03.11.2010
Sicherheit
Kriminelle erbeuten halbe Million mit EC-Betrug
Autor: Dorothee Chlumsky
Innerhalb eines Monats haben Betrüger 500.000 US-Dollar geraubt, indem sie die Magnetstreifen von EC-Karten ausgelesen und die Konten der Besitzer geplündert haben. Da sie mit sehr kleinen Beträgen arbeiten, fällt der Betrug erst spät auf.
Die Gartner-Analystin Avivah Litan bezeichnet die Attacken, auf die sie in den vergangenen Wochen in den USA aufmerksam geworden war, als "Blitzattacken": Die Betrüger ziehen das Geld so schnell von den Konten der Opfer, dass diese den Diebstahl erst zu spät bemerken.
The Register beschreibt die perfide Methode, die die Betrüger bei ihren Angriffen nutzen: Zunächst lesen sie mit Hilfe präparierter Kartenlesegeräte (etwa an Selbstbedienungs-Terminals) die Magnetstreifen der EC-/Debitkarten aus und schneiden die PIN-Nummer mit. Anschließend fertigen sie Hunderttausende von Duplikaten der Karten mit denselben Magnetstreifen an. Die PIN wird mit Klebeband auf der Karte befestigt. Die Betrüger beschäftigen eine Vielzahl von Hilfskräften, die mit verschiedenen gefälschten Karten gleichzeitig an mindestens 100 Bankautomaten, die über das ganze Land verstreut sind, kleine Geldbeträge von den Konten der Opfer abheben. Weil es sich um so kleine Summen handelt, schlagen die Systeme, die auf derartige Betrugsversuche anspringen, keinen Alarm. In zehn Minuten ließen sich mit dieser Methode bis zu 10.000 Dollar abgreifen.
Litan zufolge sei die einzige wirksame Abhilfe gegen derartigen Betrug, die Karten für weitere Transaktionen zu sperren, sobald die erste Betrugswelle aufgefallen ist - eine Maßnahme, die zwar kostspielig sei, aber alternativlos gegenüber der Gefahr abgeräumter Kundenkonten.
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