07.04.2011
Sicherheit
Immer mehr deutsche Betrugs-Mails
Autor: Dorothee Chlumsky
Auf Facebook kursiert derzeit eine deutschsprachige Spam-Welle, die ein Achterbahn-Unglück in einem deutschen Vergnügungspark zum Thema hat. Das ist ungewöhnlich, da derartige Nachrichten üblicherweise auf englisch verfasst sind.
Christian Funk, Sicherheitsexperte bei den Kaspersky Labs, macht auf eine neue Entwicklung bei virtuellen Betrügereien aufmerksam: Immer häufiger verpacken Angreifer ihre schädlichen Nachrichten in anderen Sprachen als englisch. Der Grund: Mehr als 70 Prozent der Facebook-Nutzer befinden sich außerhalb der USA und haben zum großen Teil andere Muttersprachen. Online-Betrüger erweitern ihre Zielgruppe und schneiden ihre schädlichen Nachrichten daher auch auf nicht-englischsprachige Leser zu.
Beim aktuellen Fall zeigt die deutschsprachige Facebook-Nachricht angeblich ein Video von einem "Schrecklichen Unfall" im Europapark in Deutschland, den die Medien verheimlichen würden. Klickt der Facebook-Nutzer den Link, wird er zu einer Facebook-Apps-Seite weitergeleitet, die angeblich 420.000 Fans hat. Um zum Video zu gelangen, muss man einer Facebook-App noch Zugang zu den Profildaten und zur Pinnwand gewähren. Im Anschluss wird der Nutzer zu einer Umfrage weitergeleitet, die das Ziel hat, Informationen über den Erfolg der Spam-Nachrichten zu erlangen: Wie viele Menschen auf die Spam-Links klicken, welche Umfragen sie mitmachen und wo sie leben. Wer an der Umfrage teilgenommen hat, soll das persönliche Ergebnis per SMS erhalten - wenn er seine Handynummer angibt. Damit schreibt er sich bei einem kostenpflichtigen Handy-Dienst ein, der alle fünf Tage 2,99 Dollar kosten soll.
Wenn Sie Facebook nutzen, geben Sie gut auf Ihre persönlichen Daten acht und lassen Sie Spam-Nachrichten wie die beschriebene Links liegen. Machen Sie darüber hinaus Ihre Freunde darauf aufmerksam, wenn sie derartigen Spam verbreiten und raten Sie ihnen, die infizierten Apps zu entfernen und die Pinnwand aufzuräumen.
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