11.07.2017
Chinesische Internet-Giganten
Tencent und Alibaba im Konkurrenzkampf in Deutschland
Autor: dpa
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Tencent und Alibaba sind große Konkurrenten in China - und weiten ihren Wettbewerb nun auch auf Deutschland aus. Beiden Konzernen geht es aber nicht um deutsche Kunden.
Die zwei chinesischen Internet-Großkonzerne Tencent und Alibaba weiten ihren globalen Konkurrenzkampf auf Deutschland aus. Der in der südchinesischen Wirtschaftsmetropole Shenzhen ansässige Tencent wird von November an mit dem Chatprogramm WeChat für chinesische Touristen in Deutschand mobiles Bezahlen per Handy anbieten. Das teilte der deutsche Partner Wirecard in München mit.
Bereits seit 2015 expandiert auch Tencents schärfster Konkurrent Alibaba, der mit der App Alipay die Pionierrolle übernommen hatte. Hierzu gab heute auch die Payment-Plattform Stripe eine neue globale Partnerschaften mit Alipay und WeChat Pay bekannt. Stripe-User in Deutschland, Österreich und der Schweiz können die beiden Zahlungsmethoden auf ihren Webseiten freischalten und erhalten so Zugang zu über einer Milliarde chinesischer Konsumenten.
Laut einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua aus dem vergangenen Jahr summierten sich 2015 die Ausgaben chinesischer Touristen in Deutschland bereits auf 76 Milliarden US-Dollar, weiteres Wachstum wird erwartet. Wirecard bezifferte die Durchschnittsausgaben pro chinesischem Reisenden auf 3.000 Euro. Gefragt seien vor allem Luxuswaren wie Bekleidung, Schmuck und Uhren sowie Kosmetik und Haushaltartikel namhafter Marken.
Es geht nicht um deutsche Kunden
Beiden Konzernen geht es nicht um deutsche Kunden. "In Europa wird Alipay von 10.000 Einzelhändlern akzeptiert, davon über 2.000 in Deutschland", sagte Yang Xinyun, Sprecherin der Alibaba-Finanztochter Ant Financial in Hongkong. Auch Alibaba kooperiert mit Wirecard.
In China haben die beiden Konzerne eine mit Google und Amazon vergleichbare Marktmacht. Tencent beziffert die Zahl der WeChat-Nutzerkonten auf 938 Millionen. Alipay hat mehr als 400 Millionen Nutzer. Nach einer im April publizierten UN-Studie wurden 2016 über beide Apps fast drei Billionen US-Dollar bewegt.
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