11.01.2017
Sicherheitslücken 2016
Zahl der Software-Schwachstellen ist rückläufig
Autor:
Maksim Kabakou / Shutterstock.com
Im Jahr 2016 sind weltweit insgesamt weniger Software-Sicherheitslücken gemeldet worden als im Vorjahr. Das hat eine Analyse des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts (HPI) ergeben.
Wie eine Auswertung von HPI-Wissenschaftlern ergibt, sind in den vergangenen zwölf Monaten rund 5.577 Meldungen zu Software-Schwachstellen registriert worden. Das sind immer noch mehr als in den Jahren von 2009 bis 2013, aber im Vergleich zum Vorjahr weniger, denn 2015 waren es noch 6.354 gemeldete Sicherheitslücken.
ausführliche Statistik ist gratis auf der HPI-Webseite verfügbar. Der Großteil der Schwachstellen könnte der HPI-Analyse zufolge "remote", also aus der Ferne, ausgenutzt werden.
Die Auswertung der HPI-Wissenschaftler zeigt, dass sich die Verteilung der Schwachstellen nach Schweregrad kaum geändert hat: Wie im Vorjahr handelt es sich vorwiegend um Sicherheitslücken mit mittlerem Schweregrad (2016: 52 Prozent; 2015: 53 Prozent). Über ein Drittel sind Software-Schwachstellen mit hohem Schweregrad (2016: 39 Prozent; 2015: 37 Prozent). Der Schweregrad wird anhand des CVSS-Scores ermittelt. Eine "Es ist erfreulich, dass immer mehr IT-Unternehmen die Bedeutung von Schwachstellen erkannt haben. Viele von ihnen belohnen im Rahmen sogenannter Bug-Bounty-Programme die Aufdeckung und Meldung von Sicherheitslücken", so HPI-Direktor Professor Christoph Meinel. Die Unternehmen fürchteten zu Recht Imageverluste durch den Verkauf oder das Ausnutzen von Schwachstellen. Weiterhin gelte jedoch: "Computernutzer sollten darauf achten, alle Software-Produkte regelmäßig auf verfügbare Updates zu überprüfen und so immer auf dem aktuellen Stand zu halten".
So wertet das HPI aus
In der HPI-Datenbank sind die wesentlichen im Internet veröffentlichten und frei verfügbaren Angaben über Software-Sicherheitslücken und -Probleme integriert und kombiniert. Die aktuellen Jahres-Statistiken zu Schwachstellen können sich geringfügig ändern, da Informationen über in Vorjahren registrierte Schwachstellen noch nachgereicht beziehungsweise aktualisiert werden. Die Einstufung der Schwachstellen nach Kritikalität basiert auf dem freien, offenen und stark genutzten Industriestandard CVSS (Common Vulnerability Scoring System).
Die HPI-Datenbank analysiert neben allgemeinen Informationen über eine Schwachstelle wie Schweregrad und Änderungsdatum zusätzlich die Vor- und Nachbedingungen einer Sicherheitslücke. Vorbedingungen beziehen sich auf alle Notwendigkeiten, die erfüllt sein müssen, damit eine Schwachstelle ausgenutzt werden kann. Nachbedingungen sind die Auswirkungen der Ausnutzung einer Schwachstelle. Diese Informationen stellt das HPI in maschinen-lesbarem Format bereit, das eine automatische Analyse ermöglicht.
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