03.01.2018
Hohe Leistungseinbußen
Designfehler von Intel-CPUs gefährden alle Systeme
Autor: Alexandra Lindner
StockStudio / shutterstock.com
Ein Designfehler in x86-Prozessoren von Intel führt offenbar zu einer kritischen Sicherheitslücke. Hersteller wie Microsoft und Amazon arbeiten bereits an entsprechenden Patches. Diese gelten jedoch nur als vorübergehende Lösung.
Berichten zufolge führt ein Designfehler in x86-Prozessoren von Intel zu einer kritischen Sicherheitslücke. Betroffen sind demnach nicht nur Desktop-Systeme, sondern auch die Cloud. Microsoft will am 10. Januar einen kompletten Reboot seiner Cloud starten, Amazon hat das Update bereits für den 5. Januar angekündigt. Chipsets vom Konkurrenten AMD sollen nicht von dem Fehler betroffen sein.
Laut The Register stehen für Linux-Kernel bereits Patches zur Verfügung. Kommentare im Quellcode wurden allerdings redigiert, um eine eindeutige Offenlegung des Problems zu verhindern. Unbestätigten Berichten zufolge soll das Leck dazu führen, dass beliebige Programme Zugriff auf bestimmte Bereiche des Kernel-Speichers erhalten, ohne die Rechte dafür zu haben. Dadurch lassen sich nicht nur die dort gespeicherten Inhalte auslesen, sondern auch Schadcode platzieren.
Der Fix für die Sicherheitslücke geht mit deutlichen Leistungseinbußen einher.
Um das Problem zu beheben, sei es nötig, tiefgreifende Änderungen an den Betriebssystemen vorzunehmen. Der Kernel-Speicher muss etwa vollständig von den Nutzerprozessen getrennt werden. Hierfür kommt eine sogenannte "Kernel Page Table Insolation" (KPTI) zum Einsatz. Diese Änderungen würden jedoch zu deutlichen Einbußen bei der Performance führen. Die Rede ist von einer Verlangsamung von fünf bis 30 Prozent, abhängig von Aufgabengebiet und Prozessorgeneration.
Microsoft scheint über die Sicherheitslücke schon länger informiert zu sein, eine entsprechende Änderung des OS steht Teilnehmern des Windows-Insider-Programms nämlich bereits zum Test zur Verfügung. Von Apple gibt es indes noch keine offizielle Bestätigung. Es ist jedoch davon auszugehen, dass auch hier bereits an einer Lösung gearbeitet wird.
Derzeit liegt das Hauptaugenmerk darauf, die Sicherheitslücke schnellstmöglich zu stopfen. Eine dauerhafte Lösung ist dies jedoch nicht. Vermutlich werden die Hersteller im Anschluss an das Security-Update an einer weiteren Lösung arbeiten, die sowohl die Lücke geschlossen hält, als auch die Performance wieder beschleunigt.
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