11.02.2014
Cyberspionage
Spionagekampagne „The Mask“ enthüllt
Autor: Markus Weber
Foto: Kaspersky
Kaspersky Labs hat eine der weltweit größten und effizientesten Spionagekampagnen aufgedeckt: „Careto“ (spanisches Wort für „Maske“) hat Unternehmens- und Regierungsdaten aus 31 Ländern ausgespäht.
Die Sicherheitsexperten der russischen Kaspersky Labs haben laut eigenem Bekunden eine der „derzeit fortschrittlichsten Cyberspionagekampagnen“ enthüllt. Die Kampagne mit der spanischen Bezeichnung "Careto", international als „The Mask“ bezeichnet, hat sensible Daten von mehr als 380 bedeutenden Opfern in 31 Ländern ausgespäht. Betroffen sind unter anderem die Computersysteme von Regierungsorganisationen, diplomatischen Einrichtungen und Botschaften, Energie-, Öl- und Gas-Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen und Aktivisten.
Kaspersky Labs vermutet hinter der Kampagne nationalstaatliche Unterstützer, da ein "sehr hoher Grad an Professionalität bei der operativen Durchführung dieser Kampagne" festgestellt wurde. Die Cyberkriminellen haben es vor allem auf Arbeitsdokumente, Verschlüsselungscodes, VPN-Konfigurationen, SSH-Schlüssel und Remote Desktop Protocol-Dateien abgesehen, die zum Aufbau von Terminal-Verbindungen dienen. Weitere Indizien für die Professionalität der Angreifer sind laut Kasperksy der wirksame Einsatz von High-End-Exploits, äußerst hochentwickelte Malware mit Rootkit und Bootkit, Versionen für Mac OS X und Linux sowie mögliche Varianten für Android und iOS. Die Täter verwischen zudem ihre Spuren nach professionellem Muster, indem Sie sämtliche Logdateien eliminierten.
Die Infektion der betroffenen Systeme erfolgte über Phishing E-Mails, die auf gefälschte Links von unverdächtigen URLs wie "The Guardian" und "The Washington Post" führten.
Fazit
Während die Anzahl der betroffenen Rechnersysteme vergleichsweise gering ist, zeichnet sich "The Mask" durch die Güte seiner Opfer und die hochprofessionelle Durchführung aus, sodass eine Regierungsbeteiligung nahe liegt.
Swisscom
Neue Cyberbedrohungen auf dem Radar
Der neue Cyber Security Threat Radar von Swisscom zeigt die Angriffsmethoden und das Vorgehen von Cyberkriminellen. Er beleuchtet neu auch die Entwicklungen in den Bereichen "Disinformation & Destabilisation", "Manipulated Generative AI" und "Unsecure IoT/OT-Devices".
>>
Zum Welt-Passwort-Tag
"95 % der Cyber-Sicherheitsprobleme sind auf menschliche Fehler zurückzuführen"
Am 2. Mai ist Welt-Passwort-Tag. Ein guter Anlass für den Frühlingsputz bei alten Logins und ein grundsätzliches Überdenken der eigenen Cybersecurity. Miro Mitrovic von Proofpoint gibt dazu einige konkrete Tipps.
>>
Cyberbedrohungen überall
IT-Sicherheit unter der Lupe
Cybersecurity ist essentiell in der IT-Planung, doch Prioritätenkonflikte und die Vielfalt der Aufgaben limitieren oft die Umsetzung. Das größte Sicherheitsrisiko bleibt der Mensch.
>>
WebGPU
Sicherheitslücke in Browser-Schnittstelle erlaubt Rechnerzugriff via Grafikkarte
Forschende der TU Graz waren über die Browser-Schnittstelle WebGPU mit drei verschiedenen Seitenkanal-Angriffen auf Grafikkarten erfolgreich. Die Angriffe gingen schnell genug, um bei normalem Surfverhalten zu gelingen.
>>