04.12.2017
Angst vor Spionage
Jetzt warnt auch Großbritannien vor Kaspersky
Autor: dpa
frank_peters / shutterstock.com
Das britische Zentrum für Cyber-Sicherheit hat seine Regierungsbehörden vor dem Einsatz von Kaspersky-Produkten gewarnt. Nachdem die Antivirus-Software in verschiedenen Behörden der USA verboten wurde, zieht jetzt offenbar Großbritannien nach.
Das britische Zentrum für Cyber-Sicherheit NCSC (National Cyber Security Centre) hat Regierungsbehörden vor Antivirus-Software der in Moskau basierten Firma Kaspersky Lab gewarnt. Das geht aus einem Brief von NCSC-Chef Ciaran Martin an britische Minister hervor, der auf der Webseite des Zentrums veröffentlicht wurde.
Zur Begründung hieß es, Russland habe die Absicht, die britische Regierung und entscheidende Infrastruktur des Landes anzugreifen. Es gäbe "offensichtliche Risiken" hinsichtlich Antivirus-Software, die von ausländischen Firmen stamme.
"Wir empfehlen daher, dass dort, wo ein Zugriff des russischen Staates auf Informationen ein Risiko für die nationale Sicherheit darstellen würde, kein in Russland basiertes Antivirus-Unternehmen gewählt wird", schreibt Martin. Das Zentrum sei derzeit im Gespräch mit Kaspersky über ein Abkommen, damit die Sicherheit empfindlicher Daten gewährleistet werden könne.
Kaspersky hat Spionage-Vorwürfe stets bestritten. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hob ein Kaspersky-Sprecher am Samstag hervor, dass die Warnung weder an Privatnutzer noch an Unternehmen gerichtet sei.
Vor Kurzem hatte auch schon die US-Regierung ihren Bundesbehörden die Nutzung der Software von Kaspersky Lab untersagt.
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