04.02.2014
Hackerangriff
Massiver Datendiebstahl bei Orange
Autor: Michael Rupp
Foto: Orange
Der französische Telekommunikationsanbieter Orange wurde Opfer eines Hackerangriffs. Gestohlen wurden rund 800.000 Kundendaten, darunter auch geheime Informationen.
Die Unternehmensführung des Telekommunikationskonzerns Orange muss sich wegen eines groß angelegten Datendiebstahls verteidigen. Unbekannte erbeuteten bereits im Laufe des Januars rund 800.000 vertrauliche Kundendaten. Die gestohlenen Daten umfassen in erster Linie Kundennummern, Zunamen, Vornamen, Telefonnummern sowie Adressen.
„Orange war am 16. Januar 2014 das Ziel eines Eindringens in sein Computersystem“, teilte der französische Telekomanbieter mit. Der Stellungnahme zufolge seien keine Passwörter in verwertbarer Form erbeutet worden. Offen bleibt, was das genau bedeutet – möglicherweise sind die zu den Benutzerkonten hinterlegten Kennwörter chiffriert, eventuell aber auch gar nicht betroffen. Ein Teil der verlorenen Daten sei zudem maskiert, also nicht in voller Länge lesbar.
Details dazu, wie die Angreifer die Daten aus dem System des Telekommunikationsanbieters auslesen konnten, wurden nicht genannt. Allerdings warnte Orange alle Kunden per E-Mail und forderte zu besonderer Vorsicht auf. Dem Konzern zufolge könnten die Kundendaten für Phishing-Attacken Verwendung finden. Dabei könnten Angreifer die erbeuteten Informationen für gefälschte Mitteilungen verwenden. Kunden von Orange sollten daher besonders aufmerksam bei E-Mails sein, die zur Eingabe von vertraulichen Daten auffordern.
Fazit
Wieder ein großer Konzern, dem aus welchen Gründen auch immer eine beachtliche Datenmenge abhandengekommen ist. Verbraucher sind darauf angewiesen, dass betroffene Unternehmen erfolgreiche Hackerangriffe nicht unter den Teppich kehren, sondern damit transparent umgehen. Immerhin gibt es für europäische Telekommunikationsanbieter eine Meldepflicht.
Identity First
Strategien gegen Identitätsdiebe
Digitale Identitäten stehen mittlerweile im Fokus der meisten Cyberattacken. Identity Threat Detection and Response (ITDR) soll davor schützen.
>>
Swisscom
Neue Cyberbedrohungen auf dem Radar
Der neue Cyber Security Threat Radar von Swisscom zeigt die Angriffsmethoden und das Vorgehen von Cyberkriminellen. Er beleuchtet neu auch die Entwicklungen in den Bereichen "Disinformation & Destabilisation", "Manipulated Generative AI" und "Unsecure IoT/OT-Devices".
>>
Zum Welt-Passwort-Tag
"95 % der Cyber-Sicherheitsprobleme sind auf menschliche Fehler zurückzuführen"
Am 2. Mai ist Welt-Passwort-Tag. Ein guter Anlass für den Frühlingsputz bei alten Logins und ein grundsätzliches Überdenken der eigenen Cybersecurity. Miro Mitrovic von Proofpoint gibt dazu einige konkrete Tipps.
>>
Cyberbedrohungen überall
IT-Sicherheit unter der Lupe
Cybersecurity ist essentiell in der IT-Planung, doch Prioritätenkonflikte und die Vielfalt der Aufgaben limitieren oft die Umsetzung. Das größte Sicherheitsrisiko bleibt der Mensch.
>>