09.06.2017
Gewerbsmäßiger Betrug mit Fakeshops
Lange Haftstrafe für Internet-Betrüger
Autor: dpa
Evlakhov Valeriy / Shutterstock.com
Ein Internet-Betrüger, der 430.000 Euro mit insgesamt 19 sogenannten Fakeshops erbeutete, sitzt nun hinter Gitter. Er wurde wegen mehrfachen gewerbsmäßigen Betrugs zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.
Knapp 430.000 Euro hat ein Internet-Betrüger mit insgesamt 19 sogenannten Fakeshops erbeutet, nun sitzt er hinter Gitter: Das Landgericht München verurteilte den 35-jährigen Münchner wegen mehrfachen gewerbsmäßigen Betrugs zu fünfeinhalb Jahren Haft, wie die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg mitteilte. In Bamberg ist die Zentralstelle Cybercrime Bayern angesiedelt.
Der Mann hatte den Angaben zufolge im Internet hochwertige Elektroartikel angeboten. Er ließ die Kunden den Kaufpreis per Vorkasse bezahlen - und blieb dann die Lieferung schuldig. So prellte er rund 750 Kunden um insgesamt knapp 430.000 Euro. Er war nach umfangreichen Ermittlungen im In- und Ausland in Spanien festgenommen und im Februar 2016 nach Deutschland ausgeliefert worden.
"An Professionalität kaum zu überbieten"
"Fakeshops sind oftmals auf den ersten Blick von seriösen Verkaufsplattformen im Internet kaum zu unterscheiden", warnte die Zentralstelle Cybercrime. Die betrügerischen Angebote des Mannes seien an Professionalität kaum zu überbieten gewesen. Die Shops wechselten regelmäßig ihre Domains. Bilder und Artikelbeschreibungen kopierte der Täter von den Seiten seriöser Online-Händler.
Es gab in einem Fall auch eine Telefonnummer für Kundenrückfragen in einem extra gemieteten Online-Sekretariat. Die Web Shops seien aggressiv über gängige Internet- und Preissuchmaschinenanbieter für den deutschsprachigen Raum beworben worden. In einigen Fällen habe es über Strohmänner auch reale Handelsregistereintragungen gegeben.
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