzbehörde fragt Umsätze von 56.000 Airbnb-Nutzern ab

Autor:
Pixabay
Wer seine Wohnung gegen Geld an Gäste vermietet, muss die Einnahmen versteuern. Aber macht das auch tatsächlich jeder? Eine Behörde fragt nach.
Die Hamburger Finanzbehörde hat zu Kontrollzwecken bei einem internationalen Vermittlungsportal für private Ferienunterkünfte Buchungsdaten von rund 56.000 Anbietern aus ganz Deutschland abgefragt. Insgesamt gehe es um Umsätze von über einer Milliarde Euro, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Die Daten würden nun zur weiteren Überprüfung an die jeweils zuständigen Steuerverwaltungen der Bundesländer verteilt. Nach dpa-Informationen handelt es sich um Daten des US-Unternehmens Airbnb.

Hamburg hatte bereits 2020 in Rahmen eines sogenannten internationalen Gruppenersuchens eine höchstrichterliche Entscheidung zur Herausgabe der Daten erstritten. Die Auswertung der Umsätze von 8000 deutschen Anbietern im Umfang von 137 Millionen US-Dollar habe 2021 und 2022 bundesweit zu zusätzlichen Steuereinnahmen in Höhe von vier Millionen Euro geführt, hieß es. Allein für Hamburg hätten die Nachforderungen bei 706.000 Euro an Einkommen- und gegebenenfalls Umsatzsteuer sowie 195.000 Euro Kultur- und Tourismustaxe gelegen.

Die Hartnäckigkeit der Steuerfahndung Hamburg haben sich schon damals ausgezahlt, konstatierte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). «Durch die erneute Datenanforderung wird die Aufdeckung von unversteuerten Vermietungseinkünften konsequent fortgeführt.» Für «steuerunehrliche» Vermieterinnen und Vermieter sei das Entdeckungsrisiko deutlich gestiegen.

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