28.12.2010
Sicherheit
Google-Fans werfen mit Eiern
Autor: Charles Glimm
Im Internet und offline formiert sich eine Protestbewegung gegen die Verpixelung von Häusern in Streetview: verpixelte Adressen werden online an den Pranger gestellt, in Einzelfällen gar in der realen Welt mit Eiern beworfen.
Wie ZDNet.de berichtet, folgt der Protestwelle gegen Googles Panoramabilder-Datensammlung, die zur Verpixelung zahlreicher Anwesen in den Streetview-Bildern geführt hat, nun eine zweite Welle: Der Protest gegen den Protest wird teilweise handfest, aber dotterweich geführt.
So sollen im Essener Stadtteil Bergerhausen mehrere in Street View unkenntlich gemachte Gebäude mit rohen Eiern beworfen worden sein. Dazu hätten die Eierwerfer Zettel mit der Aufschrift "Google's cool" an die Briefkästen geklebt.
Cool bleibt dem Bericht zufolge auch die örtliche Polizei: Eierwürfe seien keine Sachbeschädigung und somit nicht zu verfolgen, weil so ein rohes Ei das Haus ja nicht beschädige.
Doch auch wer offline verschont bleibt, muss immer noch damit rechnen, dass seine Bemühung um den Schutz der vermeintlichen Privatsphäre online nach hinten losgeht.
Die “Aktion 'Verschollene Häuser” hat sich vorgenommen, "dem Recht auf einen Digitalen Öffentlichen Raum Nachdruck" zu verleihen, "indem sie alle auf Google Streetview verpixelten Gebäude selbst fotografieren" und im Internet veröffentlichen.
So ist das Anwesen dann zwar in Streetview verpixelt, damit aber auf der Webseite “Finde das Pixel” zum Abschuss per Privatkamera freigegeben und dann möglicherweise bald viel ausführlicher im Internet dokumentiert und abgebildet, als selbst Google sich das je hätte träumen lassen.
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