19.11.2013
Abhörschutz
Yahoo will seinen Datenverkehr verschlüsseln
Autor: Konstantin Pfliegl
Foto: iStock Jangeltun
Yahoo hat angekündigt, ab Anfang nächsten Jahres den Datenverkehr zwischen seinen Rechenzentren zu verschlüsseln. Damit reagiert Yahoo auf die Berichterstattungen über staatliche Schnüffelaktionen.
Der E-Mail-Dienst Yahoo hat angekündigt, dass er zum Ende des ersten Quartals 2014 sämtliche Daten zwischen seinen Rechenzentren verschlüsselt übertragen wird. Zudem möchte man den Nutzern von Yahoo-Diensten die Möglichkeit geben, alle Daten von und zu den Yahoo-Servern zu verschlüsseln.
Damit reagiert Yahoo laut einem Blogeintrag der Yahoo-Chefin Marissa Meyer auf die anhaltenden Enthüllungen über diverse Schnüsselaktionen US-amerikanischer Behörden. Meyer stellt in ihrem Blogeintrag auch noch einmal klar, dass Yahoo zu keinem Zeitpunkt irgendeiner Behörde Zugriff zu seinen Rechenzentren gewährt hat.
Die Washington Post hat Ende Oktober darüber berichtet, wie sich US-amerikanische Geheimdienste Zugriff auf die Verbindungen zwischen den Rechenzentren von Google und Yahoo verschaffen.
Verschlüsselter E-Mail-Abruf
Yahoo gab zudem bekannt, dass der Webmail-Zugriff auf Yahoo Mail noch sicherer werden soll. Ab dem 8. Januar unterstützen die Yahoo-Server eine SSL-Verschlüsselung mit 2048 Bit.
SSL steht für Secure Sockets Layer und ist eine Verschlüsselungsmethode. Webseiten, die über das Hypertext Transfer Protocol Secure abgerufen werden, erkennbar an der Zeichenkette „https://“ vor der Webadresse, werden mit SSL verschlüsselt übertragen.
Weitere Details zur SSL-Verschlüsselung lesen Sie im Artikel „Was sind Zertifikate?“.
Fazit
Yahoo gab keine weiteren Details dazu bekannt, welche Möglichkeiten es geben soll, sämtliche Daten von und zu den Yahoo-Servern zu verschlüsseln. Aber sobald dies Möglich ist macht es auch nichts aus, wenn man Kontakt zu Yahoo-Servern in den USA aufnimmt — sofern niemand einen Generalschlüssel für die verwendete Verschlüsselung hat.
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