29.12.2009
Sicherheit
Krise macht Arbeitnehmer zu Dieben
Autor: Dorothee Chlumsky
Die Finanzkrise hat das Vertrauen zwischen Arbeitnehmern und ihren Unternehmen schwer erschüttert. Häufig lassen Jobwechsler Firmendaten mitgehen, um ihre Position zu stärken.
41 Prozent der Arbeitnehmer haben vertrauliche Unternehmensdaten gestohlen, als sie den Job gewechselt haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Softwarefirma Cyber Ark, bei der das Unternehmen in New York und in London jeweils 300 Arbeitnehmer befragte. 26 Prozent der Befragten geben an, sie würden auch Daten stehlen, um Freunden oder Verwandten zu einem Arbeitsplatz zu verhelfen. Dabei sind sich 85 Prozent der befragten Arbeitnehmer bewusst, dass es illegal ist, Unternehmensdaten zu stehlen. Dennoch geben 26 Prozent zu, dass sie Firmendaten mitnehmen würden, wenn sie am nächsten Tag entlassen würden - insbesondere Kundendaten und Zugangscodes. 24 Prozent würden die Firmennetze bereits dann nach für sie nützlichen Daten durchsuchen, wenn es Gerüchte über Entlassungen gebe. Von jenen, die vertrauliche Daten mitnehmen würden, geben über die Hälfte an, sie wollten die Daten nur vorsorglich besitzen, falls sie sie irgendwann brauchen könnten. 28 Prozent wollen die Daten bei Verhandlungen über eine neue Position nutzen, die gleiche Anzahl plant, die Daten am neuen Arbeitsplatz konkret einzusetzen.
40 Prozent der Befragten hatten Angst davor, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Angesichts dessen haben viele Mitarbeiter wenig Skrupel, das Firmennetz nach relevanten Informationen zu durchsuchen. So gaben 23 Prozent an, die Liste der zu kündigenden Mitarbeiter im Firmennetz zu suchen, sogar 70 Prozent nutzen ihre Zugangsrechte, um weitere Informationen zu finden. Aus Sicht der Unternehmen ist alarmierend, wie leicht die Arbeitnehmer Zugriff auf die Daten bekommen: 60 Prozent der Teilnehmer der Studie gaben an, es sei leicht, an vertrauliche Unternehmensdaten zu gelangen. Meist würden diese auf Wechseldatenträgern oder per E-Mail aus dem Unternehmen gebracht.
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