27.08.2014
Diebstahl-Notausschalter
Kill-Switch für Smartphones kommt per Gesetz
Autor: Stefan Kuhn
Foto: Shutterstock / Ammentorp Photography
Ein neues Anti-Diebstahl-Gesetz für Smartphones verpflichtet die Hersteller dazu, Mobiltelefone mit einem Kill Switch auszustatten, über den sich das Gerät aus der Ferne deaktivieren lässt.
Ein Kill Switch bietet die Möglichkeit, technische Geräte schnell auszuschalten. In Kalifornien soll ein derartiger Notausschalter den Diebstahl von Smartphones ab Juli 2015 per Gesetz eindämmen. Der Sonnenstaat ist nach Minnesota bereits der zweite US-Staat, der eine derartige Regelung einführt.
Universität Creighton könnten US-Konsumenten durch die Einführung eines Kill Switches rund 1,8 Milliarden Euro pro Jahr sparen, denn wenn Smartphones deaktiviert werden können, gäbe es keinen Anreiz mehr, sie überhaupt zu stehlen. Dabei würden die Kosten für den Kauf von Ersatzgeräten gerade mal rund 20 Prozent ausmachen. Der Rest entfällt auf Diebstahlversicherungen, die mit der Einführung des Smartphone-Notausschalter überflüssig wären.
Laut einer Studie der Das kalifornische Gesetz SB-962 verpflichtet die Smartphone-Hersteller nun dazu, Neugeräte ab Juli 2015 mit einem Kill Switch auszustatten - sei es hard- oder softwareseitig - und diesen bereits von Werk aus zu aktivieren. Nach einem Diebstahl soll der rechtmäßige Besitzer dann sein Smartphone aus der Ferne deaktivieren und persönliche Daten löschen können.
Missbrauch durch Hacker & Behörden
Der neue Notausschalter hat allerdings auch seine Schattenseiten. So befürchten Sicherheitsexperten, dass Kriminelle die Diebstahlsicherung hacken und missbrauchen könnten, um fremde Smartphones im großen Stil aus der Ferne lahmzulegen und erst nach Zahlung von Lösegeld wieder freizuschalten. Ähnliche Attacken gab es in der Vergangenheit bereits durch Trojaner, die Android-Nutzer erpressten.
Die Electronic Frontier Foundation bezweifelt hingegen, dass sich die Kill-Switch-Funktion überhaupt richtig ausschalten lasse. Schließlich muss sie sehr tief im Betriebssystem der Smartphones integriert sein. Zudem befürchtet die Nichtregierungsorganisation für Grundrechte im Informationszeitalter, dass Behörden den Kill-Switch missbrauchen könnten, um Menschen beispielsweise von Demonstrationen abzuhalten. Der EFF zufolge ist nicht eindeutig geregelt, wer überhaupt Zugriff auf den Kill Switch hat.
Drei Modelle
Huawei bringt die Pura-70-Serie nach Deutschland
Bei Huawei löst die Pura-Serie die P-Modelle in der Smartphone-Oberklasse ab. Nach dem Debüt in China hat der Hersteller jetzt auch die Preise und das Startdatum für den deutschen Markt genannt.
>>
Erste Antenne
O2 Telefónica startet O-RAN im Netz mit Technik von Samsung
Mit Open-RAN (O-RAN) startet O2 Telefónica eine neue Netztechnologie im kommerziellen Betrieb. Dazu kommt erstmals Samsung als Ausrüster in Deutschland zum Einsatz.
>>
Swisscom
Neue Cyberbedrohungen auf dem Radar
Der neue Cyber Security Threat Radar von Swisscom zeigt die Angriffsmethoden und das Vorgehen von Cyberkriminellen. Er beleuchtet neu auch die Entwicklungen in den Bereichen "Disinformation & Destabilisation", "Manipulated Generative AI" und "Unsecure IoT/OT-Devices".
>>
Zum Welt-Passwort-Tag
"95 % der Cyber-Sicherheitsprobleme sind auf menschliche Fehler zurückzuführen"
Am 2. Mai ist Welt-Passwort-Tag. Ein guter Anlass für den Frühlingsputz bei alten Logins und ein grundsätzliches Überdenken der eigenen Cybersecurity. Miro Mitrovic von Proofpoint gibt dazu einige konkrete Tipps.
>>