30.10.2015
Netzneutralität ade
1. Teil: „Telekom setzt auf Überholspuren im Internet“
Telekom setzt auf Überholspuren im Internet
Autor: Stephan von Voithenberg
chaiwatartwork / shutterstock
Nach der Aufweichung der Netzneutralität durch das EU-Parlament hat nun Telekom-Chef Höttges erklärt, inwiefern künftig Unternehmen für besonders schnelle Verbindungen extra bezahlen sollen.
Das ging schnell: Nur wenige Tage nach Verabschiedung der umstrittenen Gesetzgebung zur Netzneutralität durch das EU-Parlament hat Telekom-Chef Timotheus Höttges in einem Online-Beitrag ohne Umschweife dargestellt, wie er sich die konkrete Zukunft des Internets vorstellt.
Und die Kritiker könnten Recht behalten - zumindest wenn man den Ausführungen von Höttges folgt. Konkret will der Telekom-Chef nämlich genau diese Spezialdienste Unternehmen gegen Aufpreis anbieten.
Als Beispiele nennt der Manager Videokonferenzen, Online-Gaming, Telemedizin aber auch automatisierte Verkehrssteuerung oder vernetzten Produktionsprozesse der Industrie. "Gemeinsam haben diese Dienste, dass sie andere, teilweise höhere Qualitätsanforderungen haben als das einfache Surfen oder die E-Mail, die auch ein paar Millisekunden später ankommen kann", so Höttges.
"Eine Videokonferenz sollte beispielsweise auch zu Stoßzeiten im Netz nicht ins Stocken geraten. Deshalb muss die Möglichkeit bestehen, dass die Daten empfindlicher Dienste im Stau Vorfahrt bekommen."
2. Teil: „Start-ups sollen profitieren“
Start-ups sollen profitieren
Vor allem kleinere Start-ups würden von solchen Sonderdienstleistungen profitieren, argumentiert Höttges, um mit den großen Internetanbietern überhaupt mithalten zu können: "Google und Co. können sich weltweite Serverparks leisten, das können Kleine nicht. Wollen sie Dienste auf den Markt bringen, bei denen eine gute Übertragungsqualität garantiert sein muss, brauchen gerade sie Spezialdienste."
Nach den Aussagen des Managers sehen sich Kritiker der EU-Gesetzgebung in ihrer Befürchtung bestätigt, wonach die Abschaffung des Prinzips der Netzneutralität, nach dem alle Daten gleichberechtigt und gleich schnell durch die Leitungen fließen, nur noch eine Frage der Zeit ist.
Dabei hatte die EU-Kommission immer wieder beteuert, dass sich auch in Zukunft niemand Vorrang im Internet erkaufen könne. Dienste sollten nur im Interesse der Allgemeinheit bevorzugt behandelt werden.
Letztendlich dauerte es aber nur wenige Tage, bis an diesen Grundfesten zum ersten Mal gerüttelt wurde. Und nach der Telekom werden mit Sicherheit weitere Anbieter folgen: So hat bereits Vodafone gegenüber dem Manager Magazin durchblicken lassen, dass man die Einschätzung von Höttges teile. Selbst verfolge man aktuell allerdings keine konkreten Planungen in diese Richtung, so der Düsseldorfer Netzbetreiber. Das könnte sich bald ändern.
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