18.11.2019
Untersuchung von Microsoft Start-up AnyVision
Missbrauch von KI-Technologie zur Massenüberwachung
Autor: Stefan Bordel
Scharfsinn / Shutterstock.com
Ein von Microsoft mitfinanziertes Start-up soll offenbar seine KI-Technologie zur Gesichtserkennung für die Massenüberwachung von Palästinensern im besetzten Westjordanland zur Verfügung gestellt haben. Die Redmonder prüfen nun den Fall.
Missbrauch von KI-Technologie zur Massenüberwachung: Das von Microsoft geförderte Start-up AnyVision hat seine Technologie zur Gesichtserkennung laut NBC News für die gezielte Massenüberwachung von Palästinensern im besetzten Westjordanland zur Verfügung gestellt. Microsoft lässt nun prüfen, ob AnyVision gegen die ethischen Grundsätze der Redmonder für den Einsatz von KI-Technologien verstoßen hat. Die Ermittlungen übernimmt dabei der ehemalige US-Generalstaatsanwalt Eric Holder, der in der Vergangenheit bereits von den Tech-Unternehmen Airbnb und Uber angeheuert wurde.
Militärisches Überwachungsprojekt im Westjordanland
Das außerhalb von Tel Aviv ansässige KI-Start-up habe laut Informationen von NBC News seine automatische Gesichtserkennung für ein geheimes militärisches Überwachungsprojekt im gesamten Westjordanland bereitgestellt. Die Technologie soll seine Daten von tausenden von Kameras und anderen Überwachungsgeräten beziehen. Das US-Nachrichtenportal beruft sich in seinem Bericht auf fünf mit der Materie vertraute Quellen. Unterdessen bestreitet AnyVision den Einsatz seiner Lösung für Überwachungszwecke dieser Art. Man liefere lediglich die Technologie zur biometrischer Identifikation an Grenzübergängen.
Microsoft hat gegenüber NBC News erläutert, dass man die Vorwürfe der Überwachung sehr ernst nehme, weil "sie gegen unsere Prinzipien der Gesichtserkennung verstoßen würden", sagte ein Unternehmenssprecher. "Wenn wir einen Verstoß gegen unsere Prinzipien feststellen, beenden wir unsere Beziehung." AnyVision wurde von Microsoft im Rahmen einer Investitionsrunde mit insgesamt 74 Millionen US-Dollar unterstützt.
Microsoft ist Mitglied der 2016 gegründeten AI-Allianz "Partnership on AI", die sich im Wesentlichen mit ethischen Grundsatzfragen bei der Entwicklung der neuen Technologie auseinandersetzt. Zu den Mitgliedern der Non-Profit-Organisation gehören außerdem Amazon, Apple, Google, Facebook, IBM, Intel, eBay, McKinsey & Company, Salesforce, SAP, Sony und Zalando.
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