14.10.2016
Nach Hackerangriff
Yahoos Übernahme durch Verizon ist in Gefahr
Autor: dpa, Laura Melchior
Jason Doiy Photography
Droht der Deal zu platzen? Durch den kürzlich bekannt gewordenen Datenklau bei Yahoo ist davon auszugehen, dass die Übernahmebedingungen neu verhandelt werden.
Die Folgen des Datenschutz-Disasters: Die Übernahme des angeschlagenen Internetriesen Yahoo durch den US-Telekom-Konzern Verizon droht ins Stocken zu geraten. Es sei davon auszugehen, dass der vor wenigen Wochen bekannt gewordene Hackerangriff auf Yahoo die Bedingungen für den bereits ausgehandelten Milliarden-Deal verändere, sagte der Leiter der Verizon-Rechtsabteilung, Craig Silliman, dem "Wall Street Journal" am Donnerstag in Washington. Ganz von dem Deal will sich Verizon allerdings nicht zurückziehen.
Datenklau hat erhebliche Auswirkungen
Zwar müsse zunächst der Abschluss von Yahoos interner Untersuchung der Cyber-Attacke abgewartet werden, bei der 2014 über 500 Millionen Nutzerkonten gehackt worden waren. Doch man habe gute Gründe anzunehmen, dass der Datenklau "erhebliche" Auswirkungen habe.
Anfang der Woche hatte bereits Verizon-Chef Lowell McAdam gesagt, dass die Bedingungen des 4,8 Milliarden US-Dollar (4,3 Milliarden Euro) teuren Zukaufs, der im Juli vereinbart worden war, möglicherweise neu verhandelt werden müssten.
Konkrete Schritte will Verizon erst dann einleiten, wenn die exakten Ergebnisse der eingehenden Untersuchung vorliegen.
Der offizielle Abschluss des Deals ist für das erste Quartal 2017 geplant. Ob sich dieser Termin durch die derzeitigen Untersuchungen und die möglichen Nachverhandlungen bezüglich des Kaufpreises verschieben wird, bleibt abzuwarten.
Bei Yahoo wurden aber nicht nur Daten durch Hacker geklaut. Der Internet-Konzern kooperierte unter Druck mit der NSA. In diesem Zuge scannte die US-Sicherheitsbehörde zahlreiche E-Mails von Usern ohne deren Wissen. Was genau die Behörden suchten und welche Daten Yahoo konkret weitergegeben hat, wurde bisher nicht bekannt.
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