13.02.2013
Sicherheit
UEFI-Setup kann Samsung-Notebooks beschädigen
Autor: Thorsten Eggeling
Ein Fehler in der Firmware kann zu irreparablen Schäden bei Samsung-Notebooks führen. Zuerst schien die Gefahr nur für Linux-Nutzer zu bestehen. Das Problem könnte aber auch bei Windows-Installationen auftreten.
Seit einigen Monaten häufen sich Meldungen von Nutzern, deren Notebooks nach der Installation von Ubuntu 12.04 oder 12.10 im UEFI-Modus nicht mehr funktionierten. Nach dem Einschalten bleibt der Bildschirm schwarz, Meldungen des BIOS erscheinen nicht mehr. Die Ursache ist inzwischen gefunden. Der Treiber "samsung-laptop" im Kernel, der auch für die Funktionstasten und die Steuerung der Bildschirmhelligkeit zuständig ist, schreibt in Speicherbereiche, die eigentlich Tabu sind. Dabei einsteht ein Fehlerbericht mit etwa 10 KByte Größe, der im UEFI-Speicher abgelegt wird. Das wiederum führt beim nächsten PC-Start zu Störungen in der UEFI-Firmware - das Gerät startet nicht mehr.
Der Nutzer selbst kann das Problem in der Regel nicht beheben. Für eine Reparatur muss die Hautplatine des Notebooks ausgetauscht werden. Bei einigen Geräten scheint es auch möglich zu sein, die CMOS-Batterie kurz zu entfernen und dadurch die Firmware zurückzusetzen. Dazu muss das Notebook jedoch geöffnet werden, was einen Verlust der Gewährleistungsansprüche zur Folge hat.
Nach Ansicht des Linux-Entwicklers Greg Kroah-Hartman löst der Treiber "samsung-laptop" den Fehler zwar aus, das eigentliche Problem liegt jedoch in der Samsung-UEFI-Firmware. Unabhängig davon, was ein Treiber oder andere Software mit direktem Hardware-Zugriff in den UEFI-Speicher schreiben, es dürfe nie zu einem derartigen Versagen kommen. Zudem basiert der Linux Treiber auf Code, der direkt von Samsung stammt, entspricht also den Vorgaben des Hardware-Herstellers.
Auch Windows kann betroffen seinDer Linux-Entwickler Matthew Garrett hat den Fehler genauer untersucht und ihn auch mit einem Windows-System reproduzieren können. Mit einem kleinen Demo-Programm hat er als Administrator unter Windows einige Daten in den UEFI-Speicher geschrieben. Die Folge: Nach einem Neustart des PCs blieb der Bildschirm dunkel und das Samsung-Notebook war unbrauchbar. Der Fehler muss auch nicht unbedingt direkt nach einer Neuinstallation im UEFI-Modus auftreten. Es sind Situationen denkbar, in denen ein systemnahes Programm das UEFI-System neu konfiguriert und dabei den Fehler auslöst. Laut Garret waren beim Intel-Referenzcode für die UEFI-Firmware ähnliche Ausfälle zu beobachten. Diese Fehler sind jedoch - soweit bekannt - inzwischen beseitigt worden.
So können Sie sich schützen
Nach derzeitigen Erkenntnissen sind von dem Fehler viele neuere Samsung-Notebooks und Ultrabooks der Serien 3, 5, 7 und 9 betroffen. Bis Samsung ein Firmware-Update herausbringt, kann nur dringend davon abgeraten werden, Linux oder Windows auf Samsung-Notebooks im UEFI-Modus zu installieren. Da der Fehler jederzeit auftreten kann, sollten Windows-Nutzer das Gerät so konfigurieren, dass es im BIOS-Kompatibilitätsmodus startet und dann Windows neu installieren. Im Firmware-Setup gibt es in der Regel eine Option, die mit "Compatibility Support Module" oder "CSM" bezeichnet ist. Linux-Anwender können die Neuinstallation mit einem überschaubaren Aufwand vermeiden, indem sie vom Installations-Medium starten und dann in einer chroot-Umgebung einen BIOS-basierenden Bootloader installieren.
Nach derzeitigen Erkenntnissen sind von dem Fehler viele neuere Samsung-Notebooks und Ultrabooks der Serien 3, 5, 7 und 9 betroffen. Bis Samsung ein Firmware-Update herausbringt, kann nur dringend davon abgeraten werden, Linux oder Windows auf Samsung-Notebooks im UEFI-Modus zu installieren. Da der Fehler jederzeit auftreten kann, sollten Windows-Nutzer das Gerät so konfigurieren, dass es im BIOS-Kompatibilitätsmodus startet und dann Windows neu installieren. Im Firmware-Setup gibt es in der Regel eine Option, die mit "Compatibility Support Module" oder "CSM" bezeichnet ist. Linux-Anwender können die Neuinstallation mit einem überschaubaren Aufwand vermeiden, indem sie vom Installations-Medium starten und dann in einer chroot-Umgebung einen BIOS-basierenden Bootloader installieren.
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